Die Bachelor- oder Masterarbeit ist für viele Studierende nicht nur der letzte Haken auf der Checkliste zum Abschluss, sondern auch ein Prozess, in den viele Wochen Arbeit, Herzblut und graue Zellen fließen. Lasst uns also darüber reden, statt die Arbeit danach direkt im Schrank verschwinden zu lassen! Dieses Mal sprechen wir mit unserer Redakteurin Johanna über ihre Bachelorarbeit in der Soziologie, in der sie sich mit dem Thema Instagram-Influencer:innen und ihren Follower:innen befasst hat.  

  

DER ALBRECHT: Worum geht es in deiner Bachelorarbeit?   

Ich habe mich mit dem Beziehungsverhältnis zwischen Influencer:innen und ihren Follower:innen befasst. Der Fokus lag dabei auf der Social-Media-Plattform Instagram und der inhaltlichen Analyse von Beiträgen und Kommentaren erfolgreicher Influencer:innen aus Deutschland. Ziel war es, dem Beziehungsverhältnis genauer auf den Grund zu gehen und zu versuchen, es mit soziologischen Konzepten zu beschreiben.  

Wie bist du zu deinem Thema gekommen?   

Schon seit Beginn meines Studiums finde ich den Bereich der Mediensoziologie sehr spannend und habe mich bereits in anderen Hausarbeiten mit der Thematik Social Media auseinandergesetzt. Zwar ging es hierbei vor allem um das Phänomen der Selbstdarstellung, doch können auch Influencer:innen, beziehungsweise das Verhältnis zu ihnen, dabei eine Rolle spielen. Ich habe mich dann gefragt, was dieses Verhältnis begründet und wie diese entstehenden Beziehungskonstrukte zu definieren sind. So ist die grundlegende Analyse dieses Beziehungsverhältnisses mein Themenschwerpunkt geworden.  
 

Wie viel Zeit hast du für die gesamte Arbeit gebraucht?   

Da ich im Zeitraum des ersten Lockdowns angefangen habe, mich mit meiner Bachelorarbeit zu befassen, fiel mir die Selbstmotivation teilweise schwer. Dementsprechend hat der Prozess vom Einlesen in die Thematik und der ausführlichen Literaturrecherche bis hin zum konkreten Festlegen des Themas und der Forschungsfrage einige Monate in Anspruch genommen. Doch dank dieser intensiven Vorarbeit bin ich in der Endphase bis zur Abgabe mit der Zeit gut klargekommen.  

Was war die größte Schwierigkeit, auf die du gestoßen bist?   

Bezüglich der Organisation war es gerade zu Beginn schwer, mein prokrastinierendes Verhalten zu überwinden. Ich habe mich lange mit der Literatursichtung beschäftigt und musste aufpassen, dass ich noch in einem machbaren Rahmen bleibe. Auch besitze ich privat keinen Instagram-Account, sodass ich mich erstmal in die instagramspezifischen Dynamiken einarbeiten musste. Doch da Influencer:innen auch in anderen sozialen Umgebungen auftreten und ich im Rahmen des ALBRECHTs mit Instagram zu tun habe, war mir dieses Phänomen nicht fremd.  

Stressfaktor von null (Das hat mein Ghostwriter gut gemacht!) bis zehn (Wo ist mein Doktortitel?) beim Schreiben?   

Insgesamt lag mein Stressfaktor meist bei sieben und gegen Ende vermutlich zwischen acht und neun. Ich musste ein paar Motivationskrisen überwinden und habe nebenbei schon vorläufig im Master studiert, was gutes Zeitmanagement erforderte. Auch die Analyse hat sehr viel Zeit beansprucht, sodass ich gegen Ende in einem Arbeitstunnel war.  

 
Was hilft bei Schreibkrisen?   

Mir hat es geholfen, erst einmal eine kurze Pause zu machen und mich in dieser anderen Themen zu widmen. Oder auch mit Spaziergängen in der Natur, Netflix oder Essen abzulenken, vielleicht sogar eine Nacht darüber zu schlafen und es am nächsten Tag mit einem klareren Kopf wieder zu versuchen.  

 
Was hast du jetzt mit deinem Bachelorabschluss in der Tasche vor?   

Weiter im Master International vergleichende Soziologie und Medienwissenschaften in Kiel studieren.  

Autor*in

Johanna studiert seit dem Wintersemester 2016/17 Deutsch und Soziologie an der CAU. Sie ist seit Oktober 2016 Teil der ALBRECHT-Redaktion. Von Juli 2017 bis Januar 2019 war sie als Ressortleiterin für die Kultur verantwortlich. Sie war von Februar 2019 bis Januar 2022 Chefredakteurin des ALBRECHT.

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