Wer über Nachhaltigkeit im Alltag spricht, erntet häufig Reaktionen wie: „Ihr Hippies!“, „Dafür habe ich kein Geld“ oder „Ich will aber nicht auf alles verzichten“. So muss es aber nicht sein. Sowohl zu Hause als auch unterwegs gibt es einfache Möglichkeiten, ohne große Veränderung nachhaltig zu leben.

Nachhaltigkeit zu Hause – Lebensmittelverschwendung vermeiden
In Deutschland werden jedes Jahr 9,9 Millionen Tonnen genusstaugliche Lebensmittel weggeschmissen, wovon 4,9 Millionen aus privaten Haushalten stammen. Pro Person sind das circa 80 Kilogramm pro Jahr. Das sind die Ergebnisse einer Studie des WWF Deutschland aus dem Jahr 2015.
Das ist viel und teuer. Schließlich wurden all die nicht gegessenen Lebensmittel auch bezahlt. Gerade aus diesem Grund lohnt es sich, Einkaufslisten zu schreiben, nur für den eigenen Bedarf einzukaufen und zu kochen. Dabei sei ein besonderes Augenmerk auf regionale und saisonale Produkte gerichtet, die neben dem aromatischeren Geschmack auch preiswerter sind. Sollten trotzdem noch Lebensmittelreste anfallen, freut sich ein*e Freund*in oder das Gefrierfach über die Fütterung.
Wenn dann auch noch die Lebensmittel richtig gelagert und erst weggeschmissen werden, wenn sie nicht mehr genießbar sind, wird der eigene Geldbeutel geschont und der Umwelt etwas Gutes getan.

Unterwegs und nachhaltig – Verpackungsmüll vermeiden
Auch unterwegs ist das Nachhaltigkeitspotenzial groß, gerade bei Heißgetränken. Gerne gibt es sie zwischen Vorlesungen im To-Go-Becher auf die Hand. Dass der Konsum solcher Einwegprodukte unserer Umwelt schadet, ist an sich nichts Neues. Dennoch hat sich die Menge an To-Go-Behältern seit der Jahrtausendwende verdreifacht.
Dabei gibt es mittlerweile viele Alternativen zum To-Go-Becher, egal ob aus Edelstahl, Glas oder Porzellan. Diese bieten auf lange Sicht nicht nur ökologische Vorteile, sondern sehen auch viel besser aus. Lediglich bei Bambusbechern ist Vorsicht geboten, da diese häufig gesundheitsgefährdende Kunststoffe enthalten, wie zum Beispiel Melamin. Wer keine Lust hat, sich immer ein eigenes Gefäß mitzubringen, kann auf Pfandsysteme, wie beispielsweise reCup, umsteigen oder seinen Kaffee entspannt in der Mensa genießen und ganz nebenbei zehn Cent sparen.
Auch in anderen Bereichen lässt sich unterwegs viel Verpackungsmüll vermeiden. So lohnt es sich, beim Lieblingsimbiss ein eigenes Behältnis mitzubringen, mit Jutebeuteln einkaufen zu gehen oder dem Laden unverpackt einen Besuch abzustatten. Das spart nicht nur Kunststoff, sondern führt häufig auch zu netten Gesprächen.

Fakt ist: wenn es um Nachhaltigkeit geht, „muss man nichts und kann viel“. Egal ob zuhause oder unterwegs, es sind bereits die kleinen Veränderungen, die einen großen Effekt auf den Geldbeutel und die Welt haben. Wichtig ist, dass jeder tut, was in seinen Möglichkeiten liegt. Niemand erwartet Perfektion.

Übrigens!
Wer zwischen zwei Vorlesungen Durst bekommt, kann einfach und nachhaltig Wasser an einem der unieigenen Trinkbrunnen zapfen. Einer befindet sich im CAP3, der andere in der OS75.
Autor*in

Selina, 23, studiert Ökotrophologie und ist seit Oktober 2018 Redakteurin beim Albrecht.

Autor*in

Antonia studiert Rechtswissenschaften an der CAU und ist seit Oktober 2018 Teil der ALBRECHT-Redaktion.

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