Neue Star Wars– und Masters of the Universe-Comics zeigen Himmel und Hölle von Lizenztiteln

Kommerziell betrachtet ist es eigentlich immer eine gute Idee, erfolgreichen Filmen oder Fernsehserien eine Comic-Reihe hinterherzuschicken. Die Titel der jeweiligen Produktionen werben als Marken für sich selbst und sind, verglichen mit aufwendigen Dreharbeiten, in der Produktion kaum ein Risiko. Allerdings hat gerade dieser Umstand dazu geführt, dass die entsprechenden Publikationen als inhaltlich redundante und optisch lieblose Massenware gelten, deren einziges Ziel es ist, den letzten Cent aus willensschwachen Kindern und hoffnungslosen Supernerds zu pressen. Das trifft oft genug zu, aber natürlich nicht immer.

Ein Positivbeispiel ist etwa die Comic-Erweiterung des Star Wars-Universums. Klar, auch hier finden sich trivialisierende Serien wie die Clone Wars-Heftchen, die sich an ein Publikum richten, das noch zu jung ist, um Todesterne cool zu finden. Doch alles in allem wird hier ein erstaunlich hohes Niveau gehalten. Nicht umsonst war selbst Alan Moore sich in den Achtzigern nicht zu schade, eine Reihe garstiger Darth-Vader-Kurzgeschichten zu schreiben. Und John Wagner, dem Vater von Judge Dredd und Autor der sensationellen Einsatzprotokoll: Batman-Reihe von 1991, hat es – wie eigentlich jedem Krieg der Sterne-Jünger – noch eine andere Figur besonders angetan: Der schweigsame Kopfgeldjäger Boba Fett.

01. He-ManIn der Miniserie Feind des Imperiums (ursprünglich 1999 erschienen und nun erstmals komplett in deutscher Übersetzung vorliegend) erfüllte er sich einen Fanboy-Wunsch und verwickelt Vader und Fett in einen Wettstreit um eine ominöse Truhe, deren Inhalt das Schicksal des Imperiums verändern könnte. Wagner erzählt dies in Form eines ebenso hinterlistigen wie schwarzhumorigen Schlagabtauschs, der nichts für Kinder ist, sondern eine interplanetare Version von Zwei glorreiche Halunken. Die spricht der Anhängerschaft aus dem Herzen und dient als Beweis dafür, dass gezeichnete Filmfortsetzungen auch dann nicht enttäuschen müssen, wenn sie sich an eine grandiose Vorlage anlehnen.

Bei Masters of the Universe liegt der Fall hingegen ein bisschen anders – schon deshalb, weil man gar nicht mehr weiß, an welches originäre Produkt sich der Comic hier eigentlich anlehnt: Die Ende der Achtzigern populären Spielzeugfiguren? Oder die zeitnah auf ihrer Basis entstandene Fernsehserie? Gleichwohl erschließen sich beide, anders als etwa Star Wars, nicht beständig neue Fans, sondern sprechen vornehmlich ein nostalgisches Publikum an. Das hat in Bezug auf die neue Comicreihe einen seltsamen Nebeneffekt: Zwar ist die Zielgruppe heute bereits eher jenseits der 30, erzählerisch richtet man sich doch eher an ein Publikum zwischen acht und zehn Jahren.

Entsprechend schlicht ist das Rezept von He-Man und die Masters of the Universe (zumindest der Titel gewinnt eine Auszeichnung für exzessive Sprachvermischung): 1. Blendwerk in Form von spektakulären Covern, auf die im Innenteil lediglich ordentliche bis mäßige Standardzeichnungen folgen. 2. Ein bekannter Name auf dem Titel (wobei DC-Star-Autor Geoff Johns lediglich den wirren, zehnseitigen Prolog schrieb, der in keinem erkennbaren Zusammenhang zum Rest der Handlung steht). 3. Eine Standard-Story für Semi-Reboots, in der Protagonist He-Man und seine Mitstreiter ihr Gedächtnis verloren haben und sich erst wieder in ihre alten Rollen einfinden müssen. Der leidgeprüfte Fanboy kennt und akzeptiert dies notgedrungen, grantig macht ihn bekanntlich erst die Abwesenheit alter Lieblingsfiguren – in diesem Sinne: Wo ist eigentlich Orco, ihr Stümper?

Dennoch bringt Masters of the Universe das Phänomen vergleichbarer Titel gewissermaßen auf den Punkt: Einerseits spürt man, wie die eigene Nostalgie schamlos ausgebeutet wird, andererseits juckt es einen spätestens dann schon wieder in den Fingern, wenn auf der letzten Seite die Folgebände angekündigt werden. Darunter das Crossover DC-Universe vs. Masters of the Universe. He-Man gegen Batman? Krass! Mist, schon wieder in die Falle getappt.

