Anlässlich der Studi-Wahlen im Juni wollen wir euch eine*n Kandidaten*in je politischer Hochschulgruppe  vorstellen, der*die für die kommende Legislaturperiode des Studierendenparlaments antritt. Die Fragen wurden an die Juso HSG, Campus Grünen, Liberale HSG, Linke HSG, PARTEI HSG, den RCDS und BfS geschickt.

Wie sieht ein guter Tag für dich aus?

Ich fahre sehr gern Rad. Deshalb besteht ein guter Tag für mich aus einer langen Radtour mit Freunden bis wir völlig platt sind und den Sonnenuntergang mit einem kühlen Radler genießen.

Wer ist dein Vorbild?

Karla Kolumna

Was regt dich so richtig auf?

Ich kann mich recht schnell, aber selten lange aufregen. Meist sind es nur Kleinigkeiten, wie unaufmerksame oder egoistische Verkehrsteilnehmer*innen.

Bist du auch außerhalb der Campus-Politik in einer Partei aktiv und wenn ja, in welcher?

Nein, ich bin in keiner Partei.

Möchtest du auch nach dem Studium weiter in der Politik aktiv sein?

Ich denke schon. Dabei finde ich ehrlich gesagt die Kommunalpolitik am interessantesten, die viele oft langweilig finden. Denn da geht es um Entscheidungen, die einen unmittelbar betreffen: Braucht man das neue Gewerbegebiet in Dorfrandlage wirklich? Oder stecken da doch nur ganz persönliche Interessen dahinter, weil wieder jemand seinen Acker als wertvolles Bauland verkaufen kann?

Woher kommen deine politischen Haltungen?

Zu großen Teilen durch die Werthaltungen meiner Eltern und Geschwister. Politische Themen waren fast immer Teil unser Diskussionen am Küchentisch. Dadurch habe ich ein großes Umweltbewusstsein und Gerechtigkeitsempfinden entwickelt. Ich bin in einem niedersächsischen Dorf aufgewachsen, nach dem Abitur zog es mich nach Berlin und anschließend in eine brandenburgische Kleinstadt. Nun wohne ich in Kiel, was wieder völlig anders ist. So habe ich viele verschiedene Menschen mit ganz unterschiedlichen Sichtweisen kennengelernt, die mich alle mehr oder weniger beeinflusst haben.

Was ist das beste Buch, das du je gelesen hast?

Wer die Nachtigall stört von Harper Lee aus dem Jahr 1960. Der Roman handelt vom Rassismus in den Südstaaten der USA in den 1930er Jahren. Mir hat gefallen, dass die Geschichte aus Sicht eines Kindes erzählt wird. Die Erzählweise wirkt dadurch nie belehrend oder voreingenommen.

Woran denkst du, wenn du nicht einschlafen kannst?

Ich kann fast immer innerhalb von Minuten einschlafen. Wenn ich doch mal länger wach liege, lese ich ein Buch.

Was möchtest du erreichen, wenn du ins Studierendenparlament gewählt wirst?

Ich möchte mit meiner Stimme dazu beitragen, dass im StuPa und im AStA auch weiterhin grüne Interessen vertreten werden. Mit grünen Interessen meine ich, dass sich die Universität zu einem Ort weiterentwickelt, an dem Lehre unabhängig vom Geschlecht, vom Glauben, von der Herkunft oder der Sexualität der Studierenden stattfindet. Das Studium soll von den Studierenden individuell gestaltbar sein, um es mit Familie und anderen Verpflichtungen vereinbar zu machen. Natürlich zählen auch ökologische Gesichtspunkte zu den Interessen der CampusGrünen, wie zum Beispiel Mensaessen mit geringerem CO2-Fußabdruck. Als letzten Punkt möchte ich mich für ein Fortbestehen der Ethikkommission einsetzen, da diese möglicherweise durch eine Anpassung des Hochschulgesetzes durch die neue Landesregierung gefährdet sein könnte.

Was ist – deiner Meinung nach – die beste Lösung für die Probleme in unserer Gesellschaft?

Vielleicht sollten wir alle mal einen Gang zurückschalten. Effizienz ist ja schön und gut, aber in meinen Augen eine Endlosspirale. Für alles wird eine technische Lösung gesucht, um ja nicht den Komfort einschränken zu müssen. Mit Suffizienz kann man dieselben Ziele erreichen. Man muss allerdings seine Einstellung ändern.

Was nimmt – deiner Meinung nach – zu viel Raum in der politischen Debatte ein?

Zur Zeit sind es die Spekulationen über mögliche Koalitionsbildungen.

Wovor fürchtest du dich am meisten?

Gerade habe ich das Buch Die weiße Rose von Inge Scholl gelesen. Die Furcht, die die Geschwister Scholl und ihre Mitstreiter ausstehen mussten, obwohl sie sich für so selbstverständliche Werte wie Nächstenliebe eingesetzt haben, hat mich fertiggemacht. Vor solchen Zuständen habe ich Angst.


Bildquelle: Carla Süß

Autor*in

Rebecca war von 2014 bis 2019 teil der ALBRECHT-Redaktion. In der Zeit hat sie für ein Jahr das Lektorat geleitet und war ein weiteres Jahr die stellvertretende Chefredakteurin.

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