Leere Regale in der Make-Up-Abteilung der Drogerie, dafür ein voller Feed mit Videos von panischen Einkäufer*innen bei TikTok. Glitzer soll verboten werden! Visagist*innen und Nagel-Designer*innen fürchten, dass sie ihren Beruf nicht mehr so ausüben können wie bisher. Inzwischen, einen Monat nach Inkrafttreten der Verordnung, haben es wahrscheinlich alle mitbekommen – die EU sagt dem Mikroplastik den Kampf an. Also, langsam.

Denn was den Glitzer angeht, reden wir erst einmal nur von losem Glitzer, dem Zeug, dass wir in die Luft werfen. Die hübschen kleinen schimmernden Partikel in unseren Highlightern, Lidschatten oder Nagellacken werden erst in den kommenden zwölf Jahren verboten. Was eigentlich auch viel zu lange ist, wenn wir ehrlich sind. Bis dahin können wir aber alle ganz getrost unsere seit 2015 angebrochenen Produkte aufbrauchen, ohne Sorge, dass es keinen Nachschub geben wird.

Eine Sache sollten wir allerdings vielleicht trotzdem tun: Jetzt schon auf biologisch abbaubaren Glitzer umsteigen. Das ist nicht nur besser für die Umwelt und unsere Körper, vielleicht profitieren wir in Zukunft auch finanziell davon. Alle, die schon vor Jahren auf Fleisch verzichtet haben, werden sich daran erinnern, wie wenig Auswahl es an vegetarischen und veganen Alternativ-Produkten gab und wie teuer diese dennoch waren und teilweise heute noch sind. Wenn wir die Nachfrage an Bio-Glitzer jetzt schon hochkurbeln, dann werden wir nicht dasselbe Problem haben. Hoffe ich, ich bin nämlich nie zu meinem VWL-Kurs gegangen.  

Autor*in

Eileen studiert Soziologie/Philosophie und war von Januar 2022 bis Anfang 2024 Chefredakteurin. Sie leitete von Februar 2019 bis Anfang 2020 das Ressort für Gesellschaft. Danach war sie stellvertretende Chefredakteurin. Außerdem werden viele der Illustrationen im Albrecht von ihr gezeichnet.

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