Am 1. Juni 2014 wird Professor Lutz Kipp den Historiker Gerhard Fouquet im Amt des Präsidenten der CAU beerben. Nachdem Professor Gerhard Fouquet 2008 das Amt des Uni-Präsidenten antrat, möchte dieser sich nun wieder seinem Fach widmen. Gegenüber den Kieler Nachrichten sagte dieser bereits im Mai 2013: „Ich freue mich darauf, meine Professur am Historischen Seminar wieder voll aufzufüllen“. Seit Ende letzten Jahres steht nun sein Nachfolger fest: Lutz Kipp.

Professor Lutz Kipp Foto: privat
Professor Lutz Kipp Foto: privat

Gewählt wurde der neue Präsident am 11. Dezember 2013 durch den Akademischen Senat auf sechs Jahre. Dieser besteht aus zwölf Professorinnen und Professoren, vier Mitgliedern des wissenschaftlichen Dienstes, drei Personen des nichtwissenschaftlichen Dienstes und vier Studierenden. Neben Lutz Kipp stellte sich auch der langjährige Vizepräsident und Biologe Frank Kempken zur Wahl. Beide sind Mitglieder des Gremius. Kempken besitzt aufgrund seines Amts im Präsidium allerdings nur ein Mandat mit beratender Stimme.

Doch wer ist der Neue? Zunächst zu seiner Person: Derzeit ist der 50-jährige Kipp Professor am Institut für Experimentelle und Angewandte Physik an der CAU. Privat ist er verheiratet und Vater zweier Kinder. Er schloss in Kiel sein Diplomstudium ab, promovierte und habilitierte sich ebenfalls an der CAU. Zwischen Promotion und Habilitation war er am XEROX Palo Alto Research Center in den USA als Post-Doc tätig. Für das Bundesministerium für Bildung und Forschung sitzt Kipp im Lenkungsausschuss des Röntgen-Angström-Clusters sowie im Gutachterausschuss zur Erforschung kondensierter Materie an Großgeräten. Zudem engagiert er sich im Schwedischen Wissenschaftsrat und im Komitee zur Forschung mit Synchrotronstrahlung. Er ist Vize-Sprecher des Kieler Sonderforschungsbereiches 855 Magnetoelektrische Verbundwerkstoffe – biomagnetische Schnittstellen der Zukunft und stellvertretender Vorsitzender des technisch-wissenschaftlichen Beirates des Helmholtz-Zentrums Geesthacht für Material- und Küstenforschung. An der Mathematischen-Naturwissenschaftlichen Fakultät war er von 2006 bis 2008 Prodekan für Forschung und von 2008 bis 2012 Dekan.

In einer öffentlichen Vorstellung unmittelbar vor der entscheidenden Senatssitzung stellten beide Kandidaten ihre Zukunftstrategien vor. Kipp machte hierbei deutlich, dass er viele grundlegende Veränderungen anstrebe. So schlug er zum Beispiel vor, ein Portal für Diversity und Chancengleichheit ins Leben zu rufen oder die Uni mit Teilzeitoptionen familienfreundlicher zu gestalten. Eine engere Vernetzung mit anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen stellte er bei seiner Präsentation als zukunftsweisendes Anliegen heraus. Auch in den Bereichen Lehramtsausbildung und Zweisprachigkeit strebe er wichtige Veränderungen an, beteuerte der Physiker. Prinzipiell wolle er Prüfungsdruck minimieren und sich mehr den studentischen Anliegen stellen. Was Berufsperspektiven an der CAU anbetraf, betonte er, sich für weniger befristete Stellen und bessere Übergänge einzusetzen. Vielfalt und Dialog stellte er schließlich als zwei seiner Kernanliegen heraus.

Die Erwartungen an Kipp sind groß, seine Pläne ebenso. Die Spielräume durch das Bologna-System und eingeschränkte finanzielle Mittel hingegen begrenzt. Die CAU wirbt mit dem Slogan: „Wo aus Forschung Zukunft wird“. Wenn Kipp sich diesen Leitspruch zu Herzen nimmt, wird er neben dem wissenschaftlichen Profil auch die Studienbedingungen weiter verbessern und zu einer besseren Vernetzung von beiden Bereichen beitragen.

Anzeigefoto: Pressestelle Uni Kiel

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