Zwei Jahre lang mit dem Auto durch Afrika. Für manche unvorstellbar, doch für Lena ihr größter Traum. Zusammen mit ihrem Freund Ulli erkundete sie Westafrika und dokumentierte die Reise. Daraus entstand die 120 Minuten lange Dokumentation Reiss aus über Afrika und das Reisen, die seit dem 14. März 2019 deutschlandweit in den Kinos läuft.

Lena, Ende 20, ist Journalistin und Filmemacherin. Ulrich aka Ulli, ebenfalls Ende 20, ist Ingenieur in Medizintechnik. Beide wollen aus der Routine ausbrechen und machen sich mit ihrem Land Rover und einem 40 Jahre alten Dachzelt auf den Weg von Hamburg nach Südafrika. Wegen einiger Schwierigkeiten bleiben sie aber in Westafrika und halten ihre Eindrücke und Erlebnisse neben (Landschafts-)aufnahmen ebenfalls mit Video Blogs fest.

Und gerade das ist das Beeindruckende: kein Film Team, nur die beiden. Erst bei der Bearbeitung der Aufnahmen wirken andere mit. In Afrika ist es nur Lena, die Erfahrung hat.

Von berührenden Momenten über atemberaubende Landschaftsbilder bis hin zu Gefühlsausbrüchen in den Video Blogs. Der Zuschauer erlebt das Paar hautnah und reist mit ihm.

Doch auch die Authentizität kommt an ihre Grenzen. Während mehr als deutlich wird, dass es binnen des Trips Probleme mit dem Auto gibt oder mal dicke Luft herrscht, bleiben es sonst nur Einblicke in den Alltag. Einige Situationen werden kurz angeschnitten und der Ausgang bleibt unbekannt. Außerdem erzählen die beiden weder etwas zu ihrer Planung noch geben sie ein Fazit zu ihrer Tour durch Afrika. Gedankengänge und Meinungen erfährt der Zuschauer nur zwischendurch. Trotz dessen oder gerade deswegen erlebte ich die Menschen im Kino als sehr gebannt und mitfühlend. Erst als die Lichter im Saal angingen wurde sich geregt und geredet. Auch ich war noch mit den Gedanken in Afrika.

Fazit: Reiss aus ist ein Plädoyer fürs Reisen, in dem es weniger um die Planung und die Umstände einer Reise geht als um die Gefühle und Erlebnisse währenddessen. Sowohl als kleine Motivation für den nächsten Urlaub als auch zum Entkommen aus dem Alltag ist dieser Film empfehlenswert. Selbst wenn ich mich gefragt habe, warum manches nicht anders gemacht wurde, bereue ich den Kinobesuch nicht. Im Gegenteil: nach dieser Doku will das Leben mehr gelebt werden. Zeichen: ca. 2300

Fazit: Reiss aus ist ein Plädoyer fürs Reisen, in dem es weniger um die Planung und die Umstände einer Reise geht als um die Gefühle und Erlebnisse währenddessen. Sowohl als kleine Motivation für den nächsten Urlaub als auch zum Entkommen aus dem Alltag ist dieser Film empfehlenswert. Selbst wenn ich mich gefragt habe, warum manches nicht anders gemacht wurde, bereue ich den Kinobesuch nicht. Im Gegenteil: nach dieser Doku will das Leben mehr gelebt werden.

Zeichen: ca. 2300, 8 von 10 Kinokatzenpunkten

Autor*in

Selina, 23, studiert Ökotrophologie und ist seit Oktober 2018 Redakteurin beim Albrecht.

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