Es ist, als wäre man in einer anderen Welt gelandet. Die Lichter gehen aus, gespannt schauen die Zuschauer auf die Bühne ins Rampenlicht. Lässig mit Bier in der Hand betreten die fünf Musiker die Bühne. Langsam vermischen sich ‚gewohnte‘ Melodien mit exotischen Klängen. Leichte Piano- Töne werden von sanften Saxophonen überlagert. Spannung baut sich auf. Schlagzeug- und Percussion-Elemente geben die letzte Würze.

Dänemark gilt als eine der glücklichsten Nationen der Erde. Die Musik dieser fünf Dänen sprudelt auf jeden Fall voller Lebensfreude und Leichtigkeit. Bereits nach dem ersten Song ist das Kieler Publikum aus dem Häuschen. Lauter Beifall, Pfiffe sind zu hören. Auch das nächste Lied strotzt vor Kraft und hat zugleich etwas Meditatives. Die Mischung aus Bass- und hohen Saxophontönen, begleitet von Trommelrhythmen und dem Piano ist mal sanft, mal melancholisch.

Heiner, ein Jazzfan aus Kiel, ist beeindruckt: „Die Musik ist abseits vom Mainstream. Es ist phänomenal, wie die Rhythmusgruppen einen Beat durchhalten. Man traut einem Nordländer gar nicht zu, dass er genauso groovt wie einer aus der Karibik, dass es also nicht auf die Herkunft ankommt, sondern auf das Gefühl für Musik.“ Auch die Studenten Broder und Adriano sind begeistert. „Broder ist im Internet auf die Band gestoßen, ich bin dann spontan mitgekommen. Besonders die elektronischen Einflüsse in der Musik finde ich interessant“, meint Adriano. Gelohnt hat es sich auch für die Studentinnen Elisa und Charlotte: „Zuerst haben wir komisch geguckt, weil wir zu den Jüngsten gehören“ lacht Elisa, „aber die Musik hat mich immer wieder positiv überrascht. Ich komme beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder.“ Charlotte hat die Musik so empfunden, als stehe sie „im Sturm an der Küste“. Die Musik sei ganz anders, „nicht so klassisch komponiert wie man es kennt“.

Inspirieren lassen haben sich die Dänen von verschiedenen Stilrichtungen. Jazz, Indie Rock, aber auch Klänge aus Afrika und Asien fließen in ihre Musik mit ein. „Man schnappt da einfach was auf und baut das mit ein“, erklärt Bandleader Martin. In der dänischen Jazz-Szene gäbe es eine Tendenz zu ruhigen Atmosphären und Stimmungen, erzählt er weiter. Musik ist für die fünf Dänen alles. Auf die Frage, was sie beim Spielen empfinden, sagt Rune: „Es geht darum, gar nicht mehr zu denken.“ „Die Emotionen entstehen im Publikum“, fügt Mathias hinzu.

Das Konzert ist Teil der Konzertreihe Fantastische Musik, die jeden Monat in Kiel, Lübeck und Flensburg stattfindet. Ziel der Reihe sei es, Bands vorzustellen, „die aktuelle, weltweite Trends wiedergeben, innovativ sind und keine Angst vor dem Free Jazz haben“, so Organisator Jens Christiani, „Im Jazz ist jedes Konzert ein anderes, ein Teil ist immer Improvisation.“ Die Konzerte richten sich nicht nur an Jazz-Fans. Er wolle auch Menschen erreichen, die an der Kunst in der Musik interessiert sind und vielleicht sonst andere Stilrichtungen hören.

INFO

Das Kulturforum bietet alle möglichen Arten von Veranstaltungen, wie Konzerte, Lesungen, Theater und Ausstellungen. Die musikalische Bandbreite reicht dabei von Jazz über Folk, Weltmusik, Singer-Songwriter bis zu Pop. Geheimtipp für Studenten: Im angegliederten Stadtcafé gibt es auch häufig Konzerte, bei denen der Eintritt frei ist.

Mehr Informationen gibt es auf: http://www. kiel.de/kultur/kulturforum/

Autor*in

Mirjam ist seit 2013 Redakteurin des Albrechts.

Share.
Leave A Reply