Erinnerst Du Dich noch an Deinen Geschichtsunterricht in der Schule? Von der Französischen Revolution bis hin zur NS-Zeit wurde wahrscheinlich alles mehrmals durchgenommen. Doch warum immer das Gleiche? Warum ist zum Beispiel nur so selten die jeweilige Landesgeschichte Unterrichtsthema? Mit dieser Frage beschäftigt sich in diesem Semester ein Master-Kurs des Historischen Seminars. Unter der Leitung von Professor Oliver Auge mit Unterstützung von Martin Göllnitz, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Historischen Seminars, sollen die fünf den Kurs belegenden Studenten eine Tagung zum Thema Landesgeschichte in der Schule planen und organisieren. Ohne regionale Eingrenzung vorzunehmen, soll der Stellenwert der Landesgeschichte im Geschichtsunterricht an Schulen beleuchtet werden. Unter der Leitfrage, ob es einen Bedeutungsverlust landesgeschichtlicher Aspekte im schulischen Rahmen gibt, analysierten die Seminarteilnehmer Schulbücher aus dem Fach Geschichte, die in Schleswig-Holstein benutzt werden. Das Ergebnis scheint die Befürchtungen zu bekräftigen: Nur wenige die Geschichte des Landes behandelnde Themen waren in den Lehrbüchern zu finden. Oft sei es sogar der Lehrkraft überlassen, ob derartige Themen überhaupt den Weg in den Unterricht fänden. Verbunden mit einem Mehraufwand für den Lehrer blieben solche Unterrichtseinheiten oft aus.

Die Aufgabe der Seminarteilnehmer ist es, die Referenten, die aus Zeitgründen bereits im Vorwege von Professor Auge und Herrn Göllnitz ausgewählt wurden, um Zusage und um die Einsendung von Themenvorschlägen für den jeweiligen Vortrag zu bitten. Außerdem wird von den Studenten das Programm für die Tagung wie auch das Werbematerial erarbeitet und die Podiumsdiskussion moderiert. „Das Arbeitsklima in der Gruppe ist – auch aufgrund der Größe – sehr angenehm, alle sind engagiert dabei und übernehmen die anfallenden Arbeiten“, sagt Arne Leckband, einer der Seminarteilnehmer, über die Arbeit und Vorbereitungen für die Tagung.

Zu der Tagung, die am 1. und 2. Dezember 2016 im Internationalen Begegnungszentrum Kiel (IZB) stattfinden wird, werden Referenten aus Dänemark, Österreich und Deutschland sowie anderen Nationen eingeladen. Die 15 bis 20 Redner werden etwa 20-minütige Vorträge halten. Mit den verschiedenen Präsentationen sollen möglichst viele Epochen und auch praktische Beispiele, wie Landesgeschichte gelehrt werden kann, abgedeckt werden. Außerdem soll es am ersten Tag der Veranstaltung eine Podiumsdiskussion geben, zu der Vertreter aus Politik, Schule und Wissenschaft eingeladen werden. Gemeinsam soll darüber diskutiert werden, wie es verhindert werden kann, dass die heutigen und zukünftigen Schüler keine Kenntnisse mehr über ihre eigene Landesgeschichte haben, und warum dies überhaupt zu verhindern ist, diskutiert werden. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen.

Titelbild: Professor Oliver Auge hat den Lehrstuhl für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt Schleswig-Holstein inne.
Bildquelle:pur.pur

Autor*in

Judith ist seit April 2015 beim ALBRECHT. Sie studiert Deutsch und Geschichte auf Fachergänzung seit dem Wintersemester 2013/14.
Sie leitet das Lektorat des ALBRECHTS.

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