Ob verzweifelter Abiturient, mathematisch hilfsbedürftiger Ersti oder ratloser Praktikant – PerLe hilft. Das Projekt erfolgreiches Lehren und Lernen gibt es seit 2012 an der CAU und unterstützt Studierende in allen Phasen ihrer Hochschulausbildung. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung wurde PerLe laut Homepage der Uni Kiel aufgebaut, um „Studierende[n] zu einem für sie passenden Studium zu verhelfen“ und dafür zu sorgen, „dass sie es zügig und erfolgreich abschließen können“.

PerLe ist eines von 186 Projekten, das im Rahmen des Qualitätspakts   Lehre vier Jahre lang gefördert wird. Der Bund stellt zwischen 2011 und 2020 insgesamt zwei Milliarden Euro zur Verfügung, damit die Betreuung von Studierenden und die Qualität der Lehre verbessert werden kann.

Das Angebot umfasst zahlreiche Workshops und Kurse zu den fünf Kernthemen Studienberatung, Orientierung zu Studienbeginn, Praktikabegleitung, Qualifikation von Lehrpersonal und Qualitätsentwicklung in der Lehre.

Noch in der Schule versucht PerLe angehende Studierende zu erreichen, indem das Projekt Veranstaltungen zur Entscheidungsfindung anbietet oder Schüler im Rahmen des Projekts Ask a student schon einmal Uniluft schnuppern lässt. „Ich fand die Veranstaltung Studieren, aber was? eigentlich ganz hilfreich“, so Studentin Hevi Demir, die den Workshop vor dem letzten Wintersemester besuchte. „Es war sehr gut organisiert, unsere Mentorinnen waren nett und es hat mir persönlich geholfen darüber nachzudenken, was ich mir beruflich in Zukunft wünsche.“

perleFür Studierende der naturwissenschaftlichen, technischen und romanistischen Fächer organisiert PerLe jedes Wintersemester Vorkurse und Repetitorien. Als angehender Informatikstudent war Matthias Johannsen froh, an einem Mathematikkurs teilgenommen zu haben. „Ich hatte eher erwartet, dass wir das wiederholen, was wir seit dem Abitur alles vergessen haben. Zum Glück ist es aber vielmehr eine Vorbereitung auf das, was mich im Studium erwartet.“ Es sei sehr gut, die Aufgaben aus den Vorlesungen im anschließenden Tutorium gemeinsam lösen zu können, wobei einem die Tutoren kompetent zur Seite stünden.

Angehende Lehrerinnen und Lehrer sollen im BELA, Bildungswissenschaftliches Eingangsmodul Lehramt, schon „frühzeitig mit schulrelevanten und praxisnahen Fragestellungen“ konfrontiert werden. Gegenstand von Vorlesung und Seminar sind zum Beispiel das Thema Inklusion, Rollenspiele zu verschiedenen Alltagssituationen im Lehrberuf und Vorträge zum Thema Feedback. Lehramtsstudentin Lisa Hinz (Name von der Redaktion geändert), mittlerweile im dritten Semester, fand BELA jedoch überflüssig. Alle vier vom ALBRECHT befragten Studierenden äußerten hierzu eine ähnliche Meinung. Hinz sagte: „Ich habe mich mit meinem Berufswunsch schon länger auseinandergesetzt und auch Praktika absolviert. Am ersten Wochenende haben wir ein Kennenlernspiel gemacht und einen Vortrag gehört, wie man richtig Feedback gibt. Etwas, das ein Studierender, meiner Meinung nach, schon von Anfang an können sollte.“ Zeitlich seien die Kursteilnehmer schließlich gar nicht mehr dazu gekommen, alle vorbereiteten Projekte zu präsentieren. Dies habe auch an den sehr ausführlichen Feedbacks zu jedem einzelnen Vortrag gelegen. Bezüglich BELA scheint es also noch Handlungsbedarf zu geben.

Das PerLe-Angebot zur Praktikabegleitung dürfte besonders Studierenden eines Zwei-Fach- Bachelors vertraut sein. Sowohl vor, als auch während und nach einem Praktikum bietet das Projekt umfassende Möglichkeiten, sich mit potentiellen Berufsfeldern beziehungsweise dem Arbeitsumfeld Schule vertraut zu machen. Für alle, die nicht auf Lehramt studieren, wurde ein Modul, bestehend aus einer Vorlesung und verschiedenen Workshops konzipiert. Vor allem letztere bieten eine große Vielfalt. So konnte man sich vergangenes Semester beispielsweise über Radiojournalismus, Museumsarbeit oder Jobmöglichkeiten im organisierten Sport informieren.

Unabhängig vom Fachsemester ist es Studierenden möglich, sich in Projekten zum Thema Social Entrepreneurship zu engagieren. Als Teil des Kernthemas Qualitätsentwicklung in der Lehre unterstützt PerLe all diejenigen, die an nachhaltiger Entwicklung interessiert sind und „unternehmerisch an der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen arbeiten“ wollen. Studierende bekommen in Seminaren beispielsweise mithilfe der Dragon Dreaming-Methode eine theoretische Einführung ins Projektmanagement oder erhalten Unterstützung bei der Konzeption eigener Changeprojekte.

Einmal im Jahr veranstaltet PerLe zudem den Tag der Lehre. Angesprochen werden sollen sowohl Studierende als auch Dozierende, 2015 unter dem Motto Lehre ganz weit oben. Ziel ist es, einen Tag lang zum Thema Lehre zu informieren und Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten. Im vergangenen Jahr wurden in vier Workshop-Sessions Vorträge und Diskussionen zu Themen wie Lernkultur der Begeisterung – Zufall oder planbar? oder Lernen Raum geben gehalten.

* Name von der Redaktion geändert

Titelbild: PerLe

Autor*in

Rebecca war von 2014 bis 2019 teil der ALBRECHT-Redaktion. In der Zeit hat sie für ein Jahr das Lektorat geleitet und war ein weiteres Jahr die stellvertretende Chefredakteurin.

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