Ihr, die ihr dem Minimal-Dance frönt, schweifet aus! Zelebriert den Schweiß auf ihren Hemden, auf dass er auch unsere benetze! Und Menschen aller Geschlechter: Diese Band ist es wert unsere Brüste zu sehen!
Young Fathers spielten vor der Industriekulisse Wilhelmsburgs auf der Hauptbühne des Dockvilles, wobei ’spielen‘ wohl eine Untertreibung wäre. Die Masse schien nicht darauf vorbereitet gewesen zu sein, was dort passieren sollte, denn sie wuchs erst im Laufe des Konzertes und musste sich dann noch ihres gewohnten Tanzstils entwöhnen. Denn was da kam war genialste Musik – das Genre ist diskutabel, nennen wir es einfach Indie R&B – unglaublich tanzbar und ohne Unterbrechungen durch Ansagen. Bis auf ein leises „This is our last“ hielten sich die Young Fathers mit der Moderation zurück. Was scheu wirkte, war nur ein weiterer Beweis ihrer Nonchalance, denn die gesparte Energie wurde direkt in ihre Performance gelegt. Wie sie da auf der Bühne überall zugleich waren, um zu ihrer eigenen Musik abzugehen – man konnte gar nicht anders, als sein goldenes DIN-A4-Blatt Tanzbereich auf mehrere Quadratmeter auszubreiten.
Der besondere Stil der drei Schotten ist kaum zu beschreiben, zeigt sich dafür aber ansatzweise in ihrer Kleidung. Miles Kane sagte einst „good fitted trousers“ wären das wichtigste für guten Stil. Man könnte meinen das hätten sich Young Fathers zu Herzen genommen.
Entledigen wir uns nun der Eloquenz – bleibt nur zu sagen: „Geile Band! Immer hin da!!“ Wer sie noch nicht kennt, sollte sie dringend hören und aufgrund dieses Versäumnisses mit dem Lied Shame beginnen.

Bannerhintergrund von Markus Spiske, bearbeitet (mlt)

Autor*in

Studiert seit 2013 Psychologie in Kiel, und frönt dem ALBRECHT seit dem Wintersemester 2014/15, von 2015 bis 2017 als Bildredakteurin und von Januar 2017 bis Januar 2018 als stellvertretende Chefredakteurin.

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