Wer sich vom 25.02. – 28.02.2014 inmitten der vorlesungsfreien Zeit zum Audimax verirrte, wurde dort von der exlusiven größten deutsprachigen Software Engineering Konferenz überrascht.

Foto: ams
Foto: ams

Die SE 2014 fand unter dem Motto „Transfer zwischen Wissenschaft & Wirtschaft“ in diesem Jahr in Kiel statt. Softwareentwicker aus der industriellen Praxis sowie Forscher aus dem akademischen Umfeld aus Deutschland, Österreich und der Schweiz reisten nordwärts um neueste Trends und aktuelle Themen des Wissenschaftsbereiches Software Engineering (SE) zu diskutieren. So bot das Forum natürlich auch reichlich Möglichkeiten zum Netzwerken und Recruiting.

Der Dekan des Institus für Informatik Prof. Dr. Wilhelm Hasselbring organisierte die Konferenz. Das wissenschaftliche Programm wurde in einem neuem Format dargeboten, so dass über 40 hochkarätige Beiträge in Form von verschiedenen Programmelementen angeboten wurden. Für viele Highlights aus der heutigen industriellen Praxis und Wissenschaft wäre sonst eine Reise zur ICSE nach San Francisco notwendig gewesen.

Programm. Foto: alo
Programm. Foto: alo

Die SE in Kiel sei auch für Studenten ein Zeichen, sagt Hasselbring. „Es gibt hier in Kiel und Umgebung viel Software-Engineering, was sehr unbekannt ist. Es gibt also auch viele Arbeitsplätze.“

Doch was ist Software Engineering eigentlich konkret? Der Sprecher des Fachbereichs Softwaretechnik der Gesellschaft für Informatik Prof. Dr. Michael Goedicke nennt das Problem, welches die Wissenschaft „Informatik“ für viele Leute so ungreifbar erscheinen lässt: „Software ist flüchtig.“

Der bidirektionale Transfer zwischen Industrie und akademischer Forschungsarbeit ist hier essenziell, da „Software Engineering bedeutet, das Anwendungsgebiet miteinzubeziehen“, wie Goedicke es in der Begrüßungsrede formuliert. Das Produkt „Software“, welches als Code sowie auch als Service interpretiert wird, wird nicht einfach nur „produziert“, sondern entwickelt. Es geht um Abstraktion und Beherrschung von Komplexität.

Ergebnisse aus der Forschung fließen in die Praxis, Probleme aus der Praxis geben Innovationen für die Forschung. Ein beidseitiger Prozess, wofür beide Parteien wichtig sind. Deshalb lässt sich der für manche schon abgegriffen klingende Slogan „Transfer zwischen Wirtschaft & Wissenschaft“ nicht oft genug betonen.

Labskaus auf dem Oktoberfest. Foto: Daniel Barthelms & Johannes Mainusch
Labskaus auf dem Oktoberfest. Foto: Daniel Barthelms & Johannes Mainusch

Die Tagung soll auch zeigen, dass das heutige Bild der Informatik laut dem Sprecher des Fachbereichs SWT der GI nichts mit dem „Nerd im Keller“ zu tun hat, sondern „weltoffen, kommunikativ und innovativ“ sein soll.

Es wurden Workshops, Tutorials, Podiumsdiskussionen, Keynotes und Vorträge gehalten, die sich nicht nur mit fertigen Projekten, sondern auch mit Ideen und Erfahrungsberichten beschäftigten. Das Technologietransferprogramm, eine Teiltagung Software Engingeering Essentials, ein Industrieprogramm, ein Doktorandensymposium und ein Studierendenprogramm, in dem auch Informatikstudierende der CAU ihre Projekte zeigen durften, hatten ihren Raum auf der SE gefunden.

Nachdem in den ersten beiden Tagen vor allem Workshops und Tutorials gehalten wurden, gab es am Donnerstag die Eröffnungsrede von Prof. Dr. Hasselbring, Prof. Dr. Goedicke und dem Vizepräsident der CAU Prof. Dr. Frank Kempen.

Anschließend wurde noch eine der Keynote dargeboten: „DevOps“ von Daniel Barthelms und Dr. Johannes Mainbusch von Otto.de referierten über den größten unternehmensinternen Unterschied zwischen Entwicklung & Operation mit der Versinnbildlichung „Labskaus auf dem Oktoberfest“.

Den klingenden Abschluss gab es mit dem seit Wochen ausgebuchten Konferenzdinner im Kieler Yacht Club am Donnerstagabend. Die nächste SE 2015 wird in Dresden stattfinden.

Die SE 2014 wird gemeinsam von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, dem Verein der Digitalen Wirtschaft Schleswig-Holstein e.V. (DiWiSH), der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI) und dem Kompetenzverbund Software Systems Engineering (KoSSE) durchgeführt.
Die Tagung wird freundlicherweise unterstützt durch Accso GmbH, adesso AG, b+m Informatik AG, C1 WPS GmbH, imbus AG, msg systems AG, ABB AG, Cap3 GmbH, ESN EnergieSystemeNord GmbH, itemis AG, Schienenverkehr System Technik GmbH, IVU Traffic Technologies AG und dem dpunkt.verlag als Medienpartner.“
(Pressemeldung Clustermanagement DiWiSH)

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