Ein Interview mit Ayşe Seydi, der Referentin für Studienangelegenheiten 

Wenn Studierende Probleme mit Dozent:innen oder Professor:innen haben, wissen sie oft nicht, wie sie damit umgehen sollen. Deswegen gibt es das AStA-Referat für Studienangelegenheiten. Ayşe Seydi ist dort die zuständige Referentin und hat sich mit uns darüber unterhalten, wie sie mit ihrer Arbeit den Studierenden helfen kann.  

DER ALBRECHT: Was genau gehört zu deinen Aufgaben als Referentin? 

Ich bin die erste Ansprechperson, wenn es Ärger mit Dozierenden gibt, aber auch für Modul- und Prüfungsfragen. Wir helfen ebenfalls bei Fragen zu Modulhandbüchern und Anmeldungen. Mein Referat speziell ist auch eine Stelle zum Weiterleiten, sehr viele Sachen betreffen uns nicht direkt. Aber wir sind trotzdem da, um Lösungen zu finden. Wir sind zusammen mit dem Hochschulpolitikreferat an Systemakkreditierungsprozessen beteiligt. Jeder Studiengang muss zur Qualitätsprüfung akkreditiert werden. Und wir repräsentieren dabei die Perspektive der Studierenden. 

Wir haben mit einigen Studierenden gesprochen, die von ihren schlechten Erfahrungen mit Dozierenden berichtet haben. Mit welchen Problemen kommen die Studierenden am meisten auf euch zu? 

Dadurch, dass ich noch nicht so lange im Amt bin, kann ich dazu nur begrenzt etwas sagen. Trotzdem kamen schon Menschen auf mich zu. Es gab immer wieder Probleme mit der Organisation oder Anerkennung der Prüfungsleistungen. Aber auch persönliche Probleme, bei denen Studierende das Gefühl hatten, dass ein:e Dozent:in sie aktiv benachteiligt. Das kann in verschiedene Richtungen gehen, wie misogyne oder rassistische Anfeindungen. Das sind leider Sachen, die auftauchen.  

Wie können Studierende euch erreichen? 

Uns kann man immer und jederzeit per Mail erreichen. Super wäre es, wenn man uns die Möglichkeit gibt, zurückzuschreiben. Ich kann den Leuten nur helfen, wenn ich sie erreichen kann. Es gibt aber auch immer die Möglichkeit, zu uns ins AStA-Büro zu kommen. Das ist unten in Mensa 1, ihr könnt einfach ohne Anmeldung vorbeikommen.  

Wenn Studierende auf euch zukommen – mit welchen Methoden könnt ihr ihnen dann helfen? 

Wir haben verschiedene Methoden. Ich kann aufgrund meiner persönlichen und studentischen Erfahrung Tipps geben, wie sich Studierende verhalten sollten. Ich kann sie aber auch an andere Stellen weiterleiten. Viele wissen gar nicht, welche Angebote wir an der Uni haben und dass es spezifisch für ihr Problem ein Angebot gibt. Die psychologische Beratung kennen beispielsweise immer noch nicht alle, was ganz schrecklich ist. Beratungsangebote gibt es hier wie Sand am Meer, sie werden nur nicht genutzt.  

Darüber hinaus kann ich auch als neutrale Vermittlerin agieren. Wir sind zwar Vertreter:innen für die Studierenden, aber ich muss mir beide Seiten anhören und versuchen, einen Kompromiss zu finden. Wir finden häufig eine Lösung. Abgesehen von diesen drei Wegen gibt es noch einen vierten: Momentan hören wir zum Beispiel oft die Frage, warum wir keine hybride Lehre haben. Wenn wir ein Problem besonders oft geschildert bekommen, dann können wir daraus eine Sammelbeschwerde machen. Man kann uns auch immer mit kleineren Problemen schreiben oder uns Feedback zur aktuellen Studiensituation geben. Das kommt bei uns an, wird gesammelt und dann bei den AStA- Sitzungen besprochen. Wenn wir grundlegende Veränderungen anstoßen, arbeiten wir in der Regel noch mit weiteren Akteur:innen wie unserem Vorstand, dem Studierendenparlament, Hochschulgruppen oder Fachschaften zusammen. Gemeinsam können wir dann hochschulpolitische Forderungen an die CAU, die Stadt oder das Land richten und so bessere Studienbedingungen erwirken. 

Vielen Dank für das Gespräch.  

Ayşe Seydi ist 27 Jahre alt und studiert Philosophie und Englisch im Master. Sie wurde im September zur AStA-Referentin für Studienangelegenheiten gewählt. Wenn ihr mit ihr Kontakt aufnehmen wollt, erreicht ihr sie jederzeit unter studium@asta.uni-kiel.de.  

Mehr Infos bekommt ihr auf der Website des Referats:

Autor*in

Eileen studiert Soziologie/Philosophie und war von Januar 2022 bis Anfang 2024 Chefredakteurin. Sie leitete von Februar 2019 bis Anfang 2020 das Ressort für Gesellschaft. Danach war sie stellvertretende Chefredakteurin. Außerdem werden viele der Illustrationen im Albrecht von ihr gezeichnet.

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