Das Jahr 2014 hat uns eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie vielfältig gutes Kino sein kann: Vom elf Jahre lang gedrehten Coming-of-Age Meisterwerk „Boyhood“, der wissenschaftlich ambitionierten Weltraumoper „Interstellar“, bis hin zum verstörenden Beziehungsthriller „Gone Girl“ zeigten uns etablierte Regisseure ihre Bestform. Auf der anderen Seite überraschten „X-men: Zukunft ist Vergangenheit“ und die „Guardians of the Galaxy“ mit einer individuellen Klasse, die man von Superheldenverfilmungen in Zeiten von Marvels Fortsetzungswahn gar nicht mehr gewohnt ist.

Und dann gab es natürlich noch diese ein, zwei kostbaren Geheimtipps: Matthew McConaughey war zwar mit seinem Oscar für den besten Hauptdarsteller Anfang des Jahres noch in aller Munde, die deutschlandweiten Zuschauerzahlen des dazugehörigen AIDS-Dramas „Dallas Buyers Club“ sind allerdings enttäuschend. Der von Kritikern in den Himmel gelobte Thriller „Nightcrawler“ wurde passend zum Namen ebenso in die schützende Dunkelheit weniger Spätvorstellungen gehüllt. Die Inhaltsangabe des Films von Jake Gyllenhaal als Tatort-Paparazzi klingt immerhin interessanter, als die von Tom Hardys minimalistischem Drama „No Turning Back“: Der Handlungsspielraum ist auf eine Autofahrt samt Freisprechanlage begrenzt.

Da wir niemandem zumuten wollen bei einem solchen Aufhänger einen langweiligen Kinobesuch zu riskieren, wird sich die Kinokatzen-Redaktion in Zukunft, stellvertretend für den kulturellen Medienanspruch der Studentenschaft, heldenhaft in genau solche Filme setzen – um euch am Ende sagen zu können, ob ein bestimmter Film wirklich etwas taugt (oder man doch von Trailern, Teaser Trailern und Trailern zu Teaser Trailern in die Irre geführt wurde!).

All das hilft uns hoffentlich über Fifty Shades of Grey hinwegzusehen.

Wie jedes Jahr steht uns mit dem Februar gleich der interessanteste Kinomonat des Jahres bevor: Um die Gunst des Oscars 2015 buhlen hochkarätige Dramen wie „Foxcatcher“, „Whiplash“ und „American Sniper“. Mit „Inherent Vice“ versucht Regisseur Paul Thomas Anderson (Magnolia) eine weitere Indie-Perle abzuliefern. Ebenso bleibt es spannend, ob sich das Herzensprojekt des „Kick Ass“-Regisseurs Matthew Vaughn „KingsmanThe Secret Service“ auszahlt. All das hilft uns hoffentlich über „Fifty Shades of Grey“ hinwegzusehen – auch wenn die FSK18 Freigabe sehr interessant für zukünftige Buchverfilmungen sein könnte.

Wer also Lust hat, mehr über diese bunte Welt des Kinos zu lesen, wer mal wieder einen originellen und guten deutschen Film sehen möchte oder wer sich fragt wie sich Keanu Reeves Ende Januar als „JOHN WICK“ im Kino macht, der besuche die Kinokatzen-Sparte auf www.der-albrecht.net.

 

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