Studenten feiern gerne. Studenten feiern lang, bis in die Nacht oder gar den frühen Morgen. Wenn man ein guter Gastgeber ist, dann kauft man für seine Gäste Getränke und was zu essen oder zu knabbern. Gute Gäste bringen auch etwas mit, um dem Gastgeber eine Freude zu bereiten (und ihm auch etwas der Kosten abzunehmen). Man hat Spaß und lacht zusammen. Aber sobald es gegen Mitternacht geht, hört man das erste „Ich mach mich auf den Weg, ich muss den letzten Bus kriegen!“. Verständlich, wer kein Rad hat und weiß, wie es um die Nachtbusse in Kiel bestellt ist. Was man aber erlebt sind dann Gäste, die sich auch bei Wind und Wetter mitten in der Nacht nach Hause begeben wollen. Und der Gastgeber sagt nichts dazu, würde auch eine Freundin im Schneesturm nachts durch unbeleuchtete Parks gehen lassen. Warum?

Hört die Gastfreundschaft auf, wenn die Party vorbei ist? Ich wollte letztes Jahr zu einer Silvesterparty nach Hamburg zu einer Freundin, welche mich aber um 3 Uhr morgens (in der Silvesternacht!) nach Hause schicken wollte. Warum wollen wir unsere Gäste loswerden? Liegt es daran, dass wir nach einer Feier unsere Ruhe haben wollen? Denken wir mal an unsere Kindertage zurück. Wenn wir da zu einem Freund oder einer Freundin zum Übernachten durften, war das ein Highlight. Es war spannend und aufregend, man hat bis in die Nacht hinein getuschelt und sich Geheimnisse erzählt. Warum machen wir das nicht mehr? Was ist aus dieser Gastfreundschaft geworden? Man kann doch auch als Erwachsener zusammen in einem Zimmer übernachten und sich Geheimnisse erzählen. Nichts verbindet einen mehr als das. Und am nächsten Morgen macht man sich ein leckeres Frühstück und startet mit einem guten Freund oder einer guten Freundin in den Tag.

Ist doch besser, als alleine und verkatert aufzuwachen und dann die Bude aufzuräumen und sich Sorgen darüber zu machen, ob der Gast auch unversehrt nach Hause gekommen ist. Wenn ihr es könnt, bietet euren Gästen so viele Schlafplätze an wie möglich. Denn das macht Freu(n)de. Und liebe Gäste: Wollt ihr lieber im strömenden Regen nach Hause oder auf der Luftmatratze eures Kumpels bzw. eurer Freundin knacken? Wer sagt denn, dass es nicht genau so schön sein kann wie in Kindertagen?

 

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