von Mimke Lena Teichgräber und Judith von Kalben

Katharina K. ist Muslima und trägt aus Überzeugung einen Gesichtsschleier, den Niqāb. Sie studiert Ernährungswissenschaften im ersten Semester an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ihr Fall führte zum Beschluss einer Richtlinie am 29. Januar, durch die das Tragen von Niqābs in Lehrveranstaltungen verboten ist. Um den 13. Februar wurde darüber in diversen Medien berichtet. DER ALBRECHT traf sich mit Katharina zum Interview.

 

DER ALBRECHT: Es wurde in den letzten Tagen viel zum Niqāb-Verbot geschrieben. Als Auslöser wurde genannt, ein Dozent habe sich an deiner Verschleierung in einem Tutorium gestört. Wie ist es letztendlich zum Verbot gekommen?

Katharina K.: Ich hab im Oktober angefangen, an der CAU zu studieren. Ich bin zu den Vorlesungen gegangen und das immer in Niqāb. Am zweiten Tag meines Botanischen Praktikums kam die Praktikumsleiterin zu mir und meinte, dass der Professor, der die Vorlesung zum botanischen Modul hält, mit mir sprechen möchte. Die Essenz des Gesprächs war, dass mein Niqāb eine Kommunikationshürde für ihn wäre. Er hat ganz deutlich gesagt, er würde sich mit dem Präsidium zusammensetzen und die würden mir das verbieten. Ich hab daraufhin gesagt, ich würde ihn nicht abnehmen und bin mit meinem Mann zum Anwalt vom AStA. Der hat uns gesagt, dass so ein Verbot gegen das Grundgesetz verstoße und wir im Recht seien. Ich solle also weiterhin normal zur Uni gehen. Wir sind danach zusätzlich zur Anti-Diskriminierungsstelle der Uni gegangen, die den Vorfall klar als Diskriminierung eingeschätzt hat.

Es folgte ein Gespräch mit der Vizepräsidentin Prof. Dr. Pistor-Hatam, die wie der Professor damit argumentiert hat, dass die Kommunikation gehindert wäre. Aber wenn Studierende in einer Vorlesung in der letzten Reihe sitzen, sehen Lehrende spätestens dort ihre Gestik oder Mimik nicht mehr. Ich sitze meistens ganz hinten, sehe die Mimik der Lehrenden also auch nicht und hatte nie das Gefühl, unserer Kommunikation würde etwas fehlen. Es gibt ja auch Fernuniversitäten, wo überhaupt kein Student gesehen wird, das funktioniert doch auch.

Das zweite Argument war, dass durch den Niqāb die Identifizierung für Prüfungen erschwert wäre. Ist es aber nicht, denn ich kann den Niqāb, wenn es notwendig ist, dafür kurz hoch nehmen. Darauf sind sie überhaupt nicht eingegangen und haben nur ihre Argumente wiederholt. Mir wurde quasi nur gesagt: „Du ziehst das aus oder wir sorgen dafür, dass du nicht mehr an der Uni studieren kannst.” In diesem Gespräch wurde bereits gesagt, dass sie vom Präsidium aus eine Richtlinie erlassen werden, damit ich nicht mehr in Niqāb zur Uni kommen darf.

 

Was waren die konkreten Konsequenzen des Gesprächs?

Mir wurde dann verboten, zu dem Modul des Professoren zu gehen und meine Prüfungen abzulegen. Ich habe mehrere Lehrende persönlich gefragt, ob sie ein Problem mit meinem Niqāb haben. Sie sahen darin kein Hindernis. Von den anderen Studierenden im Kurs habe ich erfahren, dass der Professor ihnen die Entscheidung des Präsidiums mitgeteilt hat und viele Studierende direkt gesagt haben, dass sie die Entscheidung nicht in Ordnung finden.

Mein Mann und ich haben in der Woche, in der das Problem auftrat, mit unseren Anwälten gesprochen, um gegen das Verbot vorzugehen. Wir versuchen es erst einmal außergerichtlich. Das Präsidium hat im Gespräch auch zugegeben, dass ein Verbot im Konflikt mit dem Grundgesetz stehe. Unsere Anwälte meinten, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder richtig studieren darf.

 

Wie hast du die Gespräche mit dem Präsidium und dem Professor erlebt?

