Die Bachelor- oder Masterarbeit ist für viele nicht nur der letzte Haken auf der Checkliste für den Abschluss, sondern ein Prozess, in den viele Wochen, Herzblut und graue Zellen fließen. Lasst uns also darüber reden, statt die Arbeit danach direkt im Schrank verschwinden zu lassen! Dieses Mal sprechen wir mit Franziska Dunkelmann über ihre Bachelorarbeit in der Soziologie.

Franziska studiert Soziologie und Politikwissenschaft. Das Thema: Gibt es einen
Zusammenhang zwischen Sozialkapital und Demokratie?

DER ALBRECHT: Worum geht‘s in deiner Bachelorarbeit?

Franziska: Ich habe eine statistische, länder-übergreifende Analyse über den Zusammenhang von generalisiertem Vertrauen und Demokratisierungsgrad durchgeführt. Unter generalisiertem Vertrauen versteht man laut Bo Rothstein Vertrauen in Fremde, das vor allem durch demokratische Institutionen zustandekommt. Forschungen zum Thema Sozialkapital befassen sich allerdings immer nur mit Demokratien, weshalb ich explizit auch nicht demokratische Staaten betrachten wollte.

Wie bist du zu deinem Thema gekommen?

In Soziologie macht man im fünften Semester ein Lehrforschungsprojekt. Dort habe ich die Theorie von Rothstein kennengelernt und diese Lücke im Forschungsstand bemerkt. Ich habe mit meiner Bachelorarbeit an das Lehrforschungsprojekt angeknüpft.

Wie viel Zeit hast du für die gesamte Arbeit gebraucht? Hat das deinen Erwartungen entsprochen?

Offiziell hat man acht Wochen ab Zeitpunkt der Anmeldung. Vor der Anmeldung habe ich schon zwei Monate am Thema gearbeitet, danach dann noch einen Monat. Das lag allerdings auch daran, dass mein Dozent zwischenzeitlich nicht in Kiel war.

Was war die größte Schwierigkeit, auf die du gestoßen bist?

Ich war ab Oktober vorläufig in den Master eingeschrieben und hatte somit bereits Kurse belegt. Dementsprechend viel hatte ich zu tun. Zusätzlich fiel es mir immer schwerer mich zu motivieren, je länger ich an der Arbeit saß. Zum Thema Sozialkapital gibt es außerdem sehr viel Literatur und mir fiel es schwer, mich zu beschränken. Die Theoriearbeit an sich hat deswegen schon alleine eineinhalb Monate in Anspruch genommen. Die Rechnungen liefen im Anschluss wie von selbst.

Stressfaktor von null (Das hat mein Ghostwriter gut gemacht!) bis zehn (Wo ist mein Doktortitel?) beim Schreiben?

Das kommt auf die Phase an: Kurz vor Abgabe war es eine 8,5. Anfangs kommen einem acht Wochen wie eine Ewigkeit vor, dementsprechend entspannt war ich zu Beginn. Jetzt würde ich sagen: im Durchschnitt eine Vier.

Was hilft bei Schreibkrisen?

Meistens hat es geholfen, sich das bisher Geschriebene noch einmal anzugucken und sich dadurch zu erinnern. Pausen mit Freund*innen, um auf andere Gedanken zu kommen, gehen auch immer.

Was hast du jetzt mit deinem Bachelor in der Tasche vor?

Ich studiere Soziologie und Politikwissenschaft im Master. Ich kann mir auch gut vorstellen, danach in Soziologie zu promovieren. (rs)

Autor*in

Rebecca war von 2014 bis 2019 teil der ALBRECHT-Redaktion. In der Zeit hat sie für ein Jahr das Lektorat geleitet und war ein weiteres Jahr die stellvertretende Chefredakteurin.

Share.
Leave A Reply