Endlich Uni! Diesmal nehmen über 3 500 Erstsemester ihr Studium an der CAU auf. Man erkennt sie sofort, die Erstis. Mit großen Augen wird der erste Campus-Rundgang erledigt und das erste Essen in der Mensa ausprobiert. Sie unterhalten sich laut über ihre Abiturprüfungen, über die beschwerliche Wohnungssuche und über das komplizierte Erstellen des Stundenplans.

Doch eines haben die Erstis gemeinsam: Den Gedanken, dass jetzt alles anders wird. Jetzt wohne ich nicht mehr bei Mama und Papa, ich wasche meine eigene Wäsche und gehe auch mal in der Woche feiern, kurz: Ich bin Erwachsen. Noch ahnt der durchschnittliche Ersti nicht, dass die überschwängliche Euphorie bereits im Laufe des Wintersemesters allmählich abebben wird. So aufregend der Studiumsbeginn war, so dramatisch ist später die Feststellung, dass das Studium gar nicht Unabhängigkeit und Freiheit bedeutet. Spätestens, wenn man in der Papierflut des ungestümen Bafög-Meeres ersäuft oder an einen Arbeitsplatz in der Universitätsbibliothek gefesselt wird, kommt diese Erkenntnis.

Und so werden die großen Äuglein bereits im Sommersemester verschwunden sein, die frischgebackenen Zweitis sind fast nicht mehr von den Viertis, Sechstis oder Achtundzwanzigtis zu unterscheiden. Willkommen in der Zombie-Apokalypse namens Studium!

Ich gebe zu, meine pessimistische Perspektive mag vielleicht ein wenig überspitzt sein. Was du nicht vergessen darfst: Auf deinem Weg zum Hochschulabschluss lernst du eine ganze Menge, und damit rede ich nicht unbedingt vom Stoff, der dir durch Bulimie-Lernen in den Schädel gepresst werden soll. Denn sobald dir bewusst wird, dass dir die Studienzeit eine ganze Menge beibringen kann, für die du keine Credit Points bekommst, kommt vielleicht doch noch die Erkenntnis: So doof ist das Studium doch nicht. Was du jedoch alles auf deinem Weg mitnehmen wirst, das findest du am besten selbst heraus. Und damit wünsche ich dir, lieber Ersti, einen erfolgreichen Start in dein Studium in dieser mal hässlichen und mal wunderschönen Küstenstadt.

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