Im ersten Gespräch mit dem Professor wollte ich so vieles sagen und konnte es nicht. Ich wollte ihm zum Beispiel gerne erklären, dass ich bei Prüfungen meinen Niqāb kurz hochnehmen kann. Da gibt es kein Problem bei der Identifikation, aber er hat mich nicht ausreden lassen. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass er nervös war – er hat sich später dafür entschuldigt. Im Gespräch mit dem Präsidium wurde auf meine Argumente überhaupt nicht eingegangen. Ich habe dort erzählt, dass niemand ein Problem mit dem Niqāb hat, auch nicht die Studierenden. Das hatte für das Präsidium aber keine Bedeutung. Ihre Aussage war im Grunde, sie wollten den Niqāb nicht in Lehrveranstaltungen und es sei ihnen zu viel Religion an der Uni.

 

Wie hast du die Berichterstattung zum Verbot wahrgenommen?

Einseitig. Bisher kam nur die Uni zu Wort. Ich wurde von niemandem nach meiner Perspektive gefragt, bevor so viele Artikel erschienen sind. Berichterstattung sollte neutral sein, ist sie hier aber nicht. Da kann man davon ausgehen, dass die Leute durch die wertenden Artikel dem Verbot zustimmen, obwohl es gegen das Grundgesetz verstößt. Davon schreibt auch niemand etwas. Es wurden mehrheitlich zustimmende Kommentare ins Rampenlicht gestellt, bis auf die Stellungnahme der Grünen SH vielleicht, die sich gegen das Verbot aussprechen.

In den Artikeln steckt auch viel Halbwissen. Zum Beispiel schrieben die Kieler Nachrichten ich sei „angeblich zum Islam konvertiert“. Ich bin konvertiert! Das wirkt wie: „Das kann ja eigentlich gar nicht sein, dass eine Deutsche zum Islam, der die Frau unterdrückt, konvertiert.“ Es gab außerdem falsche Berichte, ich würde die Uni verlassen. Das habe ich nie gesagt. Es war auch nicht, wie meist berichtet, ein Dozent im Tutorium der Auslöser, sondern der Professor, der das Modul mit dem Botanikpraktikum leitet.

 

Was bedeutet das Verbot für dich persönlich, als Frau?

Viele sagen, man soll die Unterdrückung der Frau nicht fördern. Aber genau das macht man mit mir durch das Verbot, man unterdrückt mich! Als Frau möchte ich entscheiden können, was ich trage und wie viel ich von meinem Körper und meiner Haut zeige. Ich möchte nicht, dass jemand für mich entscheidet, dass ich mich ausziehen soll. Da fühle ich mich – besonders, da das Ganze von einem Mann ausging – als Frau angegriffen. Ich werde gezwungen, mich für meine Religion oder für meine wissenschaftliche Karriere zu entscheiden. Das ist richtig eklig.

 

Und was bedeutet es für dich als Muslima?

Als Muslima bedeutet das Verbot, dass ich mich in meiner Religionsausübung eingeschränkt fühle. Es wird gesagt, man könne eine Ausnahme bei der Religionsfreiheit machen, wenn man Niqābs verbietet. Aber wenn an dieser Stelle eine Ausnahme gemacht wird, geht es immer weiter. Ich kenne Glaubensschwestern, die Niqāb tragen und gerne an der CAU studieren wollen und daran jetzt gehindert werden. Damit wird ganz klar Kontakt verwehrt. Viele sagen, muslimische Menschen wollen sich abgrenzen, aber das wollen wir nicht. Wir werden ausgegrenzt. Wir sind bereit zu reden, den Islam zu erklären, wie er wirklich ist, aber wir dürfen nicht einmal richtig zu Wort kommen. Ich sehe mich ganz klar wegen meiner Religion diskriminiert. Wenn jemand mit Mundschutz in den Vorlesungssaal kommt, würde niemand ein Kommunikationsproblem unterstellen und genau wie der Niqāb verdeckt dieser Mund und Nase. Der eine Stoff wird aus medizinischen, der andere aus weltanschaulichen Gründen getragen. Doch nur der Niqāb wird als Kommunikationshindernis dargestellt – was ist das außer Diskriminierung?

Ich möchte an der Uni Ernährungswissenschaften studieren, um Ernährungsberaterin zu werden. Mein Wunsch ist, den Menschen zu helfen, durch gute Ernährung und Vorsorge ihre Gesundheit zu verbessern. Ich möchte meine wissenschaftliche Karriere hier an der Uni beginnen und dass ich daran auf diese Weise gehindert werde, ist echt krass.

 

Wie fühlt es sich an, dass dein Fall zu einem generellen Verbot von Niqābs an der CAU Kiel führte und nun auch auf anderen Ebenen, zum Beispiel Schule, diskutiert wird?

