„Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts.“ So Max Planck, wohl einer der berühmtesten ehemaligen Professoren der CAU. Der Begründer der Quantentheorie und Nobelpreisträger sollte wissen, wovon er spricht.

Vielen Studenten ist der Wissenschaftler nur durch die Max-Planck-Gesellschaft ein Begriff. Sie ist mit über 80 Forschungsinstituten die bedeutendste außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Deutschland. Wofür aber stehen seine wissenschaftlichen Arbeiten und was verbindet Planck eigentlich mit der Kieler Uni?

Foto: Jürgen Haacks / Uni Kiel

Max Planck wird am 23. April 1858 in eine Kieler Akademikerfamilie hinein geboren. Mit 16 ist Planck zwischen dem Studium der Musik und der Physik hin- und hergerissen. Ein befreundeter Physikprofessor rät ihm, Physik nicht zu studieren. Es sei bereits alles Interessante erforscht. Dennoch entscheidet Planck sich für die Physik. Er studiert in München und Berlin, habilitiert im Bereich der Wärmelehre und wird Privatdozent in München. Mit 27 Jahren wird er als außerordentlicher Professor für mathematische Physik nach Kiel berufen. Der damalige Ministerialdirektor sagte über Planck: „Er macht sowohl durch sein bescheidenes Wesen, wie durch seine Klarheit und Bestimmtheit, in der Erörterung wissenschaftlicher Probleme einen günstigen Eindruck.“

1886 heiratet Planck Marie Merck. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt er das „Plancksche Strahlungsgesetz“. Es beruht auf der Erkenntnis, dass das Licht die Energie nur in Sprüngen aufnimmt und abgibt. 18 Jahre später, nachdem weitere Deutungen von Albert Einstein und Niels Bohr folgen, erhält Planck den Nobelpreis und gilt von nun an gemeinhin als Begründer der Quantentheorie. Oberflächlich betrachtet beschreibt diese die Ausbreitung von Quanten (unter anderem Protonen und Elektronen) in Wellenform.

Neben zahlreichen Vorsitzen in Wissenschaftsgremien, wovon das wichtigste die Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (KWG) ist, hat er großen Anteil an der Entwicklung der physikalischen Chemie. Unter anderem präzisiert er die Nernstsche Wärmetheorie, welche das Verhalten von Systemen um den absoluten Nullpunkt (-273 Grad) beschreibt.

Privat hat er mit Schicksalsschlägen zu kämpfen: Seine Frau Marie stirbt 1910. Im Jahr darauf heiratet der 53-Jährige ihre 28-jährige Nichte Marga von Hösslin. Die Biographien seiner vier Kinder aus erster Ehe spiegeln die deutsche Geschichte wieder: Der Älteste fällt im ersten Weltkrieg, sein jüngster Sohn Erwin wird 1944 als Mitwirkender an dem Attentatversuch auf Hitler hingerichtet.

Planck selber sieht im Nationalsozialismus ein vorübergehendes Phänomen und vermeidet offene Konfrontationen mit den Nazis. Allerdings warnt er Hitler in seiner Funktion als Präsident der KWG im Jahr 1933 vor den verheerenden Folgen der Entlassung von jüdischen und politisch missliebigen Wissenschaftlern. Zudem versucht er, Entlassungen durch Verzögerungen zu entschärfen und organisiert verbotene Gedenkfeiern.

1945 zieht Planck von Berlin nach Göttingen, um die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften wieder aufzubauen. Am 4. Oktober 1947 stirbt Planck im Alter von 89 Jahren. Im gleichen Jahr wird er zum Ehrenbürger der Stadt Kiel ernannt. Seit 1949 heisst die KWG „Max- Planck-Gesellschaft“, ihr Motto ist ein Zitat des Namensgebers: „Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen.“

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