John Wagner, Andy Mangels/Ian Gibson, John Nadeau, Carlos Ezquerra, Jordi Ensign: Star Wars – Boba Fett: Feind des Imperiums. Panini Comics. 148 Seiten (farbig), Sofcover. 14,99 Euro.
James Robinson, Keith Giffen, Geoff Johns/Philip S. Tan, Pop Mhan, Howard Porter: He-Man und die Masters of the Universe. 164 Seiten (farbig), Softcover. 16,99 Euro

Comics des Monats

02. BlacksadBlacksad
Titel: Blacksad Bd. 5: Amarillo
Autor: Juan Díaz Canales (Skript) und Juanjo Guardino (Zeichnungen)
Verlag: Carlsen Comics. 56 Seiten (farbig), Hardcover. 16 Euro.

Die grafische Virtuosität der französischen „Film Noir mit Tieren“-Serie Blacksad ist längst Legion, doch ein solches Niveau hält natürlich nur, wer sich regelmäßig selbst herausfordert. Folglich gibt sich der fünfte Band der Reihe nicht damit zufrieden, die Darstellung dunkler Gassen und schmuddeliger Detekteien zu perfektionieren, sondern zieht die Vorhänge auf und schickt seinen Helden, den stattlichen Katzen-Schnüffler John, auf einen sonnendurchfluteten Road-Trip über die amerikanischen Highways. Als ihm jedoch der Wagen gestohlen wird, verstrickt er sich in eine Abfolge tragisch zugespitzter Ereignisse, bei denen ein Löwe mit literarischem Talent, eine halbseidene Hyäne und diverse hinreißende Miezen seinen Weg kreuzen. Mit der Darstellung von Johns Schwester Donna gelingt Zeichner Juanjo Guardino hier sein Meisterwerk: In lediglich neun Bildern lässt er in denen subtil die komplette Lebensgeschichte der Figur anklingt und zeigt die wohl anmutigste Felidae, die der Comic je gesehen hat. Donnas Wärme verleiht der Geschichte gleichzeitig Tiefe und Leichtigkeit, die den genreimmanenten Fatalismus kontrastieren und um eine neue Facette bereichern. Wenn im Louvre nicht gerade ein Platz für ein großformatiges Portrait von ihr freigeräumt wird, dann weiß ich auch nicht mehr. (9)

03. BouncerBouncer
Titel: Bouncer Bd. 9 – …and back.
Autor: Alejandro Jodorowsky (Skript) und Fracois Boucq (Zeichnungen).
Verlag: Egmont Comic Collection. 70 Seiten (farbig), Hardcover. 15 Euro

Lässt man Lucky Luke einmal außen vor, so landet man auf der Suche nach dem Klassiker des europäischen Westerncomics in der Regel bei Jean Girauds Blueberry. Besser bekannt ist der vor zwei Jahren verstorbene Zeichner allerdings unter dem Pseudonym Moebius, mit dem er Science-Fiction-Großtaten wie den John Difol-Zyklus signierte. Als Autor fungierte dabei Alejandro „El Topo“ Jodorowsky, der sich 2014 als letzter großer Vertreter der von seinem Kompagnon etablierten Western-Tradition präsentiert. Unterstrichen wird dies von jedem neuen Band der Serie Bouncer, die von den Abenteuern eines einarmigen Halbblut-Marshalls erzählen. Deren neunte Episode …and Back knüpft nahtlos an den Vorgänger To Hell… an, an dessen Ende der Bouncer auf der Suche nach einem degenerierten Mörder in einem gigantischen Wüstengefängnis gestrandet war, dessen Insassen die Leitung übernommen hatten. Die unvermeidliche Flucht durch die Einöde nutzen Jodorowsky und sein Zeichner, der formidable (hier allerdings etwas schwächelnde) Francois Boucq, um die archaische Schönheit der Natur mit der Verkommenheit des Menschen zu kontrastieren. Die Entbehrungen und die ständige Verteidigung des eigenen Lebens haben die Figuren innerlich wie äußerlich deformiert – eine Erkenntnis die über das Genre hinausweist und auch Bouncer zu einer klassischen Erzählung macht. Gut möglich, dass sich hier ein Kreis geschlossen hat. (7)

04. NAODas NAO in Brown
Autor: Glyn Dillon
Verlag: Egmont Graphic Novel. 208 Seiten (farbig), Hardcover. 29,99 Euro.

Die „Graphic Novel“ – was das eigentlich sein soll, weiß niemand so richtig. Und doch grüßt der Begriff wie das Murmeltier täglich von immer mehr Comic-Buchrücken, beispielsweise Glyn Dillons Das NAO in Brown. Die Betonung des Grafischen legt ja eine besondere visuelle Gestaltung nahe, der Terminus „Novel“ eine Verwandtschaft zur Buchstabenliteratur. Dillon, seines Zeichens Bruder von Preacher-Zeichner Steve, vermag es, beiden Erwartungen gerecht zu werden: Seine Zeichnungen sind filigran und in warmen Farben prächtig koloriert, seine Einblicke in das Innenleben der Mittzwanzigerin Nao psychologisch differenziert. Die Lebenskrise der in London lebende Halbjapanerin, die mit Angststörungen und unkontrollierbaren Gewaltphantasien kämpft, wird gleichermaßen sensibel wie einfallsreich erzählt und hält den notwendigen Sicherheitsabstand zur Eat, Pray, Love-Selbstermächtigungs-Pornografie. Nur am Ende sieht sich Dillon scheinbar gezwungen, gleich doppelt den Gott aus der Maschine zu bemühen, um eine Katharsis herbeizuführen. Was übrig bleibt ist eine Reihe loser Fäden, die man gerne noch verknüpft gesehen hätte. Dennoch: Hier ist das inflationär verwendete Label „Graphic Novel“ mal kein Versuch, einen doch eher konventionellen Comic zu nobilitieren, sondern eine treffende Umschreibung von Anspruch und Können. (7)