Es geht um Religionsfreiheit, darum, dass das Grundgesetz eingehalten wird. Und wenn jemand in der Schule einen Niqāb tragen möchte, dann soll sie das bitte auch tun können. Die Kommunikation ist dadurch meiner Meinung nach nicht eingeschränkt. Wir können reden und uns melden. Doch mein Fall an der Uni Kiel wird nun genutzt, um noch mehr zu verbieten. Da kommt Stück für Stück, dass Nicht-Muslime uns sagen, wie wir den Islam leben sollen.

 

Was bedeutet das Tragen des Niqāb für dich persönlich?

Dass ich Gottes Gesetzen folge und Gott näher komme. Ich hab den Islam angenommen, weil ich überzeugt bin, dass dieser Lebensweg der Richtige ist und der Niqāb gehört für mich zum Islam dazu. Er ist für mich damit verbunden, dass ich als Frau entscheiden kann, wie viel ich von meinem Körper zeige und was ich von mir preisgebe.

 

Wie sind deine Erfahrungen im Alltag, wenn du mit dem Niqāb in der Öffentlichkeit unterwegs bist?

Manchmal gibt es gute Reaktionen oder Komplimente. Einige Menschen fragen mich auch: „Warum trägst du das überhaupt?“ Aber sehr oft sind Menschen, besonders ältere, gegen meine Verschleierung. Manche Menschen sagen mir, dass sie das stört, teilweise einfach auf der Straße. Es gibt auch Fälle, in denen Muslimas körperlich angegriffen oder verfolgt worden sind. Das ist mir noch nicht passiert, aber man wird häufig diskriminiert, wenn man nur rausgeht.

Ich kann verstehen, wenn Menschen das ungewohnt finden, sie haben Angst vor dem Unbekannten. Wenn man die Person kennenlernt und versteht, warum sie den Niqāb trägt und was dahinter steckt, dann kommen vielleicht ganz andere Dinge dabei raus.

 

Was würdest du dir von der Uni wünschen?

Auf jeden Fall, dass sie das Grundgesetz einhalten. Sie sollten nicht entscheiden dürfen, ob ich den Niqāb trage oder nicht. Ich möchte die Freiheit, als Frau zu entscheiden, was und wie viel ich von mir zeige. Und ich wünsche mir natürlich, dass ich weiter studieren kann.

 

Danke für das Gespräch!

 

 

Autor*in

Hier schreiben mehrere Autor:innen der ALBRECHT-Redaktion oder Personen, die ihren Text anonym veröffentlichen wollen.

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28 Kommentare

  1. Ich finde das Interview ist sehr gelungen und hoffe das einige andere die vielleicht auch für das Verbot sind, vielleicht sogar im allgemeinen, sich einfach mal Gedanken darüber machen wie manche andere Menschen rum laufen DÜRFEN. Ich meine es gibt doch nun wirklich schlimmeres worüber man sich aufregen kann.

    Ich hoffe meine liebe Schwester das du dich nicht runterziehen lässt und wünsche dir alles gute auf deinem Weg möge Gott mit dir sein und dir alles erleichtern. Amin. (Ich schreib das mal extra auf deutsch!)^^

  2. Dann soll sie doch in Saudi Arabien studieren. Sie studiert in Deutschland und da ist die Vollverschleierung nachvollziehbar untersagt. Ihr soll mal jemand sagen, was alles in arabischen Ländern verboten ist, und das akzeptieren eben alle.

  3. Dirk - Wolfgang Seidel on

    Ich denke, das die junge Frau, Entschuldigung, es aber mit der Auslegung des Glaubens, ich meine damit den Islam, etwas zu streng auslegt. In Deutschland dürfen, gläubige Frauen, die dem Islam angehören, unverschleiert sich in der Öffentlichkeit zeigen! Sollte, Sie, dass nicht akzeptieren, so sollte, „die gläubige Studentin“, doch bitte Ihren Studiengang in einem Land fortsetzen, welches ihren Glauben zu 100% unterstützt! Ich bin, liberal, aber wer so argumentiert sollte bitte die Bundesrepublik verlassen, um nicht noch „mehr Fremdenhass, oder gar Hass gegen den „Islam“ zu schüren! Das ist meine persönliche Meinung!! Ich weiß nicht, wie es „Andere sehen?“ Aber wie gesagt, meine persönliche Meinung!!!

    • Es ist aber völlig irrelevant, was Sie denken und wie Sie den Islam auslegen würden. Es geht darum anderen Menschen nicht vorzuschreiben, wie sie sich zu kleiden haben und wenn Sie diese Ansicht nicht teilen, dann sind Sie auch nicht liberal – das stehe nämlich für die Freiheit eines jedes Einzelnen. Und eine „meine Meinung!?!!??“ verdeckt auch den Rassismus nicht, der hinter der Aussage „… wer so argumentiert sollte bitte die Bundesrepublik verlassen“ steckt. Wo bleibt denn da die Meinungsfreiheit? „Fremdenhass und Hass gegen den Islam“ schüren Aussagen wie Ihre, aber nicht diejenigen, die ihr Recht auf Religionsfreiheit ausüben.

