Bei den Kommunalwahlen am 6. Mai kandidiert Susanna Swoboda für den SSW auf Listenplatz 2. Die promovierte Erziehungswissenschaftlern setzt sich insbesondere für Förderungen in der Bildungspolitik ein.

Wie sieht ein guter Tag für Sie aus?

Gute Tage können ganz verschieden sein: Ein Arbeitstag kann gut sein, ein Ferientag ebenso. Für mich ist ein guter Tag ein Tag, an dem ich mich richtig wohl fühle und sehr zufrieden bin mit meinem Leben und dem, was ich gerade erreicht habe, z. B. wenn es mir als Berufsschullehrerin gelingt, 16- und 17-jährige Schülerinnen und Schüler für Kommunalpolitik oder kommunalpolitische Themen zu begeistern.

Wer ist Ihr Vorbild?

Für mein Leben habe ich mehrere Vorbilder, in der Politik ist es Anke Spoorendonk.

Was regt Sie so richtig auf?

Leute, die Rettungsgassen dichtparken, regen mich auf, wie beim jüngsten Beispiel einer zugeparkten Kita, in der sich ein Kind verletzt hatte. Unerträglich finde ich auch Menschen, die Helfer behindern, um Fotos oder Videos zu machen, die sie dann posten. Wenn Menschen sich so verhalten und ihren Medienkonsum oder ihre eigene Person über das Wohl anderer stellen, läuft etwas schief.

Was hat Sie motiviert, in die Lokalpolitik zu gehen?

Das waren Anregungen von Parteifreunden, mein wachsendes Interesse an kommunalpolitischen Themen und die Lust am Gestalten, Ideen Entwickeln und an der Diskussion mit anderen Menschen. In der Kommunalpolitik ist man dicht dran und sieht direkt die Auswirkungen politischen Handelns.

Wie vereinbaren Sie Ihre kommunalpolitisches Engagement mit Ihren anderen (beruflichen) Verpflichtungen?

Ich habe neue Schwerpunkte in meinem Leben gesetzt und schweren Herzens die aktive Mitarbeit in meiner Rettungshundestaffel aufgegeben. Mein Hund bedauert das, glaube ich, heute noch. Von meiner Familie und meinen Freunden werde ich in meinem Engagement sehr unterstützt, auch wenn wir inhaltlich nicht immer auf einer Linie liegen. Manchmal ist es aber auch die Quadratur des Kreises, alles unter einen Hut zu bekommen und auch noch Spaß daran zu haben.

Woher kommen Ihre politischen Haltungen?

Die Haltung, sich für Politik zu interessieren, kommt aus meiner Familie. Schon als Kind wurde mir gesagt, dass es wichtig sei, sich zu informieren, über politische Dinge Bescheid zu wissen und sich zu engagieren. Meine inhaltlichen Haltungen sind natürlich auch durch die dänische Minderheit und durch meine Zeit in Dänemark geprägt, insbesondere im Bildungsbereich.

Was ist das beste Buch, das Sie je gelesen haben?

Das beste Buch ist für mich immer eines, das mich fesselt und mich alles andere vergessen lässt. Im schlimmsten Fall raubt es mir die Nachtruhe, weil ich es nicht zur Seite legen kann.

Woran denken Sie, wenn Sie nicht einschlafen können?

Entweder versuche ich, an schöne Urlaubserinnerungen zu denken oder ich höre ein Hörbuch, von dem ich dann meistens nicht mehr viel mitbekomme. Zur Zeit ist Theodor Fontane dran: „Vor dem Sturm“, gelesen von Gert Westphal.

Auf welche Erfolge aus Ihrer kommunalpolitischen Laufbahn sind Sie besonders stolz?

Als Bildungspolitikerin freue ich mich besonders über die tollen Kita-Neubauten und die vielen Plätze im Krippen- und Elementarbereich, die in Kiel entstanden sind, weil gute Bildung von Anfang an sehr wichtig für die Entwicklung und das weitere Leben der Kinder ist. Als Minderheitenpolitikerin freue ich mich darüber, dass wir in der Landeshauptstadt Kiel eine moderne offene Minderheitenpolitik etabliert haben, bei der Vielfalt als Bereicherung angesehen wird. Ein konkretes Beispiel ist der dänische Bücherbus, der fester Bestandteil der Kieler Büchereilandschaft ist und allen Bürgerinnen und Bürgern kostenlos zur Verfügung steht. Ein weiteres Beispiel ist die neue Krippe im dänischen Kindergarten in Friedrichsort. Auch dieses Angebot steht allen offen.

Was ist – Ihrer Meinung nach – die beste Lösung für die Probleme in unserer Gesellschaft?

Die beste Lösung gibt es wahrscheinlich gar nicht. Wer sollte auch beurteilen, was die beste Lösung ist? Ich finde Lösungen gut, die transparent und nachhaltig sind, viele Menschen mitnehmen und die Perspektive der Betroffenen berücksichtigen.

Was nimmt – Ihrer Meinung nach – zu viel Raum in der politischen Debatte ein?

Ich persönlich bin keine Freundin von endlosen Wiederholungen. Argumente werden nicht besser, wenn sie öfter gesagt werden.

Wovor fürchten Sie sich am meisten?

Vor einem Rechtsruck in unserer Gesellschaft, der unserer Demokratie schadet und uns viele Werte und Freiheiten kosten könnte.

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