„Energiesparen kann Spaß machen.“ – Das erzählt mir zumindest Nora Nording. Die 28-jährige ist Projektmanagerin der Energy Challenge, ein Wettkampf im Energiesparen für Studierende und Mitarbeiter der Universität, der im Juni angelaufen ist. Nach unserem Gespräch hadere ich ein wenig mit mir selbst: Sinnvoll  ja, aber Spaß? Kann ich den Satz so unterschreiben? Neugierig geworden bin ich auf alle Fälle und melde mich wenige Tage später auf der Homepage an.

Mal abgesehen von der etwas zu ausführlichen Einleitungsseite mit den Teilnahmebedingungen, geht das relativ einfach. Schon werde ich gefragt, ob ich mich einem Team anschließen möchte. Warum nicht, denke ich mir, Team Green Living hört sich doch gut an. Dann geht es zur Liste mit den Aktivitäten. Hier kann man anklicken, inwieweit man sich am jeweiligen Tag energiesparend verhalten hat. Für jede der Aktivitäten gibt es Punkte. „Ich habe das Licht beim Verlassen des Raumes ausgeschaltet.“ – Klar! Ich dachte, das sei selbstverständlich. „Ich habe meinen persönlichen CO2- Abdruck berechnet.“ – Wäre auf jeden Fall mal eine witzige Aktion. „Ich bin bis zu 5 Kilometer mit dem Fahrrad zur Uni gefahren.“ – Sowieso, der Bus ist ja eh zu voll.

Eine weitere Kategorie ist Energiesparvorschläge. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und es offenbart sich eine Bandbreite von Ideen – mal durchdachte, wie „Energiequelle Sonne mehr nutzen und Photovoltaik-Anlagen auf den Uni Dächern installieren“, mal vielleicht nicht ganz so ernst gemeinte, wie: „Ich dusche nur wenn es wirklich notwendig ist (nach dem Sport, zu Weihnachten, …)“ oder „nur noch einen Tag in der Woche zur Uni fahren“. Unterhaltend ist die Lektüre allemal, da kann ich Nora zustimmen. In Statistiken können Teilnehmer sehen, welche Energiesparmaßnahmen am häufigsten durchgeführt werden. Und in einer Rangliste, wie andere abschneiden. Schließlich gibt es auch Preise im Wert von 10.000 Euro zu gewinnen. Auch wenn dies nicht im Vordergrund stehe, wie Nora mir zuvor erklärt hat. Viel mehr ginge es darum, „zu zeigen, wie einfach es ist, Energie zu sparen und dass auch Kleinigkeiten etwas bewirken können“. Dies sei vor allem wichtig, da es nur begrenzte Kontrollmöglichkeiten der Angaben gebe. Voraussetzung für einen fairen Wettbewerb sei, dass alle Teilnehmer ehrlich agieren. Ansonsten gebe es noch die „soziale Kontrolle“, denn die Profile und damit die Namen der Teilnehmer sind innerhalb der Seiten der Energy Challenge öffentlich sichtbar.

Die Energy Challenge ist Teil des Klimakonzeptes der Uni (KLIK). Darin formuliert ist das Ziel „bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden“. „Angefangen hat alles vor fünf Jahren als sich die Uni entschloss, ökologisch nachhaltiger zu werden und das Umweltmanagement einführte“, so Nora Nording. Nicht nur Energiesparkampagnen, auch die Mobilität und die Energieversorgung werden innerhalb von KLIK gefördert. Darüber hinaus gibt es eine Energieberatung. Sie informiert über den Energieverbrauch der einzelnen Hochschuleinrichtungen und gibt Tipps zum Energiesparen.

Schon seit langer Zeit engagiert sich Nora für Naturschutz. Bereits als Kind hat sie bei Greenpeace mitgemacht, wollte Wale und Delfine schützen. Auch in ihrer Doktorarbeit beschäftigt sie sich damit, „wie man die Motivation von Mitarbeitern zum Energiesparen erhöhen kann“. Sie scheint zuversichtlich zu sein, dass Menschen ihre Gewohnheiten ändern können. Eine Einladung an alle Pessimisten dieser Welt über ihren Schatten zu springen. Auch kleine Schritte führen zum Ziel.

Noch bis zum 30 Juni kann man an der Energy Challenge teilnehmen. Weitere Informationen und Anmeldung unter: http://www.energy-challenge.uni-kiel.de/energy-challenge/ .

(Bilder und Bildunterschriften „Energy Challenge“ Foto: Jürgen Haacks, Montage: Stefanie Steinwender)

Autor*in

Mirjam ist seit 2013 Redakteurin des Albrechts.

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