  4. Gonne Rogmann on

    Der folgende Satz zeigt, wie wenig die gute Frau verstanden hat: „Da kommt Stück für Stück, dass Nicht-Muslime uns sagen, wie wir den Islam leben sollen.“
    Genau das Gegenteil ist der Fall. Hier möchte jemand uns vorschreiben, wie WIR zu leben haben. Wenn wir in Deutschland aus guten Gründen keine Vollverschleierung im öffentlich Raum haben wollen, dann werden wir uns dieses Recht sicherlich nicht von einer Frau nehmen lassen, die sich auf einer Zeitreise ins Mittelalter befindet.
    Außerdem hat ein Symbol der Unterdrückung von Frauen, und nichts anderes ist die Vollverschleierung, nichts an einer deutschen Universität, die eigentlich ein Ort der Aufklärung sein soll, zu suchen.

    • Was genau sind denn diese „guten Gründe“, die eine Vollverschleierung verbieten? Wenn Sie sagen würden, dass Frauen nicht dazu gezwungen werden dürfen den Niqab zu tragen, wäre ich ja bei Ihnen. Aber darum geht es hier ja nicht. Wer schreibt Ihnen denn vor, wie Sie zu leben haben? Da kämpft eine Frau dafür, dass sie tragen darf, was sie will – ein zutiefst feministisches Thema – und Sie beziehen das auf sich. Finden Sie sich da nicht etwas selbstbezogen? Ich glaube, allen Muslimas, die Kopftuch oder Niqab tragen, ist es völlig egal, wie Sie sich kleiden. Lassen Sie das doch auf Gegenseitigkeit beruhen.
      Kämpfen Sie doch nicht gegen andere Frauen, sondern gegen Gewalt und Unterdrückung, die anderen Frauen angetan wird. Und ja, das kann in Form eines Niqab passieren. Das kann aber auch in Form von häuslicher Gewalt passieren. Das passiert, wenn ich abends von betrunkenen Männern bedrängt werde. Das passiert, wenn mir mein Professor sagt, wie ich mich zu kleiden haben.
      Außerdem hat ein Symbol der Unterdrückung von nicht-weißen Frauen, und nichts anderes ist die Scheindebatte, die um das Kopftuch und den Niqab geführt wird, nichts in einem Land zu suchen, dass 100 Jahre Frauenwahlrecht feiert und sich endlich mal mit mehr Solidarität schmücken sollte.

      • Gonne Rogmann on

        Gute Gründe gibt es mehr als genug, wie bereits der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte im Juli 2014 entschieden hat. Damals wurde das französische Verschleierungsverbot für rechtmäßig erklärt. Die Religionsfreiheit werde dadurch nicht verletzt. Da die Verschleierung eine Barriere zwischen der Trägerin und ihrer Umwelt erricht, sei es „legitim“, wenn der Staat die Voraussetzungen für ein soziales Zusammenleben wahren will, heißt es in der der Urteilsbegründung.

        Insbesondere der letzte Satz gilt auch im Falle der vermummten Studentin. Eine freiwillige und erst recht die aufgezwungene Gesichtsverhüllung steht in Konflikt mit freiheitlichem Zusammenleben in einer freien Gesellschaft. Der Niqab ist zweifelsohne ein Symbol der Unterdrückung der Frau im Islam, durch falsch verstandene und kontraproduktive „Toleranz“ hineingetragen in unsere aufgeklärte Gesellschaft und darüberhinaus ein Mittel zur Geschlechtertrennung, gegen die sich doch gerade Feministen entschieden wehren.

        Ein weiterer guter Grund ergibt sich durch Sicherheitsaspekte. Niemandem darf zugemutet werden, irgendwo Personen in Ganz-Verhüllung begegnen zu müssen, von denen nicht festgestellt werden kann, ob sie Mann oder Frau, harmlos oder gewalttätig, bewaffnet oder unbewaffnet seien. Damit haben Sie dann auch gleich die Antwort auf ihre Frage, wo mir vorgeschrieben werden soll, wie ich zu leben habe.

