Was uns Django Unchained Neues über das Verhältnis von Comic und Film verraten kann.

Verglichen mit Comics nach Filmen sind Comics nach literarischen Vorlagen regelrecht beliebt – und die sind gar nicht beliebt. Zumeist handelt es sich hier um Massenware, die sich darauf beschränkt, verkürzte Filmhandlungen einfallslos nachzuerzählen. Entsprechend skeptisch ist man der gezeichneten Fassung von Quentin Tarantinos Django Unchained gegenüber eingestellt, die nun ein gutes Jahr nach dem Kinostart auch in deutscher Sprache erscheint.

Der zugrunde liegende Sklaverei-Western bedarf sicherlich keiner großen Vorstellung mehr, ein Umsatz von 425 Millionen Dollar an den Kinokassen und Oscars für Drehbuch sowie Nebendarsteller sprechen für sich. Essentiell ist hingegen der Hinweis darauf, dass nicht der fertige Film, sondern das ursprüngliche Skript als Grundlage des Comics fungierte und dass Tarantino selbst, seinem prominent auf dem Cover platzierten Namen zum Trotz, in das Projekt kaum mehr involviert war, als der alte Tolkien in Peter Jacksons fünfundzwanzig Hobbit– Filme.

Django Unchained
Django Unchained

Die Umarbeitung zum Comic besorgte stattdessen Django-Produzent Reginald Hudlin, also eher ein Geschäftsmann als ein Kreativer. Gezeichnet haben die insgesamt sieben Ausgaben, aus denen sich der Band zusammensetzt, Westernspezi R.M. Guéra, (Scalped), sowie die eher unbekannten Denys Cowan (Teil 3 und 6) und Danijel Zezelj (Teil 5). Das Ergebnis ist entsprechend heterogen, besonders Zezeljs abstrakter Stil hebt sich deutlich von dem seiner Kollegen ab. Eine Darstellung, die natürlich in Tarantinos Kosmos passt wie die Faust aufs Auge, schließlich staffeln seine Arbeiten von Reservoir Dogs bis Inglorious Basterds ihre Handlungen stets ins Episodische und betonen diese Fragmente durch visuelle Brüche – man denke nur an die im Anime-Stil animierte gestaltete Vignette aus Kill Bill Vol. 1.

Allerdings spielt der Comic diese Stärke nur selten aus, da die Stilwechsel weniger nach inhaltlichen Gesichtspunkten als vielmehr nach den Formalia des amerikanischen Comichefts gesetzt sind – die Zeichner rotieren im Rhythmus von in der Regel 24 Seiten. Zumindest beschränken sich Guéra und Kollegen nicht darauf, die Darsteller des Films durchzupausen, sondern entwerfen eigene Interpretationen der Figuren: So tragen Django und Dr. King-Schultz zwar ähnliche Mäntel, Hüte und Bärte wie Jamie Foxx und Christopher Waltz im Film, darüber hinaus sind sie aber erfreulich eigenständig. Der Fan bestaunt zudem Szenen, die zwar im Drehbuch standen, aus Kostengründen aber nicht gedreht oder später herausgeschnitten wurden: Da trumpft der Comic etwa mit einer ausführlichen Hintergrundgeschichte von Djangos Frau Broomhilda auf und präsentiert ein wesentlich strafferes Finale, wo der Film an selber Stelle deutlich an Dynamik verliert.

Dafür vermisst man die präzise getakteten Dialoge (besonders jene, an denen Christoph Waltz beteiligt ist), die Tarantinos Werke seit jeher auszeichnen. In gewissem Maße ist dies sicherlich unabdingbar, da dem Comic die Komplettsprache des Films fehlt, dennoch gibt es genug brillante Autoren, die durch die Platzierung der Rede, ihre Aufteilung auf Sprechblasen und Bilder einen vergleichbaren Rhythmus erzeugen können. Nun sind die 165 Minuten der Vorlage für einen Spielfilm sehr lang und die etwa 250 Seiten für diese Geschichte in einem Comic recht kurz, weshalb eine Menge von Text in die Bilder gequetscht wird, wie man es sonst nur von Tim und Struppi kennt – ein Stil übrigens, dem Fachleute gerne das Attribut „unfilmisch“ verleihen.

