Eine Fülle an Stoff, die in den Kopf muss, viel zu wenig Zeit, und die Angst, nicht gut genug zu sein – Leistungsdruck macht auch vor Vorlesungssälen und Seminarräumen keinen Halt und so belasten immer mehr Studierende Versagensängste. Laut einer Forsa-Umfrage leiden 75 Prozent der deutschen Student*innen unter Stress im Studium. 50 Prozent haben Angst, den Anforderungen des Studiums nicht gerecht zu werden. Dabei steigt die Tendenz immer weiter.  

Wenn du bemerkst, dass dich der Leistungsdruck im Studium überfordert, ist es wichtig, auf dein Gefühl zu hören und dir Hilfe zu suchen. Die folgenden Strategien und eine Auswahl an Hilfsangeboten können dich dabei unterstützen.   


Versuche, auf dich selbst zu achten 

Die To-Do-Liste wird immer länger, kein Ende ist in Sicht und die vielen Aufgaben und Termine nehmen Überhand. Der Tunnelblick setzt ein und die eigenen Bedürfnisse werden auf ein Minimum zurückgeschraubt. Dabei ist es so wichtig, auf sich selbst zu achten. Achte darauf, genug zu essen, zu trinken und zu schlafen. Ein strukturierter Plan für den Tag kann in diesem Zusammenhang eine große Hilfe sein. Auch solltest du regelmäßige Pausen einplanen, denn sie geben deinem Gehirn die Chance, das Gelernte zu verarbeiten. Deshalb ist es vollkommen in Ordnung, sich auch einmal zurückzulehnen, tief ein- und auszuatmen und für ein paar Minuten zu entspannen.  


Reden kann helfen 

Du bist nicht allein. Rede mit Freund*innen und Familie über deine Gedanken und Probleme, Ängste und Sorgen. Die Betrachtung aus einer anderen Perspektive kann helfen, sie zu sortieren und Lösungen zu finden.


Positiv denken!  

Bewusst positiv zu denken kann vieles verändern. Es gibt so viel Schönes im Leben, das durch Stress schnell aus den Augen verloren wird. Aber das sollte nicht so sein. Es könnte helfen, wenn du dir Dinge, für die du dankbar bist, aufschreibst und dir diese Liste immer wieder ansiehst. Eine Hausarbeit abgegeben, eine Klausur bestanden? Das ist super und solltest du unbedingt würdigen. Jeder Schritt ist ein Erfolg. Versuche, dir bewusst zu machen, wie viel du schon geschafft hast.  


Hör dir selbst zu 

Du weißt am besten, was du brauchst und was dir fehlt. Höre auf dein Gefühl und tu das, von dem du überzeugt bist. Da ist es nicht wichtig, was andere denken und anders machen würden. Du meisterst das Studium auf deine Weise! Versuche, dich nicht von anderen Lernarten und Herangehensweisen verrückt machen zu lassen. Versuche, dich nicht von den Noten anderer stressen zu lassen. Behalte deinen eigenen Weg im Blick. Das ist leicht gesagt, aber: Du bist gut so, wie du bist. Bitte sag dir das immer wieder.  

Bild: Christian Erfurt, Unsplash

Wenn dir doch alles zu viel wird, gibt es immer noch die Möglichkeit, professionelle Hilfe anzunehmen. Es gibt einige Institutionen, dieBeratungen und Sprechstunden anbieten. Im Folgenden findest du eine Auswahl an Anlaufstellen, bei denen du psychologische Hilfe erhalten kannst.  

Psychosoziale Beratung des Studentenwerks SH  

Das Studentenwerk hilft ratsuchenden Studierenden, indem es Unterstützung bei persönlichen Problemen und Krisen anbietet. Um das Beratungsangebot des Studentenwerks anzunehmen, kannst du telefonisch oder per E-Mail einen Termin ausmachen. Das Psycholog*innen-Team ist montags und mittwochs von 14 bis 15 Uhr zu erreichen. Diese Beratung ist kostenlos und bleibt anonym. Zudem stehen die Beratenden unter der Schweigepflicht. Momentan findet, bedingt durch die Corona-Krise, vor allem Video- oder Telefonberatung statt.  

Beratungszentrum, Mensa II, Raum 2 
Leibnizstraße 12-14, Musäusplatz, 24118 Kiel 
psychologen.ki@studentenwerk.sh, 0431/88163250

Darüber hinaus hat das Studentenwerk eine Homepage eingerichtet, über die du dich zu deren Angebot informieren kannst.  


Hochschulambulanz für Psychotherapie (HPK) der Universität Kiel 

Die Hochschulambulanz für Psychotherapie berät seit März 2020 auch telefonisch unter der Nummer 0431/22180024. Die Psychotherapeut*innen stehen montags bis freitags zwischen 9 und 11 Uhr zur Verfügung. Sie beraten insbesondere zu Stress-, Angst – und Konfliktsituationen, die bedingt durch die Corona-Krise entstanden sind.  


Kieler Fenster 

Bei psychischen Problemen und Schwierigkeiten ist außerdem das Kieler Fenster ein Ansprechpartner. Die Beratung erfolgt per Telefon (0431/64980-50) oder per E-Mail über deren geschütztes Online-Portal. Darüber hinaus gibt es moderierte Chats, in denen sich ausgetauscht werden kann. Mehr
Informationen zu den Hilfestellungen des Kieler Fensters findest du hier.  


Beratungsstellen  

Es lassen sich in Kiel zahlreiche Beratungsstellen finden, die bei seelischen und psychischen Problemen helfen können. Die Stadt Kiel hat dazu einen Wegweiser zusammengestellt, der eine Übersicht darüber geben soll, welche Hilfsangebote es gibt und wie Kontakt zu den Fachleuten und Helfer*innen aufgenommen werden kann. Den Wegweiser findest du hier


Die Hausärztin oder der Hausarzt  

Es ist außerdem möglich, sich an die Hausärztin oder den Hausarzt zu wenden, um professionelle Hilfe zu erhalten. Diese*r leitet dich an die für dich passenden Ärzt*innen weiter. Die therapeutische Behandlung ist gut in den Uni-Alltag zu integrieren, da die Termine bei der Therapie auf dich angepasst werden.  


Zuletzt bleibt noch eins zu sagen: Du schaffst das!  

Autor*in

Theres studiert seit dem Wintersemester 2019/2020 Englisch und Deutsch an der CAU und ist seit dem Sommersemester 2020 als Redakteurin beim ALBRECHT tätig. Außerdem unterstützt sie das Team des Lektorats.

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