05. LehmannHerr Lehmann
Autor: Tim Dinter
Verlag: Eichborn. 233 Seiten (s/w), Hardcover. 19,99 Euro.

„Wer soll das eigentlich nochmal lesen?“, ist eine Frage, die sich gerade bei Comicadaptionen von Romanen immer wieder aufdrängt. Stolze dreizehn Jahre nach dem Original und elf Jahre nach der Verfilmung nun also noch einmal Herr Lehmann, das literarische Debüt des Meister-Lakonikers Sven Regener – der natürlich der prominenten Platzierung seines Namens zum Trotz mit dem Comic an sich rein gar nichts zu tun hat. Ohne erkennbaren Grund wandelt also der Endzwanziger Frank Lehmann ein weiteres Mal durch die Kneipen des Prä-Mauerfall Berlins, ohne dass sich erkennen lässt, warum es diese Bearbeitung gebraucht hätte: Die Dialoge und kurzen Einleitungstexte, die den einzelnen Kapiteln vorangestellt sind, scheinen aus dem Original kopiert und Figuren in den Mund gelegt, die nicht zu ihnen passen wollen. Überhaupt gehen Rhythmus und schnoddriger Tonfall des Originals nahezu vollständig in der Übersetzung verloren. Erfreulich wird es lediglich, wenn Zeichner Tim Dinter den Text mal außen vor lässt und in einer Art grau-in-grau-Aquarell die Berliner Straßenzüge und Häuserfassaden der auslaufenden 1980er wiederauferstehen lässt. An diesen Stellen erzeugt Herr Lehmann eine Atmosphäre, die man ansonsten schmerzlich vermisst. Wer den Roman nicht kennt, dürfte sich auch für den Comic nicht interessieren und wer bereits das Buch gelesen hat, bekommt nur Auszüge des Bekannten wieder aufgewärmt. Da wünscht man sich doch, Dinter hätte ganz auf Worte verzichtet und rein in Bildern versucht, die von Regener erzeugte Stimmung zu beschwören. Das wäre mal ein echt mutiger Ansatz gewesen. (4)

06. Hip HopHip Hop Family Tree
Titel: Hip Hop Family Tree: 1970s-1981
Autor: Ed Piskor
Verlag: Metrolit. 112 Seiten (farbig), Softcover. 22,99 Euro.

Für ein stummes Medium ist es schon erstaunlich, wie viele Comics sich mit Musik bzw. Musikern beschäftigen. Leider gibt es in diesem Metier wenig Essenzielles zu entdecken, sieht man von rühmlichen Ausnahmen wie Reinhard Kleists Johnny Cash-Biografie I see a Darkness einmal ab. Mit Hip Hop Family Tree schickt sich Ed Piskor nun an, einen Platz in diesem exklusiven Zirkel zu erobern: Akribisch zeichnet er die Entwicklung der Rap-Musik ab Mitte der Siebziger nach und findet dabei ein auch visuell dankbares Sujet: Die Hip-Hop-Kultur dieser Jahre ist von einer solchen Vielzahl schräger Vögel in komischen Klamotten, ikonischer Schauplätze und Situationen geprägt, dass es für jeden Zeichner ein gefundenes Fressen ist. Piskor gelingen dabei respektvoll überzeichnete Abbilder von Rap-Pionieren wie Kurtis Blow, Russel Simmons oder Grandmaster Flash, die mit beträchtlichem Faktenwissen kombiniert werden. Allerdings empfiehlt es sich, zumindest rudimentäre Kenntnisse über Old-School-Hip-Hop mitzubringen – der Family Tree hält sich nicht groß mit Erklärungen und Zusammenhängen auf, sondern brettert mit Vollgas durch die Rap-Historie. Die entsprechenden Wikipedia-Artikel kann er daher nicht ersetzen – aber wer könnte das schon? (7)

07. BatmanJohn Laymans Batman
Titel: Batman – Detective Comics Bd. 3: Der Herrscher von Gotham
Autor: John Layman (Skript) und Jason Fabok/Andy Clarke (Zeichnungen)
Verlag: Panini Comics. 284 Seiten (farbig), Softcover. 19,99 Euro.

