Sich den verwaisten Problemen der heutigen Zeit annehmen, so benennt Dennis J. Snower, der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft an der CAU Kiel, kurz IfW, das Ziel seines Instituts. Waisen der Probleme, die deshalb übrig bleiben, weil sie nicht national sind und damit direkt unattraktiv für Politiker.
 Dabei betreffen diese Probleme die gesamte Gesellschaft und ihre Globalität zeigt sogar ihre Dringlichkeit und Ausmaße. Das IfW erforscht diese globalen ökonomischen Problemstellungen.

Die „globalen ökonomischen Fragen“ schweben z.B. bei der Primark-Eröffnung im Raum. Sind es Mythen oder Fakten, die das komische Gefühl geben, dass hier gerade soziale Ungerechtigkeit gegenüber den Textilarbeitern stattfindet?

Die Zeit der wirtschaftlichen und politischen Krisen macht das An-Institut der CAU zu einer gefragten Denkfabrik. Eine zentrale Aufgabe ist neben der ökonomischen Ausbildung und weltwirtschaftlichen Forschung auch die wirtschaftspolititsche Beratung.

Umgesetzt werden die zentralen Aufgaben durch Workshops, Medienartikel, Auftritte auf Konferenzen oder auch in nichtöffentlichen Beratungsgesprächen. Der Beratung wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt, um so den Ergebnissen der Forschung eine externe Wirkung zu geben.

Im Detail sind die Themengebiete des IfW sehr vielfältig. Es sind „öffentliche Güter wie der Klimaschutz, der allen helfen würde, dessen Kosten aber wenige tragen“, erklärt der Präsident.
 Daneben sind beispielsweise auch Regenwälder oder Ozeane als Gemeinschaftsgüter ein Verantwortlichkeitsbereich oder als transnationales Phänomen die Problematik von Armut in einer eigentlich reichen Welt.

Das Institut ist ein An-Institut der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und arbeitet so in enger Kooperation mit der CAU Kiel, ist aber ausdrücklich kein Teil von ihr. Es ist eine unabhängige Stiftung des öffentlichen Rechts des Landes Schleswig-Holstein. 
Intern gliedert sich die Zuständigkeit u.a. in Konjunkturprognosen, wirtschaftspolitische Beratung, oder natürlich auch die wissenschaftliche Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit. 
Wisssenschaftliches Arbeiten und Recherchieren sind am IfW besonders gut durch die angrenzende und weltweit größte wirtschafts- und sozialwissenschatliche Bibliothek möglich, die sich hinter der prägnanten Glasfassade am Hindenburgufer verbirgt, der ZBW.

Mit der Feier des Jubiläumsjahres das komplette Jahr hindruch stärkt das Institut die eigene Identität und nicht nur den Kontakt zu den eigenen Studenten und Förderern, sondern auch zu anderen Wissenschaftlern, politischen Entscheidern und Unternehmensvertretern. Feiern der Vergangenheit, aber zugleich in eine produktive Zukunft startend. 
So manche verwaisten Probleme werden dann nach ihrer Erforschung hoffentlich in die richtigen, tatkräftigen Hände vermittelt.

Foto: ifw

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