Alkohol auf dem Campus: ein immer wieder heiß diskutiertes Thema an vielen Universitäten. Laut der Hausordnung der Christian-Albrechts-Universität ist der Alkoholhandel und -konsum auf dem Campus grundsätzlich nicht erlaubt und auch die Ersti-Wochen sollen ohne auskommen – zumindest offiziell. Aber wo eine Regel, da auch eine Ausnahme: Bei „besonderen, durch die jeweilige Einrichtung genehmigten Veranstaltungen“ darf auch mal ein Schlückchen getrunken werden. So weit ist diese Regelung nachvollziehbar. Widersprüchlich sind dann hingegen zwei Erlebnisse zum Semesterbeginn, die mich ein wenig irritieren:

Zu Beginn der offiziellen Begrüßung der internationalen Studierenden wurden Getränkemarken vergeben, jede Person konnte sich damit zwei Gratisgetränke bestellen. An der Theke fiel auf: Neben den üblichen Softgetränken kann auch Bier, Sekt oder ein Weinchen bestellt werden. Okay, das war dann vielleicht eine dieser besagten ‚besonderen‘ Veranstaltungen, die die Studierenden schon einmal an die deutsche Trinkkultur gewöhnen sollte, obwohl längst bekannt sein dürfte, dass die Deutschen ein recht trinkfreudiges Volk sind. Es besteht natürlich die Gefahr, dass dadurch der Eindruck vermittelt wird, Trinken an der Uni sei okay, wenn nicht sogar angesehen. Eine Botschaft, die die Uni doch eigentlich zu verhindern versucht.

Ein paar Tage später entdeckte ich dann in der Mensa einen Stand der Kieler Brauerei: Brezeln und Bier können, natürlich kostenlos, probiert werden. Da stellt sich mir schon eher die Frage, warum die Ausnahmeregelung hier greifen sollte. Ist die Mittagspause in der Mensa wirklich so ein besonderer Anlass? Ich denke eher nicht. Aber es war ja schließlich ein Mittwoch. Da können wir uns bei der Uni schon einmal bedanken, dass sie uns an das wöchentlich zu feiernde Bergfest erinnert.

Es geht mir gar nicht darum, ob es ein generelles Alkoholverbot an unserer Uni gibt oder nicht, sondern vielmehr um dieses Hü und Hott. Wenn Alkohol verboten ist, dann bitteschön auch einheitlich geregelt.

Autor*in

Kristin studiert Soziologie und Politikwissenschaft. Sie ist seit Ende 2018 beim ALBRECHT und war im Jahr 2020 Ressortleiterin der "Hochschule". Außerdem unterstützt sie das Lektoratsteam.

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