Das Mädchen mit der Schleife im Haar

„Igitt, schon wieder Spinat!“ Die kleine Conni war kein großer Fan des grünen Gemüses. „Dann koche doch das nächste Mal einfach selbst“, lautete die Antwort ihrer Mutter und das tat Conni auch. Gleich am nächsten Tag machte sie sich mit ihrem besten Freund Simon daran, Pizza zu backen. Auch ich habe damals unsere Küche in eine kleine Pizzeria verwandelt und war fleißig dabei, mit Mehl bepudertem Gesicht, den Pizzateig wie Conni und Simon mit einem Glas auszustechen.

Seit über 25 Jahren zählt Conni zu den beliebtesten Kinderfiguren. Inspiriert von ihrer eigenen Tochter Cornelia, kreierte Liane Schneider, zusammen mit der Illustratorin Eva Wenzel-Bürger, im Jahre 1992 mit Conni kommt in den Kindergarten das erste Pixi-Buch vom Mädchen mit der roten Schleife im Haar. Seitdem begeistern mehrere Autorinnen und Illustratorinnen mit den Geschichten vom aufgeweckten Mädchen Conni Millionen von Kindern auf der ganzen Welt. Die Bücher erscheinen in insgesamt 23 Ländern, wobei Conni in vielen Ländern einen anderen Namen trägt. So heißt sie in Frankreich Lola, in Ungarn ist sie als Bori bekannt und in Israel wird sie Roni genannt.

Zwar ist Conni ein ganz normales Mädchen, doch ihr Leben ist alles andere als langweilig. Zusammen mit ihren Eltern, ihrem kleinen Bruder Jakob und ihrem frechen Kater Mau – der einzige Kater auf der ganzen Welt, der sprechen kann, zumindest seinen eigenen Namen – erlebt das unternehmungslustige Mädchen jeden Tag ein kleines Abenteuer. Natürlich dürfen dabei auch nicht ihre besten Freunde Anna und Simon fehlen, die ihr immer treu zur Seite stehen, wenn es darum geht, Fahrradfahren zu lernen, Zelten zu gehen oder Geburtstag zu feiern mit der weltbesten Schokoladentorte von Mama.

Neben zahlreichen Bilderbüchern, Erzählbänden, Kinderromanen, Malbüchern, Lernheften und Beschäftigungsbüchern, gibt es sogar Hörspiele, E-Books und Apps rund um die Welt von Conni. Seit August 2016 sind ihre Abenteuer auch im Kino, mit Emma Schweiger in der Hauptrolle, zu sehen.

Das Besondere am Mädchen, welches am liebsten rot-weiß geringelte Pullover trägt, ist, dass sie in ihren Geschichten jeden Tag ein Stückchen älter wird und so Kinder durch jedes Alter hindurch begleitet, sei es beim Schwimmkurs, dem ersten Tag an der neuen Schule oder später als Teenager auf der ersten Party mit den Freunden.

Da fehlen wohl nur noch die Conni-Bücher für Studenten. Aber wer weiß, vielleicht stehen in unseren Buchläden des Vertrauens auch bald Bücher mit den Titeln: Conni und der BAföG-AntragConni backt Haschkekse oder Conni spielt Flunkyball.

Auf jeden Fall ist Conni der Beweis dafür, dass es nicht immer übermenschliche Kräfte, einen Zauberstab oder einen Märchenwald braucht, um die spannenden und schönen Seiten des Lebens zu entdecken.


Titelbild: Mit freundlicher Genehmigung vom Carlsen Verlag

Autor*in

Johanna studiert seit dem Wintersemester 2016/17 Deutsch und Soziologie an der CAU. Sie ist seit Oktober 2016 Teil der ALBRECHT-Redaktion. Von Juli 2017 bis Januar 2019 war sie als Ressortleiterin für die Kultur verantwortlich. Sie war von Februar 2019 bis Januar 2022 Chefredakteurin des ALBRECHT.

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