Auf abweichende Art und Weise, fremd und ungewohnt oder besser und schöner sind Bedeutungsvarianten des Wortes „anders“. Mit genau diesem Credo arbeitet „Vorlesung mal anders“. Sie findet bereits im dritten Semester in Folge statt und widmet sich dieses Mal dem Thema „Bestseller und Blockbuster“. Die Mischung aus Wissenschaft und Unterhaltung bei einem populärkulturellen Thema sorgt jedes Mal für einen prall gefüllten Hörsaal.

„Die Stimmung ist lustig und locker“, erklärt Leonhard Riedel. Der 21-Jährige wurde von seinen Mitbewohnern überredet, sich die Vorlesung einmal anzuhören. Es zeigt sich, dass die Reihe sogar über die Grenzen der CAU hinaus reicht, denn Leonhard Riedel studiert an der FH Internationales Vertriebs- und Einkaufsingenieurwesen. „Ich hab es nicht bereut mitzugehen“, sagt er und nippt an seinem Bier. Auch die Erfrischungsgetränke tragen zur entspannten Atmosphäre bei. Außerdem muss niemand mitschreiben, daher fehlen ablenkende Handys oder Laptops. Alle sind freiwillig da, hören aufmerksam zu und applaudieren sogar zwischenzeitlich.

Gerrit Lembke analysiert Batman.
Gerrit Lembke analysiert Batman.

Antje Fiedler hat sich von der Vorlesung in den Bann ziehen lassen: „Ich finde das Konzept einfach super“. Die Deutsch- und WiPo-Studentin war von der Reihe zu „Action!“ so fasziniert, dass sie sich auch die „Kultserien“ ansah und nun die „Bestseller und Blockbuster“ verfolgt. Einen Grund für die Beliebtheit nennt Annika Krümmel: „Es herrscht einfach eine geile Atmosphäre“. Vor allem sei die Vorlesung „nicht so steif, dafür spontan und witzig“, das gefällt ihr besonders gut. „Man wird auch nicht schief angesehen, wenn man mal tuschelt“, sagt sie und grinst.

Auch inhaltlich werden andere Schwerpunkte gesetzt. Neben den Themen „Batman in der Popkultur“ werden an diesem Abend auch die Anfänge des Superhelden als Film- und Comicfigur betrachtet. Die Figur „Batman“ gelangte 1939 durch einen Comic-Auftritt erstmals zu Ruhm, der Hype ebbte aber in den 50ern ab. Erst als Tim Burton Ende der 80er eine düstere, dunklere und tiefenpsychologische Interpretation der Comicfigur verfilmte, gelang dem Superheld in Fledermauskostum ein grandioses Comeback. Im letzten Teil der Vorlesung wird Batmans Identitätskrise behandelt. Die Figur habe in Wirklichkeit der Identitäten – die des Superhelden und die des Geschäftsmannes. Hinter diesen beiden maskierten Identitäten befinde sich ein kleines traumatisiertes Kind, erklärt Gerrit Lembke. Am 16. Mai beschäftigt sich die Reihe dann mit „Lord Of The Rings“, danach wird „Fight Club“ am 30. Mai aus wissenschaftlicher Perspektive unter die Lupe genommen, während „Millenium“ am 13. Juni thematisiert wird. Die Veranstaltungsreihe des Instituts für Neuere deutsche Literatur und Medien findet jeweils donnerstags von 18.15 bis 19.00 Uhr im Hörsaal H des Audimax statt.

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