Kieler Studierende erhalten Kulturticket

Junges Publikum in die Spielstätten des Theater Kiels zu bringen, ist seit einigen Jahren ein Ziel des Vorstandes. So wurden in der Vergangenheit beispielsweise die Zahl der Familienvorstellungen erhöht, Sonderveranstaltungen für junge Menschen wie die 8night ausgebaut und die Ticketpreise für Schüler*innen und Studierende gesenkt. Doch dies war den ASten der drei öffentlichen Kieler Hochschulen nicht genug. So führte nach einem nachmittäglichen Telefonat im vergangenen Jahr zwischen dem CAU-AStA und dem kaufmännischen Direktor des Theaters Roland Schneider eines zum anderen und nach Beratungen mit den ASten der Fachhochschule Kiel sowie der Muthesius Kunsthochschule konnten die vier beteiligten Institutionen Mitte April ihr großes Projekt vorstellen: Das Kulturticket kommt! 

Kultur fördern 

Das System des Kulturtickets soll ähnlich dem eines Theaterabonnements funktionieren. Studierende zahlen regelmäßig einen geringen Beitrag und können dafür flexibel und spontan Veranstaltungen des Kieler Theaters besuchen. Mit dem Vorstoß sollen Kieler Studierende motiviert werden, öfter von den etwa 1 000 jährlichen Veranstaltungen des Theaters zu profitieren und Kulturveranstaltungen zu besuchen. Dies sei auch bitter nötig, meint Stella Thomsen (AStA-Vorstand der CAU), denn die Pandemiezeit habe lange die Möglichkeit versagt, Kulturveranstaltungen zu besuchen, weshalb großer Bedarf bei den Studierenden bestehe, diese nun nachzuholen. Eine Umfrage an der Fachhochschule Kiel hatte laut dortigem AStA-Vorstand ergeben, dass 50 Prozent der Befragten angaben, während ihrer Studienzeit in Kiel noch nie eine Veranstaltung des Theaters besucht zu haben, sei es Schauspiel, Ballett, Oper oder eine andere Veranstaltung des breitgefächerten Angebots. Allerdings gaben über 80 Prozent derselben Befragten auch an, mit einem beschriebenen Kulturticket häufiger Kulturveranstaltungen besuchen zu wollen. Der FH-AStA nahm diese Befragung zum Anlass, noch intensiver in die Verhandlungsgespräche einzusteigen. 

Wer, wo, was? 

Interessierte Studierende können ab drei Tagen vor einer Veranstaltung noch nicht verkaufte Tickets – die berühmten Restkarten – online oder telefonisch als Nutzung des Kulturtickets reservieren und erhalten ihre Einlasskarte kostenlos. Am Tag der Veranstaltung müssen Sie ihren Anspruch vor Ort durch ihren Studierendenausweis legitimieren. Ausgenommen sind Fremd- und Sonderveranstaltungen, wie Gastspiele, Sommertheater und Opernball. Finanziert wird das Unterfangen durch eine Umlage auf alle Studierenden der öffentlichen Kieler Hochschulen in Höhe von 1,90 Euro pro Kopf und Semester. Dieser Soli-Beitrag wird direkt über den halbjährlichen Semesterbeitrag eingezogen. Als Pilotzeitraum sind zunächst das Wintersemester 2023/24 sowie das darauffolgende Sommersemester angesetzt. Anschließend wollen alle Beteiligten die Lage evaluieren und gegebenenfalls Änderungen an der Systematik der Ticketvergabe oder der Finanzierung vornehmen. Schneider schließt hierbei ganz ausdrücklich die Möglichkeit einer Preissenkung bei besonders guter Buchungslage mit ein. Die Kieler ASten und das Theater Kiel hoffen, den knapp 36 000 Studierenden in der Landeshauptstadt in ihrer Kooperation ein reizvolles Angebot machen zu können und erwarten eine rege Nutzung des neuen Ticketmodells. 

Autor*in
Chefredakteur

Finn ist seit Februar 2024 Chefredakteur des ALBRECHTs. Zuvor hat er ein Jahr lang das Kulturressort geleitet. Er studiert seit dem Wintersemester 20/21 Englisch und Geographie auf Lehramt und ist seit dem WiSe 22/23 Teil der Redaktion.

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