Politiker*innen müssen der Presse meist Fragen beantworten, die mit aktuellen Ereignissen, Forderungen aus der Wirtschaft und Opposition oder Wahlen zusammenhängen. Die persönliche Seite unserer Volksvertreter*innen kennen wir hingegen kaum. In der neuen Reihe Zwölf Fragen an… stellt DER ALBRECHT Politiker*innen von einer anderen Seite vor. Heute: Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im schleswig-holsteinischen Landtag, Rasmus Andresen.

Wie sieht ein guter Tag für Sie aus?

Sonne, Zeit für Freund*innen und Partner, einen Sieg der SG Flensburg Handewitt und viel Elektro

Wer ist Ihr Vorbild?

Niemand so richtig – politisch beeindrucken mich Menschen, die geradlinig für ihre Überzeugen stehen, Claudia Roth oder die amerikanische Senatorin Elizabeth Warren gehören dazu.

Was regt Sie so richtig auf?

Hetze gegen Minderheiten, schlechte Schiedsrichterleistungen und Macker

Wenn Sie nicht in die Politik gegangen wären, was würden Sie dann machen?

Sportkommentator oder Radiomoderator

Was war der dramatischste Moment in Ihrer politischen Karriere?

Der spannendste Moment war der Wahlabend zur Landtagswahl 2009. Es stand erst spät abends, nach fünf Stunden zittern, fest, dass ich Landtagsabgeordneter werde. Die persönliche Freude wurde aber dadurch getrübt, dass CDU und FDP ganz knapp die Wahl gewannen. Es ging auf und ab. Der Parteitag 2009 mit der Aufstellung der Grünen Kandidatenliste war für mich auch dramatisch. Zehn Gegenkandidaten und mehrere Stunden zittern. Aber es hat geklappt!

Woher kommen Ihre politischen Haltungen?

Aus dem Freundeskreis, der Familie und vielen persönlichen Erlebnissen

Was ist das beste Buch, das Sie je gelesen haben?

The Audacity of Hope von Barack Obama

Woran denken Sie, wenn Sie nicht einschlafen können?

An alles, außer Politik

Was ist das Größte beziehungsweise Wichtigste, was Sie in der deutschen Gesellschaft/Politik bewirkt haben?

Das müssen andere beurteilen. Stolz bin ich aber auf meinen Einsatz für Minderheiten, beispielsweise den Schutz für Sinti und Roma oder einen Aktionsplan für Vielfalt und gegen Homophobie.

Was ist – Ihrer Meinung nach – die beste Lösung für die Probleme in unserer Gesellschaft?

Gemeinsam Lösungen zu entwickeln und sich auch mal trauen, Neues zu wagen und Altes über Bord zu werfen.

Was nimmt – Ihrer Meinung nach – zu viel Raum in der politischen Debatte ein?

Bashing von Anderen und mackerhaftes Verhalten

Wovor fürchten Sie sich am meisten?

Vor dem Ende unserer Demokratie, einen Rückfall in Nationalismus und die Verfolgung von Minderheiten. Es ist aber weniger Furcht, als Gewissheit, dass es sich für die eigenen Werte zu kämpfen lohnt. Für Menschenrechte und Empathie. Es ist nicht abgedroschen zu behaupten, dass es jetzt darum geht, Haltung zu zeigen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen wurden per E-Mail an die Gesprächspartner*innen beziehungsweise an die zuständigen  Pressesprecher*innen  geschickt und schriftlich beantwortet.


Bildquelle: Rasmus Andresen

 

Autor*in

Rebecca war von 2014 bis 2019 teil der ALBRECHT-Redaktion. In der Zeit hat sie für ein Jahr das Lektorat geleitet und war ein weiteres Jahr die stellvertretende Chefredakteurin.

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