Als bekannt wurde, dass der an dieser Stelle hoch geschätzte John Layman (Chew!) neuer Stammautor des hier noch höher geschätzten Superhelden mit den Fledermausohren werden würde, war das zwar eine aufregende Nachricht, die Erwartungen aber nicht allzu hoch. Schließlich leben wir nicht mehr in den frühen Neunzigern, in denen originäre Talente noch die Möglichkeit bekamen, Batman ganz nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Stattdessen hüten die Verlage die Kontinuität ihrer Serien wie Gollum den Ring der Macht – ein Autor, der ohnehin nach ein bis zwei Jahren das Zepter wieder weiterreicht, erhält da wenig Raum, seine eigenen Visionen zu verwirklichen. Doch dann erschien der Sammelband Schreckensnächte in Gotham City – Sechs schaurige Geschichten (132 Seiten, 14,99 Euro) für den Layman die hervorragenden Beiträge Ein Gesicht unter vielen und Revierkampf schrieb: Das verspielt Groteske, das seine Arbeiten bisher auszeichnete, wurde um fatalistische Pointen erweitert, die Layman wie den Edgar Allen Poe des Superheldencomics wirken ließen. Unter dem Titel Der Herrscher von Gotham erscheinen nun die ursprünglich von Dezember 2012 bis Juli 2013 veröffentlichten US-Ausgaben von Detective Comics, die den Erwartungen absolut gerecht werden: Laymans Batman ist ein harter Hund, der sich in einer völlig aus den Fugen geratenen Umwelt behaupten muss, die Verbrecher nicht nur generiert, sondern auch wie Popstars verehrt. Mitunter scheuert sich der Autor noch etwas an den Ketten der Kontinuität wund, aber die Zeichen stehen bestens, dass bereits der Folgeband unter dem Titel Layman Unchained erscheint. (8)

08. SexSex
Titel: Sex Bd. 1: Ein steifer Sommer.
Autor: Joe Casey (Skript) und Piotr Kowalski (Zeichnungen).
Verlag: Panini. 160 Seiten (farbig), Softcover. 17,99 Euro.

„Hab ich in Watchmen vor 30 Jahren schon besser gesehen!“ – ein Urteil, das man sich merken sollte. Eine Kolumne schreibt sich damit wie von alleine, selbst wenn man noch nie einen Superheldencomic in den Händen gehalten hat. Und auch der Smalltalk auf der Feier der geneigten Nerds von nebenan (nicht die besten Partys wie man zugeben muss) lässt sich so bestreiten ohne Angst ins Fettnäpfchen zu treten. Darüber hinaus ist es sogar wahr, denn seit 1986 versuchte eine ganze Armada von Autoren vergeblich, der Psyche kostümierter Helden noch einen Aspekt abzugewinnen, den Alan Moore in seinem Großwerk übersehen hat. Jüngstes Beispiel: Joe Casey, der in Sex (ein reichlich blöder, weil irreführender Titel) von dem Kettenheiligen erzählt (das klang im englischen Original vermutlich cooler), der den Job als Beschützer seiner Heimatstadt nach einer persönlichen Tragödie an den Nagel hängt. Der Versuch ein normales Leben zu führen, gestaltet sich aber schwierig, vor allem da der Kettenheilige durch seine Konzentration auf das Heldendasein über bestenfalls rudimentär ausgeprägte soziale Kompetenzen verfügt. Wie Casey diesen Ansatz verfolgt ist in der Tat sehr interessant, sieht man von dem unnötigen forcierten Thema der Partnersuche einmal ab, dass der Geschichte eher aufgezwungen wird. Dafür hat er mit Piotr Kowalski und Brad Simpson ein richtig gutes Zeichner/Koloristen-Gespann an Bord, die ein markantes, bisweilen gar überraschendes Artwork schaffen. Obwohl ich auch das vor 30 Jahren in Watchmen schon besser gesehen habe. (7)

09. HowardHoward the Duck
Titel: Howard the Duck Max – Bedrohte Arten
Autor: Steve Gerber (Skript) & Phil Winslade/Glenn Fabry (Zeichnungen)
Verlag: Panini Comics. 136 Seiten (farbig), Softcover. 16,99 Euro.

„Unterpubliziert“ ist ein Wort, dass die Serie Howard the Duck (seit 1973) gut beschreibt, gibt es doch quasi keine deutschsprachigen Ausgaben von der sprechenden Schmuddel-Ente, die es aus einer fremden Dimension auf die Erde verschlagen hat. Ziemlich überraschend kommt daher dieser Band mit der sechsteiligen Bedrohte Arten-Miniserie von 2002 auf den Markt, in der Howard in einen Genpool stürzt und sich daraufhin unkontrolliert in Mäuse, Elche oder riesige Breitmaulkarpfen mit Geweih verwandelt. Dazu hagelt es popkulturelle Seitenhiebe, die (wenn beispielsweise gegen Boygroups geätzt wird) teilweise doch etwas arg Patina angesetzt haben, sowie Parodien auf alles, was vor 12 Jahren als Comic gut lief. Und die knallen mal so richtig: Allein die Verlade von Neil Gaimans Sandman ist den Kaufpreis wert und die zweite Hälfte der Handlung wird zur äußerst originellen Variation von Garth Ennis und Steve Dillons Preacher. Dass Glen Fabry, der Zeichner von dessen ikonischen Titelbildern, auch die Bedrohte Arten-Cover übernimmt und damit sein eigenes Schaffen persifliert, ist die konsequente Krönung. Natürlich denkt man sich dennoch ein ums andere Mal „Das war 2002 bestimmt witziger“ – aber wer von uns war das nicht? (8)

