Viele hatten in ihrem bisherigen Studium noch keine Chance, soziale Kontakte zu knüpfen. Sie sind nicht mehr die Welpen an der Uni, stehen aber genauso einsam in der Masse von Fremden wie echte Erstis. Wenn nicht noch einsamer, denn diese können zukünftig wieder untereinander sofort Grüppchen bilden. Ich spreche von zwei Generationen nicht vernünftig integrierter Corona-Studierender. 

Damit gemeint sind alle, die erst 2020 oder später das Studium angefangen haben. Small Talk, Verabredungen, Hausaufgabenrunden – mit wem denn? Trauma, Bergstraße, Semesterparty? Höchstens mal von gehört. Leute vorgestellt bekommen? Leider tote Hose. Na, wer fühlt sich angesprochen? Das ist doch kein schönes Studierendenleben! 

Ich kenne noch das Studieren vor dem Lockdown, doch wir alten Hasen werden bereits immer weniger. Jedes Semester weniger Bekannte und keine neuen dazu. Wie soll es erst denen gehen, die neu in Kiel sind? Und genau da liegt das Problem, denn sogar einige Viertsemestler:innen sind diesen Sommer erst neu in Kiel. Selbst jene unter ihnen, die schon seit Studienbeginn hier wohnen, kennen teilweise trotzdem nur ihre eigene Wohnung.  

Mein Appell daher: Nehmen wir unsere ‚alten Erstis‘ an die Hand und bringen ihnen das Studierenden- und Nachtleben in Kiel bei! Für die Corona-Ängstlicheren unter ihnen können wir kleinere Stammtische machen statt fetter Partys. Oder einfach gemeinsam in der Mensa essen. Hauptsache wir werden alle wieder fähig, uns locker und zum Spaßhaben zu treffen. Für uns selbst, für die anderen, für Kiel! 

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