Wo der Film in die Breite geht, komprimiert der Comic also auf Teufel komm raus – das mag nicht gleichermaßen gut gelingen, konstituiert aber eben die Eigenständigkeit, der es bedarf, möchte eine Adaption mehr als die reine Resterampe sein. Eines beweist das Beispiel Django Unchained auf jeden Fall: Das Verhältnis von Comic und Film bleibt eine schier unerschöpfliche Wundertüte.

Reginald Hudlin/R.M. Guéra, Denys Cowan & Daniel Zezelj: Django Unchained. Eichborn. 272 Seiten (farbig), Hardcover. 19,90 Euro.

Comics des Monats

Fashion Beast
Fashion Beast

„Fashion Beast“
Titel: Fashion Beast Bd. 1 & 2
Autor: Antony Johnston (Skript) und Facundo Percio (Zeichnungen)
Verlag: Panini. Je 128 Seiten (farbig), Softcover. 16,95 Euro.

Ähnlich prominent wie Tarantino prangt auch Comic-Großmeister Alan Moore vom „Fashion Beast“-Cover und ähnlich indirekt ist seine Beteiligung an der zehnteiligen Reihe, die nun in zwei Sammelbänden vorliegt. Moore, seinerseits weniger der Tarantino als vielmehr der Stanley Kubrick des Comics, hatte bereits 1985 zusammen mit Musikproduzent Malcolm McLaren (u.a. für die „Sex Pistols“ verantwortlich) ein Drehbuch verfasst, das zwar nie verfilmt, 2012 aber als gezeichnete Adaption realisiert wurde. Jetzt lässt sich nachlesen, warum seinerzeit kein Filmproduzent zugreifen wollte: Die Geschichte der androgynen Doll, die in einer vom nuklearen Holocaust bedrohten Zukunft zum Vorzeigemodel des zurückgezogenen Modeschöpfers Celestine aufsteigt, ist eine recht uninspirierte Mischung aus dystopischer Science-Fiction und „Beauty and the Beast“-Kitsch. Zudem sind die Zeichnungen, wie zumeist bei den Veröffentlichungen des Verlags Avatar, uninspiriert und austauschbar. Wie viel charmanter wäre es gewesen, einem von Moores renommierten Kompagnons aus den Achtzigern die Aufgabe zu übertragen, der Serie einen authentisch-nostalgischen Touch zu verleihen. So ist das Ergebnis leider nur altbacken und unausgegoren, weshalb man ersatzweise besser zu Moores „Halo Jones“, „V for Vendetta“ oder dem zur selben Zeit entstandenen „Watchmen“ greifen sollte. Wobei letzterer natürlich auch unabhängig von der Qualität der Alternative eigentlich immer die bessere Wahl ist. (3)

Der Todesstrahl
Der Todesstrahl

„Der Todesstrahl“
Titel: Der Todesstrahl
Autor: Daniel Clowes
Verlag: Reprodukt. 52 Seiten (farbig), Hardcover. 20 Euro.