10. Black KissBlack Kiss
Autor: Howard Chaykin
Verlag: Panini Comics. 140 Seiten (s/w), Hardcover. 19,99 Euro.

Noch ein paar Jahre länger ließ die deutsche Ausgabe von Black Kiss Howard Chaykins berüchtigter Miniserie von – sage und schreibe – 1988 auf sich warten. Darin gerät Jazzmusiker Cass auf die Abschussliste korrupter Polizisten und sucht daraufhin bei den undurchsichtigen Femme Fatales Beverly und Dagmar Unterschlupf. Die haben allerdings zwei Geheimnisse, die Cass Horizont bis zum Tagesanbruch deutlich erweitern werden – „Atemlos durch die Nacht“, fürwahr. Wie einige Jahre später Sin City stellte auch Black Kiss eine groteske Radikalisierung der Hard-Boiled-Kriminalliteratur der 1930er und 40er dar, hebt sich aber durch seine entfesselte, radikale Sexualität von der Konkurrenz ab. Chaykins kantiger Stil und die komplexen Layouts wirken beinahe abstrakt, zeugen aber von künstlerischer Konsequenz, so dass man hier durchaus das Prädikat „literarisch“ zu verleihen gewillt ist. Kurios hingegen das Vorwort, das darauf verweist, dass die Sprache der Figuren „eher an Glengerry Glen Ross als an andere Comics der Achtziger“ erinnert – die deutsche Übersetzung beschwört mit Sprüchen wie „Du bist ‘ne weltklasse Schwanzraspel, also spielen wir jetzt Hoppe, Hoppe Reiter!“ weniger schmeichelhafte Referenzen herauf. Da hält man sich besser an den Klappentext: „Ein obszöner provokanter und atemlos inszenierter Rausch aus Sex und Intrigen, der es noch heute mit jedem US-Genre-Comic aufnehmen kann.“ Stimmt eigentlich. (9)

11. TroubleTrouble is my Business
Titel: Trouble is my Business Bd.1
Autor: Natsuo Sekikawa (Skript) und Jiro Taniguchi (Zeichnungen)
Verlag: schreiber&leser. 294 Seiten (s/w), Softcover. 16,95 Euro.

Als junger Manga-Zeichner bewältigt man in der Regel ein so gewaltiges Arbeitspensum, dass einem am Ende des Tages die Finger bluten. Entsprechend umfangreich sind dann auch die Frühwerke inzwischen renommierter Künstler. Der allseits hoch geschätzte Jiro Taniguchi (Vertraute Fremde) macht da keine Ausnahme: Mittlerweile eher für gediegene Reflexionen über die menschliche Natur bekannt, illustrierte er zu Beginn seiner Karriere – circa 1980 – eine Reihe von Episoden über den Privatdetektiv Jotaro Fukamachi. Dabei verbinden sich klassischer Hard-Boiled-Krimi, sozialkritische Alltagsbetrachtungen und absurde Momente, die allerdings nicht immer zünden. Dass Fukamachi seine Detektei vom Hinterzimmer einer Zahnarztpraxis aus betreibt, wirkt bemüht skurril, ebenso wenn er sich für die Dauer einer Ermittlung mit hartnäckigem Durchfall herumplagt. Witziger ist da schon seine Angewohnheit, sich im Zweikampf in Arm oder Nacken seiner Gegner festzubeißen oder aus Geiz auf eine Pistole zu verzichten (geht es nicht anders, borgt er sich eine bei einem Pfandleiher aus). Besonders abseitig wird es dann in den Beobachtungsprotokollen über Fukamachi, die zwischen den Kapiteln beigefügt sind: Darin wird betont ernst beschrieben, wie der Detektiv in seiner Jugend zwanghaft Apfelkuchen konsumierte und heute noch vor jeder Konditorei halten muss, um die Auslage zu fixieren. Trouble is my Business mag ein ganz und gar absonderliches Lesevergnügen sein – aber immerhin ein Vergnügen. (6)

12. AssasinationAssasination Classroom
Titel: Assasination Classroom Bd.1
Autor: Yusai Matsui
Verlag: Carlsen Manga. 183 Seiten (s/w), Softcover. 5,95 Euro.

