Im Gespräch mit der Amnesty Hochschulgruppe

Die Hochschulgruppe von Amnesty International ist schon lange auf dem Campus aktiv. Zu Beginn des Sommersemesters 2022 haben Rebekka, Milena und Julius die Leitung der Hochschulgruppe übernommen. Zwei von ihnen sind beim ALBRECHT zu Gast,  um uns einen Einblick in die Aktivitäten der Hochschulgruppe zu geben und zu erklären, warum es sich lohnt, vorbeizuschauen.

DER ALBRECHT: Seit wann seid ihr bei Amnesty aktiv und warum?

Rebekka: Ich bin seit dem Herbst 2021 bei Amnesty. Ich habe in der Hochschulgruppe angefangen, weil ich Freunde an der Uni in Malmö habe, die dort bei Amnesty aktiv sind und das fand ich sehr spannend. Außerdem komme ich aus dem politikwissenschaftlichen Bereich und interessiere mich für Menschenrechte.  

Julius: Ich bin seit Oktober 2020 in der Amnesty Hochschulgruppe aktiv. Bei mir ist es ähnlich. Ich studiere auch Politikwissenschaften. Beim Verfolgen der Nachrichten habe ich mir häufig gedacht, dass es so nicht laufen sollte. Und nachdem ich eine Einladung der Amnesty Hochschulgruppe über den Verteiler der Uni erhalten hatte, bin ich hingegangen.  

Was macht eure Arbeit bei Amnesty aus?

Julius: Amnesty setzt sich für Menschenrechte auf der ganzen Welt ein. Wir suchen uns jedes Semester Themen aus, die uns besonders interessieren und diese stellen wir dann in den Vordergrund unserer Arbeit.  

Rebekka: Wir versuchen, die jungen Leute an der Uni abzuholen, die sich für die Themen interessieren und dann arbeiten wir mehr in die Richtung. Wir arbeiten viel mit Instagram. Da posten wir Infobeiträge zu Themen, die gerade bei Amnesty International relevant sind, aber auch eigene Themen, die bei uns in der Hochschulgruppe im Fokus stehen. 

Was für Projekte stehen bei euch dieses Jahr noch an? 

Rebekka: Wir haben uns für das Jahr ein Hauptthema ausgesucht: Die Fußballweltmeisterschaft in Katar. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass die Arbeitsbedingungen in Katar bisher sehr schlecht waren und immer noch sind. 

Julius: Wir planen ein Event, das nicht nur auf die Arbeitsverhältnisse aufmerksam machen soll, sondern auch auf das Staatswesen Katars. Außerdem wollen wir die Absurdität daran herausstellen, in einem Land wie Katar die Fußballweltmeisterschaft stattfinden zu lassen, in dem die Menschenrechte nicht eingehalten werden und die klimatischen Verhältnisse inadäquat sind. 

Ihr setzt euch ein, startet Petitionen, macht Öffentlichkeitsarbeit, investiert viel Zeit in euren Aktivismus. Am Ende stellt sich zum Teil heraus, dass der gewünschte Erfolg nicht eingetreten ist. Seid ihr manchmal frustriert? 

Julius: Ich denke, es bringt schon etwas, wenn eine oder zwei Personen zum Umdenken bewegt werden. Dass Regierungen nicht plötzlich ihr Verhalten ändern, ist von vornherein klar. 

Rebekka:  Das ist auch nicht das Ziel. Man muss sich vor Augen halten, dass das oft nicht wirklich so umsetzbar ist. Ich finde, Amnesty hat Erfolge vorzuweisen. Selbst wenn nur eine Person freigelassen wird, ist das schon ein Riesenerfolg! Gerade, wenn ich an die Bedingungen dieser Verhaftungen und Prozesse denke. Es sind kleinere Ziele, die wir erreichen können. 

Warum sollten Studierende bei euch vorbeischauen?

Julius: Unsere Gruppe ist sehr locker. Es gibt keine direkten Verpflichtungen. Du kannst dich dazusetzen und dich schrittweise immer mehr einbringen. Wir machen auch   Gesellschaftsabende, bei denen wir als Gruppe zusammenwachsen.  

Rebekka: Unsere Gruppe macht ein vielfältiges Angebot mit vielen verschiedenen Aktionen aus. Wir sind in den sozialen Medien aktiv, machen Veranstaltungen an der Uni, halten Vorträge, treffen uns auf Demos zu verschiedenen Themen. Daher kann sich jedes Mitglied bei uns aussuchen, wo es sich einbringen möchte. 

Wann und wo oft trefft ihr euch?

Rebekka: Wir treffen uns jeden Mittwoch um 20:00 Uhr in der Hansastraße 48. 

Vielen Dank für das Gespräch!

Autor*in

Marie-Claire ist 23 Jahre alt und seit dem Sommersemester 2022 beim Albrecht.

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