Als Moore vor einigen Jahren einen Gastauftritt bei den „Simpsons“ absolvierte, saß an seiner Seite ein anderer Meister des modernen Comics: Daniel Clowes wollte von der verdutzten Lisa wissen, ob sie ihm nicht helfen könne, bei „Batman“ unterzukommen, da er so gerne Ausrüstungsgürtel zeichnet. Zwar blieb Clowes dieses Vergnügen bis heute verwehrt, mit „Der Todesstrahl“ erscheint nun zumindest sein erster – Zitat Klappentext – „Superhelden- Blockbuster“ – selten so gelacht. Wer Clowes Schaffen kennt, weiß schließlich, dass der gute Daniel bereits Anfang der Neunziger eine einstweilige Verfügung gegen den Mainstream erwirkt hat, die es diesem verbietet, sich seinen melancholisch-pessimistischen Werken auf mehr als 500 Meter zu nähern. Im „Todesstrahl“ hat der 17jährige Andy folglich zwar übermenschliche Kräfte seit sein verstorbener Vater ihn einer unorthodoxen Hormontherapie unterzog, diese müssen aber skurrilerweise erst durch das Rauchen von Zigaretten aktiviert werden – „Marlboro-“ statt „Batman“. Der Lungenkrebs lauert folglich als potentielle Pointe hinter den Bildern dieser teerschwarzen Geschichte, die im Grunde aber davon erzählt, wie die Freundschaft zwischen Andy und seinem Sidekick Louis über die gemeinsamen Heldentaten zerbricht. Wie schon in seinem letzten Großwerk „Wilson“ bedient Clowes sich dazu einer Vielzahl von Stilen, die Superheldencomics der 1960er ebenso beleihen wie die „Peanuts“. Abgesehen davon, dass diese visuelle Bandbreite den emotionalen Zugang zu den Figuren eher behindert als fördert, ist „Der Todesstrahl“ schlichtweg brillant und Clowes folglich längst reif für „Batman“. Kann da mal endlich jemand anrufen? (8)

04. Blau„Blau ist eine warme Farbe“
Titel: Blau ist eine warme Farbe
Autor: Julie Maroh
Verlag: Splitter. 161 Seiten (s/w; teilweise farbig), Hardcover. 19,80 Euro.

Spricht man dieser Tage über Julie Marohs „Blau ist eine warme Farbe“ kommt man kaum mehr umhin, im selben Atemzug auch Abdellatif Kechiches gleichnamige Verfilmung zu erwähnen. Zwar hatte Marohs autobiographisch gefärbter Comic über die Liebe der 16jährigen Schülerin Clementine zu der älteren Kunststudentin Emma bereits bei seiner Erstveröffentlichung 2010 für einiges Aufsehen in der franko-belgischen Szene gesorgt, wirklich populär wurde er aber erst 2013 mit dem Erfolg des Films. Der räumte beim Filmfestival von Cannes den Hauptpreis ab und wurde in der Folge weltweit als Meisterwerk gefeiert, erregte aber auch Missfallen: Laut der Zeichnerin zeige die Adaption keinen lesbischen Sex, sondern lediglich eine heterosexuelle Vorstellung davon – als homosexuelle Frau kenne sie schließlich den Unterschied, so Maroh. Natürlich setzt diese Aussage voraus, dass es nur DEN gleichgeschlechtlichen und DEN heteronormativen Sex gibt, sich diese kategorisch ausschließen und der Akt folglich KEIN individueller Vorgang zwischen zwei Partnern ist. Nun ja… Was der Film seiner Vorlage jedenfalls voraus hat, ist eine stimmige Dramaturgie, Marohs tragische Zuspitzungen wirken doch eher unmotiviert und der Geschichte aufgezwungen. Dafür weiß ihr Zeichenstil zu beeindrucken, der Einsatz von Graustufen und Farbsprengseln ist schlicht meisterlich. Zudem strahlen die Figuren ohne gängige Schönheitsideale zu bedienen eine Sinnlichkeit aus, die eines beweist: Meckerziege Maroh fühlt mit den Augen. Das Herz ist anscheinend mit Pöbeln beschäftigt. (7)

Billy Bat
Billy Bat

„Billy Bat“
Titel: Billy Bat Bd. 4-6
Autor: Naoki Urasawa (Skript/Zeichnungen) und Takashi Nagasaki (Zeichnungen)
Verlag: Carlsen Manga. Je 197 Seiten (s/w), Taschenbuch. Je 8,95 Euro.