Manchmal scheinen japanische Comics auch einfach nur am Rad zu drehen um des Am-Rad-Drehens Willen. Oder weil man das eben von ihnen erwartet. Assasination Classroom ist in dieser Hinsicht ein Musterbeispiel: Ein Krakenmonster sprengt 70 Prozent des Mondes und kündigt an, in einem Jahr auf gleiche Weise mit der Erde zu verfahren. Bis es soweit ist, möchte es aber noch die Problemklasse einer renommierten Schule unterrichten. Die Regierung stimmt zu, nur um jedem Schüler, der die Krake umbringt ein Kopfgeld von 10 Milliarden Yen zu versprechen. Mit dieser Story muss man hierzulande mal zu seinem Lektor gehen – man bräuchte gar nicht mehr wiederkommen. Aber auch in Japan weiß man, dass zum Anschlag aufgedrehte Obskurität noch kein Qualitätskriterium ist. Gut gemachter Slapstick allerdings schon: Egal was die Schüler auch aushecken, die durchgehend grinsende Krake ist ihren Attentatsversuchen stets einen Schritt voraus und erteilt ihnen nebenbei auch noch Lektionen in Japanisch, Mathe oder Biologie. Zudem ist Assasination Classroom ein durchaus ernstzunehmender Kommentar zur japanischen Leistungsgesellschaft, die abweichendes Lern- und Sozialverhalten ghettoisiert (als Beitrag zur Gewalt im Schulalltag taugt die Geschichte hingegen eher wenig). So oder so: Von Lehrer Dr. Krake können auch die Lümmel von der ersten Bank noch etwas lernen. (7)

13. HaieDie Haie von Lagos
Titel: Die Haie von Lagos: Erster Zyklus – Gesamtausgabe
Autor: Matthias Schultheiss
Verlag: Splitter. 144 Seiten (farbig), Hardcover. 39,80 Euro.

Wenn Matthias Schultheiss, der vielleicht renommierteste deutsche Comic-Künstler, nach fast 30 Jahren sein in Frankreich entstandenes Frühwerk Die Haie von Lagos fortsetzt, ist das schon mal eine Wiederveröffentlichung wert. Diese versammelt die drei ursprünglichen Alben ab 1986, die schildern, wie der Franzose Lambert an der nigerianischen Küste zum Anführer einer brutalen Diebesbande, die Handelsschiffe um ihre Waren erleichtert, aufsteigt und sich dabei zunehmend in Korruption, Voodoo-Glauben und Wahnvorstellungen verstrickt. Vorsichtig ausgedrückt geht Schultheiss dabei wenig zimperlich zur Sache („völlig enthemmt“ wäre auch treffend), seine Bilder bersten nur so vor Dreck, Sex und Gewalt – in einer damals maßgeblich von Fix und Foxi bestrittenen deutschen Comic-Szene muss er sich wahrlich wie ein Schmuddelkind vorgekommen sein. Inhaltlich schwächelt es hingegen, die Erzählung wirkt abgehackt, die Figuren holzschnittartig – erst im dritten Abschnitt findet Schultheiss zu der Qualität, die seinen Ruhm bis heute begründet. Die Gesamtausgabe ist qualitativ hochwertig, verzichtet aber leider auf Bonusmaterial. Dafür kommt sie streng limitiert auf 1.000 Exemplare und wartet mit einem beigelegten Kunstdruck auf. Riecht nach einer guten Kapitalanlage. (6)

14. CromwellCromwell Stone
Titel: Cromwell Stone – Gesamtausgabe.
Autor: Andreas Martens
Verlag: schreiber&leser. 144 Seiten (s/w), Hardcover. 24,80 Euro.

Noch mal Gesamtausgabe, noch mal Trilogie, noch mal 1986 (das war vielleicht ein Jahr), noch mal ein Deutscher, der sich auf dem französischen Markt seine Comic-Sporen verdient hat: Bereits während des Studiums machte sich gebürtige Weißenfelser Andreas Martens auf in die „Grande Nation“, wo er die Cromwell Stone-Trilogie begann (Die Rückkehr des Cromwell Stone erschien 1994, Das Testament 2004), die nun erstmals in einem Band vorliegt (und auch nur als Ganzes einen Sinn ergibt). Mit ihr schuf Martens einen abgründigen Mystery-Thriller über ein kosmisches Objekt, das seinen Trägern Tod und Verderben bringt. Während der Plot höllisch verwinkelt ist, sind die Zeichnungen eine Offenbarung: Da Martens seine Bilder weniger horizontal als vielmehr vertikal arrangiert, gelingen ihm Perspektiven die einen schwindelerregenden Eindruck von Höhe und Tiefe erzeugen, der im Comic wohl beispiellos ist. Die stilistische Entwicklung lässt sich hier gut nachvollziehen: Von ambitionierten Versuchen in Band 1, zu künstlerisch unglaublich elaborierten Layouts in Band 2, hin zu einer „leserfreundlicheren“ Ästhetik im Finale. Die formal hochwertige Gesamtausgabe gibt sich, dem Inhalt angemessen, betont enigmatisch und verzichtet auf jedes Zusatzmaterial, da man die Mysterien entweder nicht entzaubern will oder sich selbst nicht so sicher ist, was hier eigentlich vorgeht. (8)

15. MiraclemanMiracleman
Titel: Miracleman Bd. 1 – Der Traum vom Fliegen
Autor: Mick Anglo und Alan Moore (Skript), Garry Leach, Alan Davis, Steve Dillon, Paul Neary und Don Lawrence (Zeichnungen).
Verlag: Panini Comics. 148 Seiten (farbig), Hardcover. 29 Euro.