  5. Lothar Guttstein on

    Ich habe fast dreißig Jahre in Saudi-Arabien gelebt und den gesellschaftlichen Wandel dort mitbekommen. Jetzt taucht hier eine Studentin auf, die das Rad der Zeit zurückdrehen will. Der Zwang der nicht Verschleierung ist in KSA im Straßenbild deutlich wahhrnehmbar. Ich denke, dass die junge Frau ein Anachronismus ist. Halt jung und wenig weltoffen…

  6. Carlo Ten van Holt on

    ….kann man in arabischen Ländern tragen.In der BRD gibt es ein Hausrecht,das befolgt man.Religion ist in diesem Falle unerheblich.

  7. Der Koran schreibt das Tragen einer Verschleierung nicht vor. Wenn die Studentin das möchte ist das ihr Privatvergnügen, aber nicht religiös gegründbar und kann von daher auch nicht eingefordert werden. Der Koran läßt auch zu, dass Mulime in anderen Kulturen sich deren Gepflogenheiten und Sitten anpassen darfen. Was die Frau zu Hause macht ist ihre Privatsache, so wie Religion eine Privatangelegenheit und nicht öffentlich ist. Ein Mundschutz verdeckt (wie der Name sagt) nur Mund und Nase aus hygenischen Gründen uns nicht das Gesicht und außerdem gibt es ein Vemummungsverbot. Ich kann auch nicht mit einem Hasenkostüm in die Vorlesung kommen.

  8. besorgter BÜRGER on

    Ein weiterer Versuch den Islam schleichend zur deutschen Staatsreligion zu machen.
    Einfach nur schäbig. Ich könnte kotzen.

  9. Dieter Reinhardt on

    Hallo, das hat mit Religion nichts mehr zu tun. Wer sein Gesicht verschleiert, hat etwas zu verbergen!

  10. Ich würde diese „Dame“ mal verfassungsrechtlich beobachten. Zum Islam konvertiert, einen Ehemann. Und den schlimmsten aller Verschleierungen. Es ist einfach zum Kotzen das in Deutschland so eine Luschenwirtschaft herrscht. In vielen Ländern ist das verboten und Punkt. Hier wird alles totgeklagt und am Ende Recht gesprochen. Sie sollen/können zu Hause machen was sie wollen, aber in der Öffentlichkeit will ich das nicht sehen. Punkt Und wem es nicht passt der soll bitte da hin wo er all das ausleben kann.

  11. Da das Kopftuch und die Nikab die „Reichskriegsflagge“ des Islams ist, müssen diese – mit dem Killerkoran – genau so verboten werden, wie die Reichskriegsflagge und „Hitlers mein Kampf“. Den Hitlerterror habe ich erlebt nun der kalte islamische Terror. Das deutsche Volk fühlt sich terrorisiert. Wir mußten in Teheran mit unserer eingeladenen Reisegruppe mit zur Wache der islamischen Wächter fahren, da eine Mitreisende Teppicheinkäuferin, dass Kopftuch bei über 30 Grad Hitze zurück getreift hatte.

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  13. „Ich möchte nicht, dass jemand für mich entscheidet, dass ich mich ausziehen soll. Da fühle ich mich – besonders, da das Ganze von einem Mann ausging – als Frau angegriffen.“

    Das ist so lächerlich, predigt einerseits, dass die Frau selbst bestimmen darf was sie anzieht, aber direkt im nächsten satz sagt sie, dass es von ihrem Mann ausging.
    Ich denke sie ist ein ganz armes Würstchen, die von ihrem Mann genötigt wird, den Islam zu propagieren.

    Ich bin selbst kein Deutscher, musste einiges von meiner Kultur aufgeben, um mich hier zu assimilieren.
    Das habe ich aber sehr gerne gemacht, um mich weiterzuentwickeln.
    Gerade weil es hier keinen Religösen Tenor gibt, leben wir hier so frei und diesen Wert müssen wir als Europäer bewahren!
    Eine Hochschule sollte sich auch zur wissenschaft bekennen und nicht zu theokratischen Dummheiten.

    Guckt euch mal gebildete Imame bei yt an, was die zur Niqāb sagen, gerade im Bezug zu westlichen Feminismus und der Vereinbarkeit mit dem Islam.
    Total Lächerlich, was die Konvertitin von sich gibt!

    • Mimke Lena Teichgräber on

      Sie hat nie gesagt, dass das von ihrem Mann ausging. Bitte argumentieren Sie anhand von Tatsachen und nicht mit undifferenzierten Vorurteilen. Es war ihre eigene Entscheidung!