Die Einsamkeit des Langstreckenläufers: Seit dem ersten Band hat die neue Serie des StarMangakas Naoki Urasawa gleichermaßen fasziniert wie verwirrt, denn seine Erzählweise als „episch“ zu bezeichnen, wäre noch grob untertrieben: Gegen Werke wie „20th Century Boys“ oder „Monster“ ist „Game of Thrones“ eine Sammlung von Pixi-Büchern, wenn Urasawa seinen Bogen spannt, dann aber richtig weit – und „Billy Bat“ hat von all seinen Werken die wohl längste Sehne: Zunehmend kristallisiert sich eine Chronik heraus, die von der Kreuzigung Jesus bis hin zur Mondlandung nahezu alle Ereignisse umfasst, die den Menschen in den letzten 2000 Jahren bewegt haben. Unmittelbar beteiligt an diesen Geschehnissen scheint laut Urasawa ein mysteriöser Fledermaus-Kult, mit dem der Comiczeichner Kevin, der einer Hauptfigur in der wild mäandernden Handlung am nächsten kommt, in den 1960er Jahren konfrontiert wird. In Band 4 bis 6 wird er mit Visionen konfrontiert, die die bevorstehende Ermordung John F. Kennedys prophezeien und muss gleichzeitig feststellen, dass ein erkennbar an Walt Disney angelegter Geschäftsmann sich seiner Comicfigur Billy bedient hat, um auf ihr ein millionenschweres Zeichentrickfilmimperium zu begründen. Reale und fiktive Figuren vermischen sich dabei ebenso beständig, wie Paranoia-Thriller und historische Satire – „Billy Bat“ bleibt ein undurchsichtiges und forderndes Konstrukt, deren Faszination man sich wohl auch eben deshalb kaum entziehen kann. (7)

06. Saga„Saga“
Titel: Saga Bd. 2
Autor: Brian K. Vaughan (Skript) und Fiona Staples (Zeichnungen)
Verlag: Cross Cult. 160 Seiten (farbig), Hardcover. 22 Euro.

Die Presse liebt es ja, Comics mit populären Filmen zu vergleichen – vermutlich, weil es die Arbeit so ungemein erleichtert. In gefühlt jeder zweiten Rezension zu „Saga“ wurde „Star Wars“ als Referenz bemüht, eine Parallele die zunächst offenkundig erscheint: So ist es ein interstellarer Krieg zwischen ihren Völkern, der ein Liebespaar aus Ziegenmann Marko und Elfenfrau Alana macht, woraufhin beide Parteien ihre Köpfe fordern. Doch fragt man sich, wo es bei George Lucas eine vergleichbare, Grenzen überschreitende Romanze gab: Han Solo musste ja einst mit Prinzessin Leia vorlieb nehmen, anstatt mit seinem geliebten Chewbacca durchzubrennen. Einen Han Solo im Sinne des hartgesottenen Freisöldners mit Herz gibt es in „Saga“ übrigens auch. Er hört auf den eher dämlichen Namen „Der Wille“ und hat anstelle eines Wookies die Lügenkatze an seiner Seite – ein imposantes Vieh, das nicht nur kraftvoll zubeißen kann, sondern auch jede Lüge im Gespräch sofort aufdeckt. Dummerweise auch die des „Willens“. Gäbe es bei den renommierten Eisner-Awards, die „Saga“ in den letzten beiden Jahren dominierte, einen Preis für den besten Sidekick, die Lügenkatze würde ihn Jahr für Jahr nach Hause bringen. Was „Saga“ aber grundlegend von „Star Wars“ unterscheidet, ist die komplexe Figurenzeichnung: Sowohl das flüchtende Pärchen als auch ihre Jäger haben enorme Tiefe und durchgehend nachvollziehbare Motive, die sie von Lucas narrativen Archetypen deutlich abheben. Falls der Verlag also noch einen griffigen Vergleich für den Klappentext des dritten Bandes braucht, sollte er lieber diesen nehmen: „Saga“ ist „Game of Thrones“ im Weltraum – nur mit Figuren, die lieber ordentlich auf den Putz hauen, als tagelang durch irgendwelche Wälder zu stapfen. (8)

Canardo
Canardo

„Canardo Gesamtausgabe“
Titel: Canardo Gesamtausgabe 3: Insel ohne Zukunft/Kein leichter Fall/Mord im Milieu
Autor: Sokal
Verlag: Schreiber&Leser. 144 Seiten (farbig), Hardcover. 22,80 Euro.

