Eine der schönsten Universitätsstädte Deutschlands

Der Sommer steht vor der Tür und die Semesterferien werden für den Urlaub verplant. Aber wo soll es dieses Jahr hingehen? Ihr könntet wie Lisa und Lukas (siehe Selbstvalidierung durch Reisen) einen Trip nach Indien planen, um euren Kleiderschrank neuen Batik-Klamotten zu füllen. Wer kein Freund von Curry und langen Flügen sein sollte, kann natürlich auch einfach in Deutschland bleiben und seinen Urlaub hier verbringen. Damit ihr nicht extra lange suchen müsst, hat DER ALBRECHT einige der schönsten Orte in Deutschland besucht und wird sie in einer neuen Reihe vorstellen. Den Anfang macht die kleine Universitätsstadt Tübingen.

Für alle, die auf kleine Städte stehen, ist Tübingen das perfekte Ziel. Die 86 500 Einwohner große Stadt befindet sich mitten im Schwabenländle. Dort liegt sie in einem kleinen Tal direkt am Neckar, einem Nebenfluss des Rhein. Sie ist vor allem wegen der dortigen Universität bekannt. Doch Tübingen hat mehr zu bieten als nur eine gute Uni. Die Tübinger sind sehr engagiert, wenn es um ihre Stadt geht, damit sie weiterhin attraktiv für junge Studierende und Touristen bleibt. An sich benötigt es nicht viel, um sich in diesen reizenden Ort zu verlieben. Die Altstadt ist allein durch ihre Fachwerkhäuser und die kleinen Gassen sehr schön anzusehen. Doch die Tübinger setzen ihrer Stadt immer wieder ein Krönchen auf. Sei es, dass sie im Frühling und Sommer die Brücken, Häuser und Straßen mit Blumen schmücken, die dann in der ganzen Stadt ihren Duft verbreiten oder eben zur Weihnachtszeit die Blumen durch Lichterketten und Mistelzweige ersetzen.

Wer sich im Sommer entscheidet Tübingen zu besuchen, der sollte unbedingt mit einem Stocherkahn über den Neckar fahren. Sie ähneln den Gondeln in Venedig und kommen hauptsächlich im Sommer zum Einsatz. Sobald die Sonne scheint, leihen sich alle diese Kähne und schippern über den Neckar. Sie sind sogar so beliebt bei den Tübingern, dass jedes Jahr im Sommer ein Stocherkahnrennen ausgerichtet wird. Die Besonderheit dabei ist, dass sich die Teams ein Motto überlegen und dementsprechend kostümieren müssen. So ist es nicht verwunderlich, dass bei diesem Rennen Dinosaurier und Legomännchen mit ihren Stocherkähnen über den Neckar rasen. Neben dem Neckar ist auch der Alte Botanische Garten ein gefragtes Ziel. Da er direkt an das Universitätsgelände angrenzt, sind dort vor allem Studenten anzutreffen. Dort sitzen sie dann im Sonnenschein und grillen, turnen auf der Slagline oder sitzen einfach da und lauschen den Klängen der Gitarrenspieler.

Das alljährliche Stocherkahnrennen auf dem Neckar im Juni 2012
Das alljährliche Stocherkahnrennen auf dem Neckar im Juni 2012

Wer im Urlaub nicht auf Sightseeing verzichten kann, der sollte sich die Mühe machen und den steilen Weg zum Schloss einschlagen. Von dort oben ist die gesamte Stadt sehr gut zu überblicken. Wer gute Augen hat, kann sogar die Weinreben auf den Bergen erkennen. Auch die Stiftskirche und das Alte Rathaus lohnen sich. Auf dem Vorplatz des Rathauses finden ebenfalls einige Veranstaltungen statt. Im Herbst wird dort der umbrisch-provenzalische Markt ausgerichtet.Vor allem die Partnerstadt Aix-en-Provence hat dort die meisten Stände, an denen sie ihre mediterranen Produkte verkaufen. Wer im Winter nach Tübingen fährt, sollte dort unbedingt den chocolArt besuchen. Ein Markt, der besonders Schokoladenliebhabern ans Herz gelegt sei. Dort bekommt ihr Schokolade in sämtlichen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen.

Ich habe Tübingen immer als schöne und sehr weltoffene Stadt wahrgenommen, was vor allem an dem regen Austausch mit den Partnerstädten liegt. Die Tübinger sind sehr gastfreundlich, nur sind sie leider nicht immer zu verstehen. Es muss also nicht immer weit weggehen, um etwas zu erleben. Es lohnt sich auch seine eigene Heimat zu erkunden und schöne Erfahrungen zu sammeln. Und wenn ihr die Augen offen haltet, dann seht ihr, dass manchmal die große weite Welt sogar an den kleinsten Flecken zu finden ist.


Bilder: Mit freundlicher Genehmigung von tuebingen.de

Autor*in

Monique ist seit April 2017 Teil der Redaktion und studiert Kunstgeschichte sowie ur- und frühgeschichtliche Archäologie an der CAU.

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