Was ist denn hier passiert? Nirgendwo ein Verweis auf Alan Moores Autorenschaft, obwohl der mittlerweile ja schon aufs Cover gedruckt wird, ohne den Comic geschrieben zu haben (Neonomicon, Fashion Beast). Da hat der rauflustige Rauschebart scheinbar einen Rechtsstreit gewonnen, der dem Verlag das Werben mit seinem Namen untersagt. Aber von vorne: Mick Anglos Serie Miracleman (1954-63) war ursprünglich das englische Plagiat des Superhelden Captain Marvel, ist heute aber vor allem bekannt, weil Moore und Zeichner Garry Leach die Figur 1982 eine drastischen Neuinterpretation unterzogen, in der ein gealterter Miracleman seine vergessenen Kräfte wiederentdeckt und sich seiner traumatischen Vergangenheit stellen muss. Der Sammelband Der Traum vom Fliegen enthält als Prolog eine der ursprünglichen Geschichten von Anglo auf den A Dream of Flying, der erste Handlungsbogen von Moore und Leach folgt. Dieser ist ein frühes Meisterstück Moores, psychologisch scharf und optisch bestechend deutet sich hier die Revolution des Superheldencomics an, die er vier Jahre später mit Frank Miller anführen wird. Editorisch ist die Ausgabe jedoch ein Graus: Nicht nur fehlt Moores Name, auch welcher der angeführten Zeichner welche Geschichte gezeichnet hat wird verschwiegen und die Angaben zur Erstveröffentlichung sind verwirrend bis widersprüchlich. Dies kulminiert in drei angehängten Kurzgeschichten, die in keinem erkennbaren Zusammenhang mit A Dream of Flying stehen. Warum sie hier abgedruckt sind? Vermutlich weil sie aus Moores Feder stammen, aber verifizieren lässt sich das nicht. Über jeden Zweifel erhabenes Material, als Rätsel aufbereitet. (8)

Short Cuts

Grant Morrison/Klaus Janson: Batman: Gothic: Der zweite Band der Legends of the Dark Knight-Reihe präsentiert das Gipfeltreffen zweier Batman-Schwergewichte von 1990: Morrison schrieb bereits das gefeierte Arkham Asylum, Janson tuschte das noch bessere The Dark Knight Returns für Frank Miller. Auch die Zusammenarbeit gelang formidabel und schickt den Fledermausmann gegen einen scheinbar übersinnlichen Killer ins Feld, der nicht nur Gothams Unterwelt grausam dezimiert, sondern finstere Pläne mit der ganzen Stadt hat. Eine exquisite Geisterbahnfahrt. (132 Seiten; Softcover. 14,99 Euro)

Grant Morrison/Darick Robertson: Happy!: Morrisons jüngere Arbeiten als Stammautor für Batman waren bekanntlich weniger erfolgreich – nicht umsonst schob man ihn zu Superman ab, wo man ja wenig kaputt machen kann. Auch Happy! ist Zeugnis einer Schaffenskrise: Die Idee (abgewrackter Ex-Bulle kann als einziger den knuffigen imaginären Freund eines entführten Mädchens sehen) ist gut, ihr Potential wird (vom furiosen Finale einmal abgesehen) aber nicht ausgespielt, stattdessen ergeht man sich in Klischees von der Schlechtigkeit des Großstadtlebens. (132 Seiten; Softcover. 14,99 Euro)

Mark Millar/John Romita jr.: Kick-Ass 3: Alle lieben das 13-jährige Hitgirl Mindy, das Gangster niedermacht wie eine Große. Natürlich schlägt sie dabei in der Wahl ihrer Mittel manchmal über die Stränge – aber so ist die Jugend von heute halt. Da die Justiz leider weniger nachsichtig ist, steckt sie Mindy im dritten Teil der Kick-Ass-Saga in den Hochsicherheitstrakt, wo sie Wärter und Insassen kuschen lässt, wie man es sonst nur von Rorschach kennt. Ein gutes Role-Model ist halt die halbe Miete. (100 Seiten; Softcover. 14,99 Euro)

Jimmy Beaulieu: Am Ende des Tages: Mit Ein philosophisch pornographischer Sommer und Nachtstück hat der Kanadier Jimmy Beaulieu ein bisher eher schmales Werk vorzuweisen – trotzdem fühlt man sich in Am Ende des Tages sofort zu Hause. Erstmals erzählt der Autor darin autobiografisch und reiht ungezwungen Episoden aus Liebes-, Berufs- und Familienleben aneinander. Wie immer in solchen Fällen ist dabei nicht alles der Publikation wert, vieles wärmt einem aber das Herz. Bist ein guter Kerl, Jimmy! (319 Seiten; Softcover. 22,80 Euro)