Auch Erpeldetektiv Canardo muss sich seit Jahr und Tag einen Vergleich gefallen lassen lassen – den mit TV-Klassiker Inspektor Columbo. Dabei schienen sich die Gemeinsamkeiten zunächst auf das zerknautschte Auftreten und die gemeinsame Vorliebe für abgeranzte Trenchcoats zu beschränken. Mit den hier versammelten Alben 7 bis 9 wandeln sich aber auch Canardos Fälle von tierischen Tragödien, bei deren Eskalation er in der Regel hilflos zusehen musste, zu klassischen Kriminalgeschichten, an deren Ende der Mörder wortreich überführt wird. Visuell hat schon im Vorgänger der ökonomische Strich mit klarer Kolorierung Einzug gehalten, der die Serie bis heute kennzeichnet. Der mag eine Reaktion des Autors auf die rasche Forderung seines Verlages nach immer neuen Geschichten sein (und ein Zeichen dafür, dass die Zeichnungen tatsächlich zunehmend von Assistenten angefertigt werden, wie man es Sokal oft vorwirft), nimmt der Bildwelt aber auch die Tiefe und Atmosphäre, die frühere Meisterleistungen wie „Weiße Vögel sterben leise“ auszeichnete, von deren Qualität sich die Serie an diesem Punkt verabschiedet. Obwohl die Alben seitdem wesentlich konventioneller geworden sind, garantiert Canardo doch immer noch erfreulich nachlässige Ermittlungsarbeit und ausführliche Meditationen über das Saufen oder den Sex mit verzweifelten Witwen. Da hätte man bei Columbo lange drauf warten können. (7)

Olivier Peru/Sophian Cholet: „Zombies“: Mit „Das Handbuch der Verwesung“ erscheint der dritte und letzte Teil der französischen Version der „Walking Dead“-geschulten Zombieapokalypse. Fans der visuell kompetenten und gut durchbluteten Serie dürfen sich aber auf eine Reihe bald erscheinender Spin-Offs freuen. (Splitter, 54 Seiten, 13,80 Euro)

Tim Seeley/Mike Norton: „Revival“: Was passiert, wenn die Toten zurückkommen – nicht als Zombies, sondern als „gewöhnliche“ Untote, die ihren Alltag einfach wieder aufnehmen? „Revival“ geht dieser Frage am Beispiel einer typisch amerikanischen Kleinstadt nach. So abgründig und vielschichtig, dass Stephen King bestimmt schon eine Leseempfehlung für Band 2 verfasst hat. (Cross Cult, 128 Seiten, 18 Euro)

Dan Jurgens u.a.: „Der Tod von Superman“: Mit „Die Rückkehr von Superman“ (der Titel paraphrasiert den Inhalt bereits ausreichend) erscheint der vierte und letzte Band der berühmten Storyline. Zeichnerisch hat sich der Mainstream im Verlauf der Reihe deutlich weiterentwickelt, der neue, langhaarige Superman, den man hier zu etablieren versuchte, konnte sich allerdings nicht durchsetzen. (Panini, 200 Seiten, 19,99 Euro)

Terry Moore: „Strangers in Paradise“: Für Band 2 und 3 der erfreulich zügig voranschreitenden Gesamtausgabe der großen Comicseifenoper der Neunziger gilt dasselbe Lob, dass an dieser Stelle dem Auftakt zugesprochen wurde. Noch erwähnenswert: Aneinandergereiht ergeben die Buchrücken ein durchgehendes Motiv, wie einst bei Disneys „Lustigen Taschenbüchern. Grande! (Schreiber&Leser, 344/368 Seiten, je 16,95 Euro)

Yslaire/Marc-Antoine Boidin: „Der Krieg der Sambres – Werner & Charlotte“: Mit Band 3 erscheint der Abschluss des chronologisch ersten Zyklus der weitverzeigten „Sambres“- Familienchronik, die sich von 1768 bis 1862 erstreckt und historische Ereignisse der französischen Geschichte integriert. Prädikat: Visuell und narrativ äußerst gediegen. (Carlsen Comics, 54 Seiten, 16,90 Euro)

Autor*in

Janwillem promoviert am Institut für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft. Er schreibt seit 2010 regelmäßig für den Albrecht über Comics und Musik, letzteres mit dem Schwerpunkt Festivalkultur.

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