  14. Pingback: Ohne Mimik keine Lehre? Vom Schleierverbot an Universitäten | Verfassungsblog

  15. Beate Böhme on

    Ich bin voll bei dem Prof.Es hat nichts mit all dem zutun was die Studentin angibt.Das Gesicht muss man sehen können um die Mimik lesen zu können, das einfachste beispiel,eine Mutter lächelt ihren Säugling an,dieser kennt sehr früh das Gesicht der Mutter und lächelt zurück. Wenn ich als Urlauber ingewisse länder Reise soll ich ein Tuch über den kopf tragen dann können jene hier in meiner Heimat sich auch an unsere Lebenskultur halten und dies hat nix mit Diskriminierung oder Religion zu tun,Sennerinnen und Bäuerinnen tragen auch „kopftücher“ .

  16. Mimke Lena Teichgräber on

    Ihr Heimatland ist Deutschland, deswegen sind die Mitteleuropäer dort auch besonders angepasst.

  17. Volkmar Eichstädt on

    Eine Deutsche, die zum Islam konvertiert ist – solche Typen sind die schlimmsten. Abgesehen davon, daß der Koran eben NICHT eine Vollverschleierung fordert (vielleicht hat sie ihn nie gelesen oder nicht begriffen) – ihre Antwort auf die Frage, was das BERECHTIGTE Verbot für sie als Fraubedeute, zeigt ihr sehr spezielles (nett ausgedrückt) Weltbild.

  18. Hermann Wehwer on

    Zitat: „Da kommt Stück für Stück, dass Nicht-Muslime uns sagen, wie wir den Islam leben sollen.“ Seit wann gehört der Islam zu Deutschland? Wir sind eine christlich geprägte Nation und niemand trägt hier einen Schleier. Wenn diese Studentin, sich dem Islam so zugehörig fühlt, dann soll sie bitte in eines dieser Länder ziehen und dort studieren.
    Zitat: „Ich möchte die Freiheit, als Frau zu entscheiden, was und wie viel ich von mir zeige.“ Ich bin eine Mann und möchte auch die Freiheit haben nackt in die Uni zu gehen. Habe ich aber nicht – weil es anstössig ist. Ebenso empfinde ich die Verschleierung. Warum wird von Minderheiten und anders denkenden ständig unsere Toleranz auf die Probe gestellt? Warum müssen von diesen Leuten ständig die Grenzen ausgetestet werden? Wenn ich in einem Land lebe, dann habe ich mich den entsprechenden Gegebenheiten und Geflogenheiten anzupassen. Wenn ich mich als Christ in einem Land aufhalte, das Islamisch geprägt ist, dann muss ich mich den dortigen Gegebenheiten auch anpassen. Von den rechtlichen Möglichkeiten als Christ spreche ich lieber erst gar nicht.