I. Jigounov/Y. Sente: XIII 22 – Rückkehr nach Greenfalls: Manche alten Zitronen haben noch ordentlich Saft, etwa XIII der epische Politthriller um einen namenlosen Agenten mit Gedächtnisverlust. Auch nach 21 Alben präsentiert sich die Serie weiterhin als präziser und spannender Grenzgänger zwischen Comic-Tradition und -Moderne. Und angesichts des konstanten Erfolgs hat es das aktuelle Kreativteam auch nicht eilig damit, die Geschichte zu einem Ende zu führen. Verständlich. (48 Seiten; Softcover. 12 Euro)

Bernie Wrightson: Creepy: Keiner präsentiert die makabre Pointe einer Horrorstory wie Bernie „Swamp Thing“ Wrightson, wie die zwölf hier versammelten Kurzgeschichten die zwischen 1974 und -78 in den amerikanischen Anthologien Creepy und Eerie erschienen beweisen. Die Quellenangaben sind solide, als Bonus gibt es sämtliche Illustrationen, die Wrightson für die Magazine anfertigte und ein wunderbar warmherziges Vorwort seines Autors Bruce Jones. Schön, wenn man solche Freunde hat. (141 Seiten; Hardcover. 22,80 Euro)

Jonathan Hickman/Nick Dragotta: East of West: Einst waren die Reiter der Apokalypse zu viert, doch nun zieht Tod es vor, sich auf einen persönlichen Rachefeldzug zu begeben, statt mit seinen Kumpels das Ende der Welt einzuläuten. Die setzen ihn daraufhin ihrerseits auf die Abschussliste und läuten eine episch-futuristische Western-Serie ein, die mit untrüglichem Gespür für große Schlachten und schwarzen Humor daherkommt. Da kann in den Folgebänden eigentlich nichts mehr schiefgehen. (144 Seiten; Softcover. 16,99 Euro)

Naoki Urasawa: Billy Bat Bd. 8: Der „Max und Moritz-Preis“ ist die höchste Auszeichnung, die Comic-Deutschland zu vergeben hat und dass ein Manga den Hauptpreis als beste Publikation entgegennimmt ist schon eine kleine Sensation. Dem formidablen Mystery-Thriller Billy Bat gelang dieses Kunststück 2014, obwohl sich auch im achten Band noch keine Auflösung des rätselhaften Geschehens um sprechende Fledermäuse und eine Schriftrolle, mit der sich der Lauf der Zeit beeinflussen lässt abzeichnet. Trotzdem: Chapeau. (200 Seiten; Softcover. 8,95 Euro)

Mari Yamazaki: PIL: Das Sujet ist ziemlich großartig: Am Beispiel der siebzehnjährigen Nanami spürt der Mangaroman PIL dem Einfluss nach, den Post-Punk und New Wave Anfang der 1980er auf die japanische Jugend nahm. Leider erschöpft sich die Ausführung in banalen, familiären Konflikten und integriert die Ästhetik der Musik nur selten in die austauschbaren Zeichnungen. Da kann Jiro Taniguchi die Autorin im Vorwort noch so loben: PIL knallt einfach nicht so richtig. (194 Seiten; Softcover. 16,90 Euro)

Sekundärliteratur: Comic Book Geographies: Literatur zum Comic hat häufig das Problem, dass sie entweder zu allgemein oder zu spezifisch ist – dieser von Jason Dittmer herausgegebene Sammelband gehört eher zur zweiten Kategorie. Enthalten sind neun Aufsätze, die den Raum im Comic aus geographischer Perspektive untersuchen und eine sprachlich sehr fordernde, aber durchaus erkenntnisfördernde Lektüre darstellen. Höhepunkt: Michael Goodrums Essay Post 9/11 Marvel Superhero Narratives and Fragmentation. (227 Seite; Softcover. 44 Euro)

Autor*in

Janwillem promoviert am Institut für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft. Er schreibt seit 2010 regelmäßig für den Albrecht über Comics und Musik, letzteres mit dem Schwerpunkt Festivalkultur.

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Ein Kommentar

  1. Stefan Kraft on

    Oh je, Fan-Favorit Boba Fett und The Clone Wars für Kinder, die Todessterne nicht cool finden… Junge, Junge, solche Pauschalisierungen der SW-Fanszene sollte man lassen. Abgesehen davon, dass es auch erwachsene The Clone Wars-Fans gibt (Carnage of Krell ist mir eigentlich schon ZU düster gewesen für SW) und Leute, die mit Boba aus EP V-VI nicht viel anfangen können (ich stehe finster auf der Brücke eines Sternenzerstörers rum und werde am Ende vom Sarlacc gefressen… tolle Leistung): Wer sagt denn bitte, dass Kinder sich nicht auch großartig an Lukes Abenteuer erfreuen?
    Vorläufig sind die ganzen alten SW-Comics nur noch „Legends,“ d.h. nicht mehr zur Kontinuität gehörend. Lesen kann man sie glücklicherweise aber trotzdem. Und teilweise werden sie ja auch wieder aufgelegt. 🙂

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