Die Bachelor- oder Masterarbeit ist für viele nicht nur der letzte Haken auf der Checkliste für den Abschluss, sondern ein Prozess, in den viele Wochen, Herzblut und graue Zellen fließen. Lasst uns also darüber sprechen, statt die Arbeit danach direkt im Schrank verschwinden zu lassen! Dieses Mal hat uns Mathematik-Studentin Anneke Rede und Antwort gestanden. Das Fach, das viele an ihrer Studienfähigkeit zweifeln lässt, hat sie gleich als Einfach-Bachelor hinter sich gebracht.

Was studierst du?
Die coolste Naturwissenschaft überhaupt – Mathematik!

Worum geht es in deiner Arbeit?
Das frage ich mich auch immer noch… Im Prinzip wird gezeigt, dass eine bestimmte Art von Oberflächen immer mindestens eine gewisse Anzahl an Selbstabbildungen besitzt, die von der Anzahl der ‚Löcher‘ der Oberfläche abhängt. Der Titel lautet: Eine untere Schranke für die Anzahl der Automorphismen kompakter Riemannscher Flächen.

Gibt es dafür irgendeine Anwendung außerhalb der Uni?
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Wie bist du zu deinem Thema gekommen?
Mein Professor hat mir drei Themen vorgeschlagen mit den Worten: „Das dritte ist etwas schwieriger.“ Damit schied dieses Thema dann aus. In das erste Thema auf der verbleibenden Liste habe ich mich zuerst neingelesen. Ich fand es eigentlich ganz interessant – die Sache war für mich gebongt.

Wie viel Zeit hast du für die gesamte Arbeit gebraucht? Hat das deinen Erwartungen entsprochen? Wie viele Seiten hast du letzten Endes geschrieben?
Die drei Monate von ‚Angemeldet‘ bis ‚Abgabe‘ habe ich voll ausgenutzt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich die Themenvorschläge schon eine Weile vor der offiziellen Anmeldung bekommen und mir Zeit gelassen habe, mich da wirklich einzulesen. Im Endeffekt hatte ich mir das ganze Projekt deutlich einfacher vorgestellt. Am Ende hatte ich dann knapp 50 Seiten.

Was war die größte Schwierigkeit, auf die du gestoßen bist?
Am nervigsten war, dass ich manche Aussagen in der Quelle ohne Hilfe partout nicht verstanden habe. Das hat mich zwischenzeitlich fertig gemacht.

Stressfaktor von null (Das hat mein Ghostwriter aber gut gemacht!) bis zehn (Wo ist mein Doktortitel?) beim Schreiben?

Formel Was hilft bei Schreibkrisen?
Schreibkrisen in dem Sinne gibt es in meinem Fach, glaube ich, nicht so sehr – eher Wissenskrisen. Nicht allzu selten bin ich inhaltlich einfach keinen Schritt weitergekommen. Mein Glück war, dass mein Professor sich in diesen Fällen immer Zeit genommen hat, die Probleme mit mir zu lösen. Das Aufschreiben ist dann eher simpel und der Text wirklich keine literarische Meisterleistung: „Es gilt dies, damit folgt das, also gilt das nächste…“.

Was hast du mit deinem Bachelor in der Tasche vor?
Ziemlich langweilig: Meinen Master machen…

Autor*in

Eva ist seit November 2015 in der Redaktion. Sie studiert Biochemie und Molekularbiologie an der CAU. Als Ressortleiterin hat sie sich bis Anfang 2019 um den Hochschulteil der Zeitung gekümmert, mittlerweile schlägt ihr Herz für Online.

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