  19. Hans Canossa on

    Sie ist zum Islam konvertiert, aus einem evangel. Elternhaus.
    Das ist ja häufig so, dass Konvertiten besonders eifrig sind.
    Was sie hier in dem Interview tut, ist der ganz normale Versuch, die Gründe für den Schleier zu verschleiern, sich dabei auf Freiheits- und Persönlichkeitsrechte berufend, die den Grundlagen ihrer Religion bzw. der besonders konservativen Ausrichtung der sie offensichtlich anhängt selbstverständlich negiert – interpretiert man „den“ Islam eben nicht rein spirituell sondern als gottgegebene Gesellschaftsordung, was die Mehrheit der hier lebenden Muslime zwar nicht tut. Die tragen aber nicht einmal hijab.
    Natürlich kommt sie mit den Verweisen auf Persönlichkeitsrechte usw. bei vielen Kommilitonen durch.
    Auch die auf feministische Hintergründe abgezielten Bemerkungen, sie solle sich ausziehen, noch dazu hätte es ein Mann angeordnet (als ob es einen Unterschied machen würden, wäre es von einer Frau gekommen… das ist sehr berechnend auf ein gewisses Zielpublikum gesprochen) sind natürlich clever gewählt. Aber sie hat ja Unterstützung… Und diese Art der Argumente kennt man europaweit in entsprechenden Auseinandersetzungen (besonders in Frankreich, „juristische Jihad“). Sollte es zum Prozess kommen, lohnt ein Blick aufs Unterstützerumfeld. Wenn man denn genauer hinschauen will, auch auf die Gefahr hin etwas zu sehen, was man gar nicht sehen oder wahrhaben will.
    Das ist ein ganz typisches Beispiel, mit westl. Freiheitswerten und letztlich Berufung auf die europ. Aufklärung anti-aufklärerisches durchzusetzen und gesellschaftsfähig zu machen.
    Dafür spricht auch, dass sie die theolog. Gründe und Hintergründe der versch. Arten der Verschleierung ausspart. In ihrer islam. Gemneinde wird sie kaum westl.-feministisch argumentieren. Die Sichtweise, die sie hier vorbringt, existiert im konservat. islam. Umfeld, in dem sie sich offenbar bewegt, schlichtweg nicht.
    Im derzeitigen Klima, das aus irgendwelchen Gründen „Religionsfreiheit“ ausgerechnet an der Toleranz der besonders konservativen Ausrichtungen misst (nur im Islam ist das so, bei den Katholiken erkennt man die Radikalität zB. der Piusbrüder eher; auch bei den evangel. Freikirchen ist man wacher), kommt sie damit auch durch. Wenn man nicht genau hinsieht.
    Dabei ist recht klar: Den Islam kann man sehr verschieden interpretieren. Je konservativer die Sicht, umso mehr im Widerspruch zu den Werten die seit ein paar Jahrzehnten hierzulande vorher undenkbare Freiheiten gebracht haben. Schlichtweg weil der Islam eben im Kern eine Gesellschaftsordnung ist, und auf dieser Ebene (wie sollte das auch anders sein?) natürlich diametral dem entgegen steht, was sich in den letztn 250 Jahren geistesgeschichtlich in Europa getan hat.
    Die Älteren, die 68 erlebt haben; die die Kämpfe gegen Muff, Autoritäten und vor allem kirchlich-religiös begründeter Domestizierung, Frauenrechte usw. wirklich mitgemacht haben, erkennen die Melodie… Und die Verlierer von damals riechen, im Windschatten des Entgegenkommens islam. Konservativismus, auch wieder Morgenluft. Die sehr tief liegende Grenze für „Beleidigung“ des Islam (die ja schon in Kritik an Mohammed als Person, das Tabu ihn bildlich darzustellen, dem Infragestellen göttl. Ursprungs und Wahrheit des Korans), die faktisch heute bereits die Meinungsfreiheit einschränken machen natürlich die Kirchenfürsten hungrig, die widerwillig zu Papst-Karrikaturen usw. schweigen müssen, da die Gerichte sie da (noch!) nicht unterstützen. Hier wartet man geduldig auf eine Restauration, und der Islam sowie eine Freiheitsauffassung, die sich selbst den Boden unter den FÜssen wegzieht, sind da natürlich hilfreich.
    Das Toleranz und auch Grundrechte gegeneinander abgewägt werden müssen, da sie an sich schon untereinander zu Konflikten führen – und eine Gesellschaftsordnung hier eingreifen muss, ist recht einfach zu begreifen. Aber wahrscheinlich auch durch das Aufkommen der Neu/Alt-Rechten sieht man sich da zu einer Solidarität bereit, die nicht wirklich tiefgehend ist und etwas reflexhaftes hat.

    Ich kann nur jedem empfehlen, genau hinzuschauen. Über den Islam, die Hintergründe der versch. Formen der Verschleierung usw. geben islamische Webseiten selbst belastbare Auskunft.
    Auch findet man auf facebook Musliminnen ganz verschiedenster Ausrichtung. Da kann jeder sich ein Bild machen, was die relig. Auffassung einer Muslimin, die sich so definiert ohne hijba zu tragen und jener Dame, die sich bewusst und willentlich äusserlich so gibt, wie es selbst im salafistischen Umfeld nicht alltäglich ist.
    Jede Religion hat gemässigte Seite und intolerante. Man fragt hier natürlich nicht nach. Nicht über Hölle, Mehrehe, Kriegsrecht, Jerusalem, vorehelichem geschlechtsverekht, Platonischen Freundschaften zw. den Geschlechtern, Homo/Transsexualität usw.
    Natürlich fragt man nicht nach.
    Gerade ist ein kath. Kardinal durch die Presselandschaft gejagt worden, zu Recht, weil er behauptet Homosexualiät sei nicht gottgegeben. Da ist man hellwach. Auf der anderen Seite im Tiefschlaf.
    Und die Rechten und die Rassisten können ihren Rassismus leicht verschleiern hinter dem was sie „Islamkritik“ nennen, weil diese Form von Religionskritik von allen anderen Strömungen (und die Linke wäre ohne Religionskritik überhaupt nicht denkbar, das war immer eines ihrer Fundamente!) einfach aufgegeben wurde – um die Rechten nicht zu stärken. Die aber (trotzdem? deswegen?) dabei die ganze Zeit stärker wurden und ihre Unmenschlichkeit maskieren können durch Berufung auf aufeklärerische Werte die nicht weniger geheuchelt ist als feministische Begründungen für Geschlechter-Segregation…

