Frustration auf der Suche nach dem richtigen Auslandssemester

Als ich zum Wintersemester 2022/23 in Kiel meinen Master begann, stand für mich fest: Ich will ein Auslandssemester machen. Was im Bachelor nicht möglich gewesen war, sollte nun Realität werden. Optionen gibt es ja – das dachte ich zumindest. Also wurden die Seiten des CAU-Austauschs und des ERASMUS-Programms durchkämmt und schnell kam die ernüchternde Erkenntnis: So viele Angebote gibt es im Bereich der Anglistik/Amerikanistik dann doch nicht, wenn man für ein Semester ins englischsprachige Ausland möchte. 

Keine Plätze für Masterstudierende 

Dass durch den Brexit lange unklar war, ob und wie die ERASMUS-Partnerschaften mit Unis in Großbritannien weitergeführt werden können, ist verständlich. Dass die potenziellen Verträge der Anglistik/Amerikanistik dorthin sowieso nur für Bachelorstudierende geöffnet sind, ist aber eine ganz andere Sache. Auch über den weltweiten CAU-Austausch gibt es überraschend wenige Möglichkeiten, im Master ins englischsprachige Ausland zu gehen. Genauer gesagt zwei, aber beide ausschließlich für ein Jahr und einmal davon mit Lehrverpflichtung als Sprachassistent*in. Das kann zwar eine tolle Chance sein, die begrenzte Anzahl an Alternativen erschreckt jedoch. 

Generell, aber besonders für diejenigen, denen ein Auslandssemester im Bachelor wegen Corona nicht möglich war, ist es schade, dass sich die Möglichkeiten im Master als so viel eingeschränkter erweisen. Und selbst wenn man schon einmal im Ausland war, sollte es auch im Master ein breites Angebot  geben, um die Erfahrung zu wiederholen. Die akademische Welt lebt von internationalen Kontakten und Verknüpfungen. Wie kann es also sein, dass es im Master, wo man tiefer in diese Welt eintauchen sollte, schwieriger wird, diese Internationalität zu (er)leben? 

Kompromissbereitschaft ist der Schlüssel 

Bis es mehr Angebote gibt, bleiben zwei Optionen: Man lässt es ganz sein oder man lässt einen Teil der eigenen Vorstellungen los und öffnet sich für andere Auslandsmöglichkeiten. Auch wenn das zunächst hart sein mag, lohnt es sich. Für mich war Schweden zwar nicht das, was ich ursprünglich im Kopf hatte, aber letztlich die richtige Entscheidung. Schließlich ist es am Ende die Gesamterfahrung und nicht die offizielle Landessprache, die am meisten zählt. Also informiert euch über eure Optionen für ein Auslandssemester und schiebt es nicht zu lange auf! Die Infoveranstaltungen des International Centers starten Ende Oktober und je nach Programm enden die Bewerbungsdeadlines Anfang Dezember, beziehungsweise im Januar. 

Hälsningar från Sverige! 

Autor*in

Lena studiert Deutsche Sprachwissenschaft und Englisch im Master an der CAU und ist seit November 2022 Teil der ALBRECHT-Redaktion. Sie ist vor allem im Lektoratsteam tätig.

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