Pos|se (f): derb-komisches, volkstümliches Bühnenstück. Auf diese Beschreibung stößt man, wenn man im Duden das Wort „Posse“ nachschlägt. Und diese Beschreibung ist zutreffend, wenn es um das neue Bühnenstück der Theatergruppen „Hakuna Theater“ und „Mephistopheles“ geht. Am 16. Mai feiert „Bezahlt wird nicht!“ im Sechseckbau der Universität zu Kiel Premiere.

Im Mittelpunkt dieser Neuauflage steht Anton Fröhn, ein arbeitsloser Hausmann, mit hungrigem Magen vor einem leerem Kühlschrank. Steigende Lebensmittelpreise und eine gähnende Haushaltskasse zwingen ihn dazu, ungewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen: In einer Protestaktion, an der sich auch weitere Kunden beteiligen, lässt er die Supermarktwaren einfach mitgehen. Um vor seiner Frau Johanna und der Polizei unentdeckt zu bleiben, versteckt er einen Teil des Diebesguts – auch unter dem Mantel der befreundeten Marit. Als Johanna verfrüht nach Hause kommt, staunt sie nicht schlecht: Marit ist schwanger? Und das schon im 6. Monat? Und wieso rennt plötzlich die ganze Stadt mit dicken Bäuchen herum? Als dann noch die Polizei aufschlägt, um eine Hausdurchsuchung vorzunehmen, beginnt die Sache außer Kontrolle zu geraten…

Das Original von Dario Fo wurde erstmals 1974 in Mailand unter dem Titel: „Non si paga! non si paga!“ uraufgeführt. Seitdem findet es immer wieder Anklang auf den Theaterbühnen dieser Welt.

„Es geht um die Angst in die Armut abzurutschen.“

Sören Braack, von der Theatergruppe „Mephistopheles“, führt Regie in dieser modernen Inszenierung. Er passt das Theaterstück auf das aktuelle gesellschaftliche und politische Geschehen unserer Zeit an und nimmt dabei auch einige Änderungen bezüglich der Charaktere vor. Aus der revolutionären Antonia im Original ist Anton geworden. „Sonst funktionieren die Rollenbilder nicht mehr“, gibt Sören Braack auf Nachfrage an. Das typische Klischee der Hausfrau und des Mannes, der das Geld nach Hause bringt, sei heute nicht mehr die Norm. In seiner Struktur bleibt das Bühnenspektakel aber unverändert. Lediglich die Sprache ist modernisiert worden. Es ginge vor allem um Arbeitslosigkeit und „die Angst in die Armut abzurutschen“, so Nele Wendländer, Leiterin der „Hakuna Theater“-Gruppe und Initiatorin der Neuaufführung.

Ziel der Inszenierung sei es daher auch zu provozieren und zum Nachdenken anzuregen. Aber im Vordergrund stehe der Spaßfaktor, meint Sören Braack, was auch in ihren Vorbereitungen zur Aufführung immer wieder deutlich wird. Die Proben nehmen sie trotzdem sehr ernst. Mehrmals wöchentlich treffen sie sich, um die einzelnen Szenen wieder und wieder durchzugehen. Mit Liebe zum Detail, jeder Menge Selbstironie und Witz soll das Theaterstück auf die Bühne gebracht werden und auch den Zuschauern zu lachenden Bäuchen verhelfen.

Karten sind im Büro des Studentenwerks oder an der Abendkasse erhältlich. Weitere Aufführungen finden an den folgenden Terminen statt:

Samstag, 19. Mai
Sonntag, 20. Mai
Dienstag, 22. Mai
Mittwoch 23. Mai,
jeweils 20 Uhr.

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