    Das Kopftuch usw. stehen im traditionellen Islam tatsächlich für eine Art „Freiheit“ – denn Sklavinnen war es versagt.
    Ich kann nur jedem raten, statt reflexhaft hier Solidarität zu zeigen, genau hinzuschauen.
    Kopftuch usw. sind theologisch ganz eindeutig begründet:
    Sie sind den Frauen auferlegte Rücksicht auf die von Gott Adam gegebene, UNBEHERRSCHBARE zina –
    ein Begriff, der von „Versuchung“, „Flirt“ bis „Unzucht“ und homosexuellen Neigungen definiert ist. Wie neurotisch das Verhältnis zur menschl. Sexualität ist… können sich wahrscheinlich viele gar nicht richtig vorstellen sonst wäre die Haltung dazu eine ganz andere. Es gibt in diesem Weltbild keine Freundschaft zw. Mann und Frau. Nur Verwandschaftsbeziehungen sind entsexualisiert. Ansonsten droht immer die Versuchung – und die führt ins ewige Verderben.
    „Freiwilligkeit“ ist hier auch relativiert zu sehen, wie „frei“ ein von relig. Dogmen geprägter Wille denn ist:
    Es geht (und die Wucht solcher Überzeugungen wird wahrscheinlich heute kaum noch verstanden, da man sie eigentlich überwunden hatte – bis sie jetzt wieder nach Einfluss greifen) um das ewige Seelenheil; um Hölle oder Paradies. Gerade als Frau „muss“ man da besonders vorsichtig sein, denn die allermeisten Höllenbewohner sind Frauen. Die „Gleichberechtigung“ im Islam gibt den Frauen immerhin die Möglichkeit, ins Paradies zu kommen. Es ist schwerer für sie, und sind sie dort leben sie auch ein Leben zweiter Klasse (keine Jünglinge zur Verfügung) – aber, und das ist schwer verständlich offensichtlich: das ist kein Leben zweiter Klasse wenn man entsprechend indotkriniert ist. Es ist Allahs Wille, damit endet Diskussion und Nachdenken. Es ist Allahs Wille, den er über einen Engel einem Analphabeten diktiert hat, der die darin propagierte Gesellschaftsordnung mit Gewalt durchsetzte; der sogar seine Begierde nach einen speziellen Frau über eine göttliche Eingebung begründete (was ihm auch das Recht auf neun Ehefrauen gab statt nur vier) und nach dessen Tod seine Nachfolger übereinander herfielen im Kampf um die Macht.
    Aber was da für Ansprüche hinter stecken… das ist heute offensichtlich verloren, da die Erfahrung fehlt sich gegen genau diesen Mist durchgesetzt zu haben.
    Dass man dabei unwillentlich natürlich die Sichtweise ausgerechnet der konservativsten Muslime bestärkt… Das ist nicht vermittelbar. Es braucht wohl die Erfahrung, wieder, was Entgegenkommen diesen irrationalen, anti-liberalen Überzeugungssystemen im Endeffekt bedeutet. Wir werden sehen, wenn die Auseinandersetzungen weiter gehen. Die Bereitschaft der angebl. islamfeindlichen Gesellschaft scheint wenig Grenzen zu haben. Wir stellen immerhin Lehrpläne um, damit Minderjährige nicht zusehr unter göttlich verordnete Hungern und Dürsten möglichst wenig leiden – was selbstverständlich ein Fall fürs Jugendamt wäre, wenn es nicht von „Gott“ so befohlen wäre. Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit, Tierschutz, Gleichheit, sogar das Recht auf körperl. Unversehrtheit ist man ohne zu zögern bereit zu opfern, geht es nur darum ausgerechnet den besonders Konservativen das Leben angenehm zu machen – man wird erst das Scheitern dieses Ansatzes wirklich erleben müssen, um wieder nüchtern zu werden. Aber zunächst muss wohl die Erkenntnis scheitern, mit dieser Art Toleranz eine wirksame Strategie gegen Rechts zu haben. Dieses Jahr wird weiter und stärker zeigen, dass das nicht klappt. Und evtl. wird man dann nachdenken, es anders zu machen statt wie bisher, sich einfach drüber zu beklagen dass die eig. Strategie nicht funktioniert.

    Es ist jedenfalls auf Dauer nicht möglich sowohl Mädchen zu schützen, die unter patriachalischen und dogmatischen Verhältnissen leiden – und diejenigen, die genau diese verkörpern. Irgendwann muss man sich entscheiden, und je später umso heftiger werden die Auseinandersetzungen. Was man derzeit „tut“ bzw. unterlässt stärkt nur zwei Gruppen, und das seit Jahren, sichtbar: konservat. Religiöse und Nationalisten. Was immer man für eine These hat, mit dem Entgegenkommen der einen Gruppe den Zulauf zu beiden zu begrenzen – diese These wird von der Realität ständig falsifiziert.

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